Umweltschule

Das THG als Umweltschule

Projektzeitraum 2016-2019

Mit unserer Bewerbung um das Zertifikat „Umweltschule in Europa“ wollen wir an der Schule einen Beitrag zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) leisten. Gemeint ist eine Art der Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt und die auch vom Leitbild unserer Schule eingefordert wird, z.B. in einer „ökologischen Ausrichtung des naturwissenschaftlichen Lernens“ und in einer Verzahnung von ‚globalem Denken‘ und ‚lokalem Handeln‘.

 

Bereits im vergangenen Projektzeitraum 2016-2019 wurde das THG als Umweltschule zertifiziert, weil viele Schülerinnen und Schüler sowie Eltern und Lehrkräfte der Schule sich insbesondere für die Themen der Müllvermeidung und des Artenschutzes an der Schule eingesetzt haben. So wurden u.a. ein System zur Mülltrennung an der Schule etabliert und es wurden viele Projekte zur Müllvermeidung durchgeführt.

Mülltrennung und Müllvermeidung

Das Projekt wurde Ende 2016 auf Schülerinitiative hin ins Leben gerufen, genauer gesagt war es ein Anliegen der damaligen Schülervertretung (SV). Diese hat unter der Federführung des Schülers Kenneth Deubels zunächst eigenverantwortlich die Rahmenbedingungen zur Einführung eines Systems der Mülltrennung in Gesprächen mit der Schulleitung eruiert und dann später mit Unterstützung von zwei Lehrkräften die konkrete Umsetzung des Projekts im Rahmen von schulischen Projekttagen vorangetrieben. Dabei konnte auf das Preisgeld, das Religionskurse der Schule bei ihrer Teilnahme am städtischen Umweltwettbewerb 2016 gewonnen hatten, zurückgegriffen werden. Insofern bildete also die Bearbeitung des Themas Umweltschutz in zahlreichen Religionskursen die finanzielle Grundlage der Schülerinitiative zur Mülltrennung.

Zunächst war es den Beteiligten ein Anliegen, ein funktionierendes System der Mülltrennung an der Schule zu etablieren, um mit diesem System einen Beitrag zur Wiederverwertbarkeit des in der Schule anfallenden Mülls zu leisten. Nach vielen gemeinsamen Treffen und Gesprächen mit Schulleitung, Schulträger und Hausmeister wurden drei Behältnisse entwickelt, in die der Müll fortan sortiert werden sollte (Restmüll, Kunststoffe und Papier). Diese wurden während der schulischen Projekttage im Herbst 2017 in einem von Schülerinnen und Schülern angeleiteten Projekt hergestellt. Hier wurden von den Schülerinnen und Schülern auch informative Kurzfilme zum richtigen Mülltrennen erstellt. Darüber hinaus wurden auch Informationsplakate für die Klassen und Aufkleber für die Behältnisse entwickelt. Im Februar 2018 wurde das neue System dann anlässlich der Schulteilnahme an der Aktion ‚Sauberes Wolfenbüttel‘ vorgestellt und ist seitdem in Anwendung.

Film zur Projektwoche 2018

Dass das Thema Müllvermeidung auch im gestalterischen Kontext eine Rolle spielt, lernten die Schüler zweier Kunstkurse, die Upcycling-Design entwickelten. In der Projektwoche 2018 wurden weitere Mülltrennbehälter für die noch fehlenden Fachräume gebaut. In zahlreichen Projektkursen wurden verschiedenste Themen, die im Zusammenhang mit Müllvermeidung und Mülltrennung stehen (z.B. Upcycling, Tauschregal, ‚Plogging‘ u.v.m), bearbeitet. Einige dieser Projektideen sind auch in unserem Video über die Projekttage 2018 dokumentiert.

Umweltbezogene AGs und Projekte ...

Auf die Initiative einiger Schülerinnen hin entstand Anfang 2019 auch eine neue Umwelt-AG, die sich in Zukunft auch für die Themen Mülltrennung und Müllvermeidung einsetzen wird.

In einem weiteren Projekt weitet sich das Engagement auch auf das städt. Umfeld aus. Hier arbeiten Schülerinnen und Schüler mit außerschulischen Partnern zusammen und setzen sich aktiv für die Vermeidung von Verpackungsmüll ein, indem sie diesen auswerten und Lösungen konzipieren.

