Neuigkeiten

Am Montag haben wir uns um 7:35 Uhr am Braunschweiger Hauptbahnhof getroffen und sind in den Zug eingestiegen. Wir sind insgesamt ungefähr 4 Stunden gefahren und mussten mehrmals umsteigen. Als wir in Jever angekommen waren, holte uns ein Bus ab und brachte uns zur Jugendherberge. Dort angekommen wurden uns ein paar grundlegende Regeln erklärt, danach durften wir endlich in unsere Hütten gehen. Am Nachmittag sind wir dann in die Innenstadt gegangen und konnten uns in Gruppen umgucken.

Angelina

Dienstag: Nach unserer ersten Nacht in der Jugendherberge Jever sind wir morgens müde (für einige war die Nacht sehr kurz), aber gut gestärkt vom Frühstück mit Müsli und Brötchen zu unserem Ausflug nach Langeoog gestartet. Zuerst ging es mit dem Bus zur Fähre. Nach 45 Minuten sind wir auf Langeoog angekommen, zum Glück spielte das Wetter mit und wir hatten bewölkten Himmel ohne Regen. Nach unserer Ankunft haben wir auf dem Weg in die Innenstadt gemacht, wo wir in unseren Zimmergruppen durch die Straßen geschlendert sind und Souvenirs kaufen konnten. Danach ging es gemeinsam weiter über die Dünen zum Strand, wo ein leichter Wind wehte. Das stört uns jedoch wenig. Wir haben gemeinsam viele tolle Spiele gespielt. Vor allem Fußball am Strand ist gewöhnungsbedürftig durch den weichen Sand, aber dennoch lustig. Gegen Nachmittag haben wir uns auf den Rückweg gemacht, wo wir auf dem Weg noch ein leckeres Eis verspeist haben. Mit der Fähre ging es dann zurück zur Jugendherberge, wo das Abendbrot auf uns wartete.


Max S. und Liam

Am Mittwoch, dem 23.10.2019, feierten wir am Morgen den Geburtstag von Robin. Danach hatten alle ein bisschen Zeit sich nochmal auszuruhen. Um 10:30 Uhr sind wir dann in die Innenstadt von Jever gegangen und hatten dort ca. anderthalb Stunden Zeit, die Stadtrallye zu bewältigen. Nachdem wir mit der Rallye fertig waren, nahmen wir an einer Besichtigung der Bierbrauerei teil. Wir starteten im Museum, danach hatten wir eine Führung durch die Brauerei. Im Anschluss bekamen alle noch ein Getränk und eine Kleinigkeit zu essen. Als wir dann alle wieder in der Jugendherberge waren, gab es um 18:15 Uhr Abendessen. Nach dem Abendessen sind wir nochmal in die Innenstadt von Jever zur Touristeninformation gegangen. Von dort machten wir mit einem Nachtwächter eine Nachtwanderung durch Jever, die ungefähr anderthalb Stunden dauerte. Als wir mit der Nachtwanderung fertig waren, sind alle wieder auf ihre Zimmer gegangen und es war wie an jedem Abend um 22:00 Uhr Nachtruhe.


Felix und Nils

Am Donnerstag unserer Klassenfahrt stand der Besuch des Wattenmeers auf dem Plan.
Nach dem Frühstück um 10:40 Uhr fuhren wir nach Wilhelmshaven ins Besucherzentrum UNESCO-WELTNATURERBE WATTENMEER. Dort erhielten wir von dem Leiter des Zentrums einige Informationen über das Wattenmeer sowie über die dort lebenden Tiere. Zunächst brachten wir unsere Jacken und Rucksäcke in den Raum, wo wir uns später unsere Gummistiefel anzogen. Anschließend gingen wir ins Bio-Labor, in welchem wir in Stationsarbeit weitere Informationen über die dort lebenden Tiere erarbeiteten. Wir untersuchten verschiedenste Lebewesen wie z.B. Krebse, Wattwürmer, Garnelen oder auch Fische unter einem Binokular Mikroskop und füllten die Arbeitsblätter der sieben Stationen aus.
Gleich darauf besuchten wir das Watt-Labor, in dem wir Versuche über Kohlenstoffdioxid durchführten und über die Umweltverschmutzung sprachen. Auch hier bekamen wir einen Ankreuzfragebogen, den wir ausfüllen sollten.

Endlich ging es dann Richtung Wattenmeer. Da bei unserer Ankunft gerade Flut war, konnten wir gerade mal zehn Meter ins Wattenmeer gehen. Dort bekam jeder von uns seinen eigenen Kescher. Unsere nächste Aufgabe war es, die vorhin genannten Tiere mit dem Kescher zu fangen oder es zumindest zu versuchen. Am Ende hatten wir einige Garnelen, Krebse, Wattwürmer und Fische in unseren drei kleinen Aquarien.
Dann war unsere Zeit im UNESCO-WELTNATURERBE WATTENMEER Besucherzentrum leider schon vorbei.

Darauffolgend gingen wir zu einen Shopping-Center in der Nähe, um uns die Zeit bis zur Abfahrt des Busses zu vertreiben. Wieder in der Herberge angekommen, gab es gleich im Anschluss Abendessen. Den restlichen Teil des Abends verbrachten wir in unseren Hütten mit Freunden oder auch draußen.


Vanessa und Nataly

Am Freitag wurden wir um 9 Uhr zum Bahnhof gebracht und sind dort in unseren ersten Zug eingestiegen. Diesmal mussten wir 3mal umsteigen. Um 13:41 Uhr sind wir dann in Braunschweig angekommen, wo uns unsere Eltern schon erwarteten.


Angelina

Am Donnerstag, den 7. November 2019, führte Herr Henning Riechers seine evangelische Religionsgruppe 7ab in die Wolfenbütteler Moschee Schützenstraße. Dort wurde sie empfangen von Herrn Bekir Yalcin und auf eine kleine Besuchsreise mitgenommen. Zu entdecken gab es so einiges; zwar war schon vorher im Unterricht viel zu dieser - nach dem Judentum und dem Christentum - dritten Buchreligion durchgenommen worden, aber trotzdem erfuhr man hier noch vieles, das nicht in Schulbüchern steht. So z.B., dass die Gebetszeiten - wenn man es denn ganz genau nimmt - jeden Tag geringfügig vom Vortag abweichen, abhängig vom Stand des Mondes. Und auch, wie flauschig weich der Teppich in der Moschee ist, kann man nur durch Fühlen erkennen.

"Mit diesem Besuch soll ein lebendiger Eindruck in eine Fremdreligion ermöglicht werden", so Riechers, der auf den Lehrplan für sein Unterrichtsfach verweist. Da die Leute in der Wolfenbütteler Moschee sehr gastfreundlich und auskunftsfreudig sind, ist ein derartiger Unterrichtsgang recht unkompliziert zu realisieren. Nachdem im Doppeljahrgang 5 / 6 eine (evangelische oder katholische) Kirche besichtigt wurde, soll in den höheren Klassen der Blick über den Tellerrand der eigenen Religion vorgenommen werden.

Am Donnerstag war die Klasse 10s1, die vor den Herbstferien in einem zweitägigen Workshop in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum des Landkreises Wolfenbüttel Erklärvideos zum Thema „Europa“ angefertigt hatte, zur öffentlichen Präsentation ihrer Werkstatt-Ergebnisse nach Braunschweig eingeladen. Unter der Bezeichnung „BIFFI-Tapes“ wurden dort im großen Saal des Universum-Kinos die „Best-of“ der Filmvermittlungs-Landschaft Niedersachsen vorgeführt.

 

Margrit Lang

Unsere Austauschfahrt nach Flower Mound, Texas, fand mittlerweile zum dritten Mal statt. Mitten in der Nacht und bei strömendem Regen ging es am 27. September am THG los, unzählige Erfahrungen und Eindrücke reicher kamen wir am Nachmittag des 13. Oktobers wieder wohlbehalten in Wolfenbüttel an.

Nachfolgend einige Eindrücke unserer Teilnehmer/innen sowie Fotoimpressionen der Fahrt:

 

Leben in der Familie

Meine sehr nette Gastfamilie hat sich in den zwei Wochen viel Mühe gegeben, mir die typisch amerikanische Lebensweise in Texas, auf die die Texaner sehr stolz sind, zu zeigen. Deshalb waren wir auch gleich am Anfang im Texas Road House essen, wo es typisch amerikanische/texanische Gerichte gab. Den nächsten Tag verbrachten wir bei Six Flags over Texas, einem typisch amerikanischen Freizeitpark. Da der amerikanische Schultag erst um 15:35 Uhr endet, haben wir innerhalb der Woche eher kleinere Aktivitäten unternommen. Wir sind öfter nach der Schule zu einer der vielen amerikanischen Fastfoodketten gefahren oder sind in einer der riesigen Malls shoppen gegangen, aber manchmal, wenn wir erschöpft waren, haben wir den Abend auch zuhause mit der Familie verbracht und uns gemütlich unterhalten. Am zweiten Wochenende waren wir Paintball spielen und da meine Gastfamilie sehr gläubig ist, waren wir am Sonntag zusammen in der Kirche. Am letzten Tag sind wir, bevor wir uns am Flughafen verabschieden mussten, noch ein letztes Mal gemeinsam essen gegangen. (Hanna Hippe)

 

Bereits am Flughafen wurden wir herzlich von den Familien mit Willkommensplakaten empfangen. Sie geben sich allgemein sehr viel Mühe, uns in die Familie zu integrieren, nehmen uns praktisch wie ein neues Familienmitglied auf. Dadurch fühlt man sich direkt wohler und nach kurzer Zeit nicht mehr so fremd. Der Alltag als solcher ist ähnlich wie zu Hause, jeder hat seine Aufgaben/ Arbeit unter der Woche zu erledigen, weshalb sich alle spätestens zum Abendessen zusammensetzen. Teilweise wird dann abends noch etwas unternommen oder alle gucken gemeinsam einen Film. Am Wochenende finden dann natürlich auch mehr Aktivitäten mit der ganzen Familie statt. (Vanessa Olbrich)

 

Ausflüge

Unser Austausch begann für uns am Freitagabend mit einem Footballspiel unserer High School. Diese hat ein eigenes, sehr großes Footballstadion, die Stimmung war sehr gut und letztendlich gewann Marcus mit 60:00 gegen Irving. Am nächsten Tag stand für uns abends der Homecoming-Ball an, auch dies war für uns ein sehr schöner Einblick in das typisch amerikanische Highschoolleben. Die Mädchen kamen aufwendig gestylt und in kurzen Abendkleidern und die Jungs in Anzughose und Hemd, manche auch mit Cowboystiefeln und Cowboyhut. Es wurde ausgelassen getanzt, gefeiert und zum Abschluss wurde noch die Homecoming-Queen und -King gekrönt.

Am Dienstag, dem 1. Oktober, sind wir alle zusammen mit dem Zug nach Dallas gefahren, wir begannen unseren Ausflug mit einer Schnitzeljagd in Kleingruppen durch die Innenstadt von Dallas, somit konnten wir viele beeindruckende Gebäude sehen, wie z.B. das alte Gericht von Dallas, das Rathaus und viele hohe Wolkenkratzer. Den Chase Tower, eines dieser hohen Gebäude, durften wir auch besichtigen, mit dem Fahrstuhl sind wir in einer der obersten Etagen gefahren, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf Dallas und die Umgebung hat. Anschließend haben wir das 6th Floor Museum am Dealay Plaza besucht, von wo aus J. F. Kennedy erschossen wurde. Für uns war dies ein etwas schockierendes und trauriges Erlebnis, aber auch sehr informativ, da man viel über das Attentat und Kennedys Leben erfahren hat.

 

Am 4. Oktober sind wir nach Fort Worth zu den Stockyard Rodeos gefahren. Rodeo hat in Texas eine lange Tradition, also könnten wir uns dies nicht entgehen lassen. Vorher sind wir allerdings noch in die Gelddruckerei von Texas gefahren, es gibt nur zwei in ganz Amerika, eine in Texas und eine in Washington DC. Dies war sehr beeindruckend, da man dort gesehen hat, wie Unmengen von Dollarscheinen gedruckt werden. In Fort Worth angekommen gab es für uns erst ein leckeres Abendessen in einem BBQ - Restaurant und anschließend ging das Rodeo los. Dieses Ereignis gefällt den meisten Texanern sehr und es hat auch viel geschichtliche Tradition, aber es ist für uns Deutsche allerdings etwas zu „brutal“, aber die Erfahrung muss man in Texas einfach mal gemacht haben. Am Donnerstag darauf ging es nur für die Deutschen zur State Fair of Texas, da die Amerikaner ihre Midterm Prüfungen schreiben mussten. Die State Fair ist wie ein riesiger Rummel, es gibt sehr viel Verschiedenes zu essen, z.B. auch frittierte Oreos oder frittiertes Eis, es gab aber auch viele Spielstände, ein Riesenrad und Achterbahnen. Dies war für uns ein sehr schöner Abschluss, da dies unser letzter Ausflug war. (Anna Lemke)

 

 

Schule

Die Schule beginnt jeden Tag um 8:20 Uhr und endet um 15:35 Uhr. Die Schüler dort haben jeden Tag denselben Stundenplan. Ein Schultag ist in vier Abschnitte, hier heißen sie Periods, eingeteilt. Period 1 geht von 8:20 Uhr bis 9:50 Uhr. Zwischen den einzelnen Periods hat man 8 Minuten Zeit, um den Raum zu wechseln. Diese 8 Minuten braucht man auch, da die Schule viel größer ist als zum Beispiel unser THG. Period 2 geht dann von 9:58 Uhr bis 11:35. Innerhalb von Period 3 gibt es vier Mittagspausen. Jede Klasse ist in eine der vier Mittagspausen eingeteilt, da es in der Cafeteria nicht genügend Platz für alle Schüler auf einmal gibt. Period 4 beginnt um 14:05 Uhr und endet um 15:35 Uhr. Generell ist der Schulalltag anders. Die Handynutzung ist nicht so eingeschränkt wie bei uns. Außerdem gibt es keine mündlichen Noten. Alles, was die Schüler schriftlich im Unterricht machen, wird bewertet. Ein Schuljahr an sich ist ebenfalls in Abschnitte  eingeteilt, nach jedem Abschnitt, welcher neun Wochen dauert, gibt es Prüfungen. Diese Prüfungen werden midterms genannt. (Paulina Schneider)

 

„Romani adsunt. Die Römer sind unter uns.“ – Ein Feldzug der Römer durch unsere Region ist Anlass für das THG, mit allen sechsten Klassen an den Harzrand zu reisen.

Die Geschichte des römischen Imperiums ist Thema des Geschichtsunterricht in Jahrgang 6. Und die damit verbundenen Ereignisse liegen gar nicht so weit entfernt, wie lange Zeit gedacht: Vor knapp 1800 Jahren marschierten gut 10 000 Römer am Harz entlang. Das dokumentiert die „Schlacht am Harzhorn“, wo in einem Ausstellungsgebäude von diesem Großereignis berichtet wird. Das fanden unsere Schüler schon spannend. Aber noch spannender war es natürlich, mit Schild und Schwert zu kämpfen oder Getreide zu mahlen. Es gab die vielfache Gelegenheit, mit einem Nachbau eines römischen Torsionsgeschütz zu schießen. Anschließend konnte man die syrischen Bögen der Hilfstruppen der Römer ausprobieren. Vor allen Dingen die Mädchen zeigten sich mit Pfeil und Bogen besonders treffsicher. Dann gibt es in den Wald, wo uns die Fundstellen der Ausgräber gezeigt wurden. So bekamen wir noch einen Einblick in die Arbeitsweise der Archäologen.


Die Schüler konnten also ihr Wissen über die römische Geschichte vertiefen. Gleichzeitig konnten sie selbst aktiv werden, was trotz der Hitze viel Spaß machte. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Führern für das tolle Programm.

 

Der elfte Jahrgang war am Freitag in Berlin, um die Gedenkstätte Hohenschönhausen zu besuchen. Diese befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR im Berliner Bezirk Lichtenberg.

Die Gruppe von Daniel Teevs wurde von der ehemaligen Fernsehjournalistin Edda Schönherz (weitere Informationen sind hier zu finden) durch den „Stasiknast“ geführt: „Ich habe folgendes Verbrechen aus Sicht der hohen Herren der DDR begangen: Ich wollte die DDR Richtung Westen verlassen. Das wurde mit drei Jahren Gefängnis bestraft“, berichtete Schönherz. „Ich bin ins Gefängnis gekommen und wusste nicht, was aus meinen Kindern (damals 11 und 12) geworden ist.“ Das beeindruckte Johanna Krake: "Frau Schönherz kann gut erzählen. Man bemerkt ihre journalistische Ausbildung." Edda Schönherz schilderte ihre Erfahrungen im Unrechtsstaat DDR anschaulich und führte uns durch die Haftanstalt. Für sie nahm die Auseinandersetzung mit dem DDR-Regime letztlich doch ein gutes Ende: Schönherz wurde zwar nach der Haft noch zwei Jahre gezwungen, in der DDR zu bleiben. Dann durfte sie mit ihren Kindern ausreisen. Fortan arbeitete sie in Westdeutschland wieder als Fernsehjournalistin.

Das ursprünglich sowjetische Gefängnis wurde 1951 an die Geheimpolizei der DDR übergeben. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands wurde es 1990 geschlossen. In der Haftanstalt wurden vor allem politische Gefangene, darunter fast alle bekannten DDR-Oppositionellen, inhaftiert und physisch und psychisch gefoltert. Darüber durfte in der Scheindemokratie aber nicht gesprochen werden: Auf den damaligen Stadtplänen war die Haftanstalt nicht verzeichnet. Heute sieht man anhand des Grundrisses, dass eine Pistole (die russische Makarov) nachgeahmt wurde. Die Stasi verstand sich als "Schild und Schwert" (hier eben Pistole) der Partei. Fast 40 Jahre lang war das Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen das wichtigste der Staatssicherheit. Hinter seinen Mauern isolierte, vernahm und folterte der DDR-Unrechtsstaat mehr als 10.000 Häftlinge vor ihren Prozessen, zum Teil jahrelang.

Als die DDR in den 1950er Jahren um internationale Anerkennung rang und die vielen Folteropfer negative Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung hatten, wurde statt direkter körperlicher Folterungen vermehrt psychologische Zermürbung der Häftlinge unter anderem durch Isolationshaft, Ungewissheit und Desorientierung (soziale und sensorische Deprivation) ausgeübt. Ziel war es, den Willen der Insassen ohne nachweisbare körperliche Schädigung zu brechen, daher wurden von der Stasi fortan nur noch weiße Folter angewandt.

An der juristischen Hochschule in Potsdam ausgebildetes Personal wurde geschult, die Persönlichkeit der Gefangenen zu destabilisieren und zu zersetzen. In allen Situationen wurden die Gefangenen schikaniert, zum Beispiel durch regelmäßiges Wecken in der Nacht (alle drei Minuten) oder durch Wechsel der Zimmertemperatur. Unser Schüler zeigten sich überrascht, dass "so etwas in Deutschland nach den Erfahrungen der Nazizeit noch möglich war“.

Insgesamt war beeindruckend zu sehen, wie die Zeitzeugen schonungslos über ihre schmerzlichen Erfahrungen sprechen, um politische Bildung zu ermöglichen. Erschütternde Anekdoten wurden uns berichtet: So wurden Jugendliche wegen Nichtigkeiten eingesperrt. „Ein Jugendlicher wurde inhaftiert, weil er im Verhör gesagt hat: 'Ich habe keinen Fluchtversuch vor, aber wir sind ja hier unter uns. Es ist ja alles scheiße hier (in der DDR).'"

Am Donnerstag, dem 06. Juni 2019, war es endlich soweit: Die vier Klassen des 5. Jahrgangs vom THG trafen sich am Bahnhof in Wolfenbüttel und machten sich in Begleitung von vier Lehrkräften auf den Weg zum Biobauernhof „Gut Adolphshof“. Die Zugfahrt nach Hämelerwald und der anschließende halbstündige Fußmarsch verliefen dank guten Wetters, reichlich Proviant und bester Laune reibungslos.

Wir wurden bereits von vier netten und kompetenten Damen erwartet, die uns bei der Hofführung einen Einblick in die Wirtschaftsweise und das Leben auf dem Bauernhof verschafften und auf unsere zahllosen Fragen rund um die Tiere und die ökologische Landwirtschaft lehrreiche Antworten parat hatten. Im direkten (Körper-)Kontakt mit den Tieren lernten wir zum Beispiel, warum die Hörner von Ziegen warm sind, dass Schweine ein Schlafzimmer, eine Küche und ein Badezimmer haben. Außerdem erfuhren wir, weshalb Kühe eine sehr raue Zunge haben und ihr Futter in vier Mägen verdauen. Uns wurde erklärt: Hecken und Wiesen beherbergen entlang der Felder viele Vögel und Insekten, die das Ökosystem im Gleichgewicht und damit auch die Zahl der Pflanzenschädlinge begrenzt halten, sodass keine Pestizide zum Einsatz kommen müssen.

Einige Informationen waren uns bereits aus dem Erdkundeunterricht bekannt, doch nun konnten wir uns mit eigenen Augen, Ohren und Nasen (!) davon überzeugen, wie gut sich die Gemeinschaft auf dem Biobauernhof um das Wohl aller Lebewesen – ob Nutztier, Mitarbeiter oder Bewohner des sozialtherapeutischen Bereiches –kümmert. Neben den vielen Informationen blieb immer noch Zeit, die Tiere zu streicheln und Selfies zu machen, wobei die ein oder andere besondere Freundschaft mit Findus, dem Hofhund, den neugierigen Zicklein oder den flauschigen Hühnern geschlossen wurde. Die Zeit verging somit wie im Fluge, weshalb wir uns nach zwei Stunden nur schweren Herzens wieder auf dem Rückweg machten, um den Zug nach Hause rechtzeitig zu bekommen. Abgesehen von einzelnen Lädierungen (Blasen an den Füßen, Pollenallergie und Nasenbluten) sowie einer klitzekleinen Zugverspätung, die beim Umstieg in Braunschweig einen Sprint der 90 Schüler von einem Gleis zum anderen erforderte, konnten alle Teilnehmer den Bahnhof Wolfenbüttel wohlbehalten und entspannt erreichen. Ein herzlicher Dank gilt allen, die diesen Ausflug ermöglicht haben, besonders den Mitarbeiterinnen des Gut Adolphshof. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder!

Heute besuchten die Klassen 8d und 9l das Jugendtheaterstück "Trollwut". Das Lot-Theater beschreibt das Werk wie folgt:

"Vier digital Immigrants begaben sich auf eine Reise durchs World Wide Web. Jetzt treffen sie auf dessen Ureinwohner_innen und haben ihnen etwas zu berichten. Von wichtigen Informationen, unangemessenen Meinungen, politischen Überzeugungen, von leeren Behauptungen und gefiltertem Wissen. Sie wollen Reden schwingen, überzeugen, den Ton angeben. Sie haben Spaß an Störgeräuschen und unbequemen Fragen. Sie singen vielstimmig, suchen nach dem richtigen Ton, vergessen dabei die Fakten, vertauschen die Worte. Sie verlieren den Faden, verlieren einander und sich selbst. Ein schräges Diskurs-Musical, das im digitalen Wirbelsturm von Meinungsblasen und Internet-Trollen nach Klartext sucht."

Rezension ‚Trollwut‘ von Victoria Bahl, 9l

Das Stück ‚Trollwut‘ war eine sehr ‚interessante‘ Erfahrung, auch wenn der Humor nicht ganz unserer Altersstufe entsprach. Außerdem wirkte die inszenierte ‚Publikumsbeschimpfung‘ zu Beginn abschreckend, weil es so wirkte, als würde das Stück darauf aufbauen, dass Jugendliche sich keine Meinung bilden wollen, schlecht informiert sind und sich von ‚Trollen‘ im Internet leicht verführen ließen, was sich aber im Verlauf des Stücks zum Glück nicht bewahrheitete.

Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist mir die Szene, in der die Charaktere sich gegenseitig anschreien und auslachen, während sie kontinuierlich die Seiten zu ihrem Vorteil wechseln. Sie hat wunderbar aufgezeigt, wie Menschen Angst davor haben, alleine dazustehen und ein ‚Opfer‘ zu werden und wie sie sich verstellen, um dieser Rolle zu entkommen.

Meine liebste Szene jedoch war die des stummen Protestes gegen den Meinungszwang, in der die Zuschauer mit Plakaten aufgefordert wurden, nicht immer gleich vorschnell zu allen Dingen eine Meinung zu äußern, sondern auch einfach einmal still zu bleiben und keine Meinung zu äußern. Im Internet bzw. in den sozialen Medien wird erwartet, dass man immer zu allem und jedem eine Meinung hat, was tatsächlich aber nahezu unmöglich ist. Es gibt so viele Themen und Ereignisse und jeden Tag werden es mehr. So ist es einfach unmöglich, über immer über alles informiert zu sein und gleich eine Meinung parat zu haben.

Sehr interessant waren auch die Kostüme. Die dicken Kleidungsstücke und großen Perücken wirkten wie Schutzanzüge, die das Innere der Figur vor der Außenwelt und die Außenwelt vor ihr schützen sollten. Ebenso spannend fand ich, dass die Figuren, nachdem sie einen Teil ihres Kostüms abgelegt hatten, ihre Meinung – also ihr Inneres – preisgegeben haben. Besonders stark in Erinnerung geblieben ist mir dabei die Figur Conni, unter derer Fusseljacke schließlich ein schillernder Regenbogen zum Vorschein kam.

Alles in allem hat mir das Stück, so bizarr es auch anmuten ließ, sehr gut gefallen.

Feedback von Louis Ligocki, 9l

‚Trollwut‘ war ein verrücktes Theaterstück im LOT-Theater. Die ganzen bunten Kostüme und die vielen Gesangseinlagen wirkten am Anfang sehr komisch und ungewohnt. Jedoch regte die wichtige Botschaft des Stücks zum Nachdenken an und ein Besuch der Aufführung ist deshalb lohnenswert.

Es folgen Meinungen aus der Klasse 8d:

Connor hat das Theaterstück sehr gut gefallen, weil es anders aufgebaut war und ablief als andere Theaterstücke, weil sie nicht einfach nur stumpf einen Text vorspielten, sondern auf eine lustige Art und Weise zwischen Erklärungen, Singen und Tanzen und normalem Theaterspiel wechselten. Das macht es besonders kreativ und abwechslungsreich. Man konnte sich gut in die Lage der Charaktere versetzen. Schön war auch, dass es sehr amüsant war.

Insgesamt war das Stück nicht schlecht und man hat auch gemerkt, dass sie sich Mühe gegeben haben. Allerdings gab es nicht viele lustige Momente und wenn es welche gab, musste man nur schmunzeln. (Paul)

Ich fand das Theater eher nicht so gut, weil es keine richtigen Sitzplätze gab und das Stück für mich ganz schön durcheinander war. (Lena)

Amy urteilt: Mir hat das Theaterstück sehr gut gefallen, weil es sehr ausgefallen und amüsant war. Man konnte sich gut in die Situationen reinversetzen.

Das Theaterstück war meiner Meinung sehr gut dargestellt, den ständigen Neuanfang fand ich jedoch ein bisschen nervig. (Lasse)

Ich fand das Stück nicht so toll, teilweise war es auch richtig langweilig. Und wie eine von den Praktikantinnen schon gesagt hat, weiß man nicht genau, was der Name ,,Trollwut‘‘ mit dem Stück zu tun hat. Das einzig Positive war, dass am Ende eine Fragerunde gemacht wurde. (Sude)

Felix meint: Das Theaterstück war meiner Meinung nach ganz gut, aber ich finde, dass im Stück ein bisschen viel gesungen wurde.

Ich fand, dass das Theater nur an manchen Stellen lustig war und sonst nur langweilig. Außerdem war die Wartezeit vorher ein bisschen zu lang. (Annika)

Eda hat das Theaterstück sehr gut gefallen, weil es anders war. Man konnte sich gut in die Lage der Schauspieler versetzen. Hinzu kommt, dass es einige lustige Stellen gab.

Mir hat das Theaterstück gut gefallen, weil es ein bisschen anders war. Aber trotzdem war es meiner Meinung nach nicht ganz für unsere Altersklasse geeignet. (Jamie)

Das Theaterstück war interessant, aber auch teilweise leicht verwirrend. Ich vermute, dass das für die Jüngeren noch schlimmer war, da diese sich ständig panisch umgedreht haben. (Luis)

Ich fand die Geschichte gut, aber man muss noch an der Umsetzung arbeiten. (Ilka)

Das Theaterstück hat mir nicht ganz so dolle gefallen. Es war blöd, dass es keine richtigen Sitze gab und ich habe auch den Titel im Stück nicht wirklich wiedergefunden. Die Schauspieler haben das Stück mit ihren ständigen "Neuanfängen" manchmal ins Lächerliche gezogen. Sie haben aber auch gut die Rollen nachgespielt. (Lilly)

Jasper urteilt: Das Theaterstück war meines Erachtens sehr gut, da die Schauspieler ein sehr ernstes Thema lustig und ansehnlich dargestellt haben.

Meiner Meinung nach war das Theaterstück nicht besonders ansprechend, weil es nicht unserem Alter entsprach und die Ausstattung nicht gut war, weil es nicht mal Stühle gab, aber man musste ein paar Mal schmunzeln. (Sami)

Franziska meint: Das Theaterstück war für mich nicht sehr leicht zu verstehen, da ich nicht verstand, was die Personen rüberbringen wollten. Durch die anschließende Fragerunde konnte ich das Stück allerdings besser verstehen. Außerdem sind Jugendstücke normalerweise so gemacht, dass die Schüler etwas daraus lernen können, dieses traf hier nicht zu.

 

Eine Produktion von pulk fiktion in Koproduktion mit Freies Werkstatt Theater Köln, FFT Düsseldorf, LOT- Theater Braunschweig und Junges Nationaltheater Mannheim | Regie: Hannah Biedermann | Performance: Norman Grotegut, Manuela Neudegger, Nicolas Schneider, Conni Trieder | Musik: Nicolas Schneider, Conni Trieder | Choreografie: Elisa Hofmann | Ausstattung: Ria Papadopoulou | Technik, Licht: Peter Behle | Produktionsleitung: Esther Schneider

Die fünften Klassen besuchten vergangene Woche das Steinzeitmuseum Paläon in Schöningen.

Im Paläon gab es einen Workshop, wo man eine Ledertasche herstellen konnte. Wir haben ein Stück Leder genommen, gefaltet und dann mit einem Partner mit einem Feuerstein kleine Schlitze hinein geschnitten. Durch die Schlitze haben wir dann einen Faden gezogen und damit die Tasche zusammengebunden. Danach konnten wir sie mit Federn und Perlen verzieren. Die Ledertasche ist für Feuersteine, damit man sie bei der Jagd gleich griffbereit hat.

In einer Führung durch die Ausstellung hat man gelernt, wie und was die Menschen früher gejagt haben. Um 1994 machten Archäologen im örtlichen Tagebau eine sensationelle Entdeckung: Die Archäologen fanden ein Stück Holz. Als Erstes dachten sie, es wäre Müll, aber bei weiteren Funden stellte sich heraus, dass es sich hier um Speere handelte. Die Speere sind das älteste Jagdwerkzeug aus Holz der Steinzeitmenschen. Wir haben unterschiedliche Speere in der Ausstellung gesehen. Es gab verschiedene Größen für Kinder, Frauen und Männer.

Außerdem konnte man in der Ausstellung Tiere wie z.B. Waldelefanten oder auch Schädel von Wildpferden, die in der Altsteinzeit gelebt haben, sehen. Wir haben auch einen Film gesehen, wo gezeigt wurde, wie die Steinzeitmenschen die Wildpferde gejagt haben.

Die Sonderausstellung ändert sich immer mal wieder. Dieses Mal in der Sonderausstellung „Steinzeit Kids“ ging es darum, wie die Steinzeitmenschen früher gelebt haben. Man konnte sich so kleiden, Musik machen und auch wohnen wie die Steinzeitmenschen.

Die Kinder früher haben auch gelernt. Zwar nicht Lesen, Rechnen und Schreiben, sondern über Kies, Sand und Holz zu gehen.

Es war ein wirklich interessanter Besuch.

 


Ein Bericht von Jette und Lotta, Klasse 5d

 

 

Am 11.12.2018 besuchte der 10. Jahrgang die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Thüringen. Schon als wir dort aus dem Bus ausstiegen, spürten wir sofort die bedrückende Stimmung.
 
Im Hauptgebäude wurden wir in drei Gruppen eingeteilt und sind in Gruppenräume gegangen, um über die Menschen, die dort arbeiten mussten, zu reden. Der Leiterin ist es nämlich sehr wichtig gewesen, dass wir verstehen, dass hinter jenen Zahlen, die oft im Zusammenhang mit der NS-Diktatur genannt werden, reale Menschen stehen. Anhand von Lebensläufen verschiedener Häftlinge konnten wir erste Informationen zum Werdegang der Menschen und zu den Gründen der Inhaftierung sammeln.

Nach einer kurzen Pause haben wir den Berg Kohnstein besichtigt. Dort wurden die V1 und V2, mit deren Hilfe sich Hitler den Sieg des Zweiten Weltkriegs versprach, von Zwangsarbeitern hergestellt. Zur Vorgeschichte: Aufgrund von Luftangriffen duch die Alliierten auf Peenemünde im August 1943 hatte sich die NS-Regierung binnen kurzer Zeit entschlossen, die Produktion unter Tage fortzusetzen. Aus anderen Lagern wurden nun Häftlinge zum Ausbau des Stollens nach Dora gebracht.

Es war erschütternd zu sehen, unter welch schlechten Bedingungen die Menschen dort arbeiten mussten: In den Stollen sind es regulär ca. 8°C und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Man muss sich vorstellen, dass die Arbeiter hier unter unmenschlichen und mörderischen Bedingungen anfangs sogar schlafen mussten, wochenlang, ohne Tageslicht zu sehen, mit wenig Nahrung, unter übelsten hygienischen Bedingungen und ständig von Gewalt begleitet. Außerdem gab es dort keine Toiletten oder Belüftungsschächte, d.h., dass es dort fürchterlich gestunken haben muss. Mindestens ein Drittel der ca. 60.000 Inhaftierten kam deshalb ums Leben. Hinzu kam auch noch, dass sie schwerste körperliche Arbeit verrichten mussten. Die Häftlinge hatten oft keine oder eine mangelhafte Ausbildung. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass der Großteil der dort hergestellten Raketen gar nicht oder nur teilweise funktionierte.

Nach einer weiteren Pause gingen wir am Appellplatz vorbei zum Krematorium. Auf dem Weg dorthin konnte man sehr gut erkennen, wie riesig das Gelände ist. Auch wenn die Baracken, in denen die Häftlinge später gewohnt haben, nicht mehr dort standen, konnte man dank den Erklärungen der Leiterin sich trotzdem sehr gut vorstellen, wie diese leben mussten. Am Bedrückendsten war jedoch die Stimmung bei der Besichtigung des Krematoriums. Dort wurden Tausende an Hunger, Krankheiten und Erschöpfung verstorbene Lagerinsassen verbrannt. An dieser Stelle wurde die Grausamkeit des Nationalsozialismus besonders gut verdeutlicht.

Am Ende unserer Führung hatten wir noch ein wenig Zeit, in die Ausstellung zu gehen und dort weitere Informationen zu erhalten.

Insgesamt war der Besuch der Gedenkstätte Mittelbau-Dora gleichzeitig sehr eindrucksvoll und auch schauderhaft, wenn man im Hinterkopf hat, dass man sich dort befindet, wo vor ca. 75 Jahren zuvor tausende Menschen die schlimmste Zeit ihres Lebens verbringen mussten und viele jämmerlich zu Grunde gingen.

 

Ein Bericht von Luisa Dzaebel

THG beim Papst

Während der Seminarfahrt nach Rom (Link zum Artikel) besuchten einige Interessierte den Papst. Hier folgt der Bericht von Leonie Franetzki und Felix Mahlke:


Die Reise zum Papst begann früh am Morgen. Schon um 7 Uhr in der Frühe marschierten wir noch im Halbschlaf Richtung U-Bahn. Das Ziel: der Vatikan. Im Gepäck hatten wir unser kulinarisch hochwertiges Lunchpaket bestehend aus zwei abgepackten Croissants und dazu einem „leckeren Pfirsichsaft“ im Tetrapack - la dolce vita schmeckt anders, aber es gab uns Energie, den langen Vormittag durchzuhalten. Je näher wir dem Petersplatz kamen, desto größer wurde die Menschenmenge um uns herum. Pilger und Touristen aus allen Kontinenten der Erde schienen sich hier am Haupteingang zu versammeln, um einmal einen Blick auf den heiligen Vater zu erhaschen. Zum Glück konnte uns Leonie als gewiefter Audienzprofi flink an den Megaschlangen vorbei um den halben Vatikan lotsen und wir schlichen durch den nahezu leereren Nebeneingang an der Masse vorbei . Nach bester Flughafenmanier wurden wir kontrolliert und konnten uns dann prompt grandiose Sitzplätze sichern. Einmal angekommen, bestaunten wir die immer weiter wachsende Menschenmenge und die fröhlich-ausgelassene Stimmung, die sich – auch dank der vielen musikalischen Einlagen der „Live-Band“- auf dem Petersplatz in Erwartung des Heiligen Vaters ausbreitete. Eine Selfie-Session durfte natürlich nicht fehlen und nach einem ausgiebigen (zugegeben ungeplanten) Sonnenbad in der italienischen Sonne ging es endlich los. Plötzlich wurde die Menge unruhig und alle Handys und Kameras wurden gezückt, um das beste Foto vom Papst zu erhaschen. Dann rollte er mit seinem Papamobil durch die Menge, schneller als gedacht, und wir konnten ihm fast ein High-Five geben. Unerwartet drehte er sogar eine zweite Runde an uns vorbei, was für ordentlich Gedrängel und unschöne Szenen im Kampf um die beste Sicht sorgte. Aber der Herr war mit uns und wir konnten unbehelligt das weitere Geschehen verfolgen.

Zu Beginn der Papstaudienz wurden alle angemeldeten Gruppen in ihren Landessprachen begrüßt. Daraufhin konnte der Papst mit seiner wöchentlichen Predigt beginnen. Er befasste sich mit dem Jahrestag der Befreiung des Baltikums nach langer Besetzung durch die Nazis und die UdSSR. Sofort bemerkten wir die sehr konzentrierte Atmosphäre unter den Besuchern. Nachdem die Predigt beendet war, wurde eine Zusammenfassung durch einzelne Kardinäle in verschiedene Sprachen wie z. B. Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Arabisch verlesen. Die gesamten Audienz wurde immer wieder von begeisterten „El Papá!!!“-Rufen und „Viva!!!“-Sprechchören begleitet. Als Abschluss der Audienz sang der gesamte Petersplatz das Vater Unser auf Latein. Mit unseren engelsgleichen Stimmen, nun auch vom Papst gesegnet, stimmten wir natürlich mit ein. Auf dem Rückweg versorgten wir uns noch mit Rosenkränzen - eine kleine Erinnerung an diese sehr eindrucksvolle Veranstaltung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Dass die Bläser aus der 5b nicht nur musikalisch, sondern auch sportlich sind, bewiesen 22 Schülerinnen und Schüler mit ihren Patenschülerinnen Marisa und Luisa. Bei einem Ausflug in die Eissporthalle am Salzgittersee wagten sich einige zum ersten Mal überhaupt auf das glatte Geläuf. "Für den Anfang läuft es schon ganz gut bei mir", freute sich Maja, während sie sich mit der Lauflernhilfe zusammen mit Lotte auf eine weitere Runde machte. Khadije nahm ihre ersten Gehversuche mit Humor: "Ich glaube, ich bin ungefähr zwanzigmal gefallen, besonders immer dann, wenn mich jemand angeschaut hat."
Zu Schaden ist aber niemand gekommen, nur manche Hose war am Ende etwas nass. "Schade, dass die Zeit so schnell verflogen ist", fasste Sophie anschließend für alle den schönen Nachmittag zusammen.