Biodiversität – Bienenschutz am THG

Auch im Bereich Artenschutz und Biodiversität war und sind wir am THG aktiv.

Bereits seit 2016 bemüht sich die Schule darum, nicht genutzte Flächen in Blühflächen umzuwandeln, die wichtige Nahrungs- und Lebensräume für Bestäubungsinsekten darstellen. Mit der schon länger bestehenden Schulimkerei gab es bereits zu Beginn der letzten Projektphase eine AG an der Schule, in der die Bedeutung dieses Anliegens seit Jahren thematisiert wurde. Es lag nahe, hier auch praktisch tätig zu werden und Flächen auf dem Schulgelände, die bisher ungenutzt blieben, bienenfreundlich zu bepflanzen. Als erstes wurde hier der Erdwall hinter den NTW-Containern in Angriff genommen.

Unterstützt wurde das Projekt auch vom Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg, der uns bei der Beschaffung des Saatguts für die Bienenweide behilflich war.

Weitere Flächen wie das ehemalige Beachvolleyballfeld der Schule sind seitdem hinzugekommen. Auch Hochbeete wurden an Projekttagen der Schule gebaut und bienenfreundlich bepflanzt und im Fachunterricht der Fächer Werte und Normen sowie Biologie wurden mit Schülerinnen und Schülern Projekte durchgeführt, um die erweiterte Schulöffentlichkeit für das Problem des Bienensterbens zu sensibilisieren.

In diesem Zusammenhang ist auch eine interaktive Bienenrallye, die auf dem Schulgelände durchgeführt werden kann, entstanden.

 

Weitere Veranstaltungen, mit dem Ziel, die erweiterte Schulöffentlichkeit für die Bedeutung des Themas Bienenschutz zu sensibilisieren, wurden im Unterricht der Fächer Biologie und Werte und Normen vorbereitet und von Schülerinnen und Schülern weitgehend selbstständig durchgeführt. Auch in Seminarfächern der Oberstufe arbeiteten Schüler an Facharbeiten zum Thema und hielten Vorträge darüber.

Projektzeitraum 2019-2021

Im gegenwärtigen Projektzeitraum 2019-21 wird fleißig weiter daran gearbeitet, Nahrungsquellen für Bestäubungsinsekten zu erschließen. Bereits im Herbst 2019 wurden so von der Umwelt-AG der Schule ca. 1.000 Krokusse im Atrium der Schule gepflanzt, die als wertvolle Frühblüher für Bienen, Hummeln und Co einen reich gedeckten Frühstückstisch bedeuten. Erstmals ist auch ein ‚Bienentag‘ für Grundschulen von Schülerinnen und Schülern des 8. Jahrgangs mit geplant und durchgeführt worden, bei dem die Viertklässler an vielfältigen Lernstationen über die Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubungsinsekten informiert worden sind.

Der neue Blühstreifen vorm THG

Als einen neuen und verlässlichen Kooperationspartner konnte man die Stadt Wolfenbüttel gewinnen. In einem gemeinsamen Projekt wird derzeitig ein über 200qm großer Blühstreifen auf der Rasenfläche vor dem Hauptgebäude der Schule angelegt. Mit der Expertise von Frau Susanne Kracht vom BUND Wolfenbüttel konnte eine spezielle Blühmischung für diese Fläche ausgewählt werden. Auch Stadtgärtnermeister Dirk Fellenberg ist tatkräftig in das Projekt involviert und bietet Schülerinnen und Schülern seine Unterstützung beim Anlegen der Fläche.

Projekt "Schulinsektenhaus"

Wissenschaftlich begleitet wird die Schule durch die Teilnahme am Projekt „Schulinsektenhaus“ der Uni Freiburg.

Gemeinsam mit über 300 weiteren Schulen werden so auch am THG Art und Anzahl der auf dem Schulgelände lebenden Bienen- und Wespenarten erfasst. In Zukunft können wir so den Erfolg unserer Maßnahmen noch besser beurteilen. Erste Zwischenergebnisse lassen sich hier einsehen: