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Der elfte Jahrgang war am Freitag in Berlin, um die Gedenkstätte Hohenschönhausen zu besuchen. Diese befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR im Berliner Bezirk Lichtenberg.

Die Gruppe von Daniel Teevs wurde von der ehemaligen Fernsehjournalistin Edda Schönherz (weitere Informationen sind hier zu finden) durch den „Stasiknast“ geführt: „Ich habe folgendes Verbrechen aus Sicht der hohen Herren der DDR begangen: Ich wollte die DDR Richtung Westen verlassen. Das wurde mit drei Jahren Gefängnis bestraft“, berichtete Schönherz. „Ich bin ins Gefängnis gekommen und wusste nicht, was aus meinen Kindern (damals 11 und 12) geworden ist.“ Das beeindruckte Johanna Krake: "Frau Schönherz kann gut erzählen. Man bemerkt ihre journalistische Ausbildung." Edda Schönherz schilderte ihre Erfahrungen im Unrechtsstaat DDR anschaulich und führte uns durch die Haftanstalt. Für sie nahm die Auseinandersetzung mit dem DDR-Regime letztlich doch ein gutes Ende: Schönherz wurde zwar nach der Haft noch zwei Jahre gezwungen, in der DDR zu bleiben. Dann durfte sie mit ihren Kindern ausreisen. Fortan arbeitete sie in Westdeutschland wieder als Fernsehjournalistin.

Das ursprünglich sowjetische Gefängnis wurde 1951 an die Geheimpolizei der DDR übergeben. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands wurde es 1990 geschlossen. In der Haftanstalt wurden vor allem politische Gefangene, darunter fast alle bekannten DDR-Oppositionellen, inhaftiert und physisch und psychisch gefoltert. Darüber durfte in der Scheindemokratie aber nicht gesprochen werden: Auf den damaligen Stadtplänen war die Haftanstalt nicht verzeichnet. Heute sieht man anhand des Grundrisses, dass eine Pistole (die russische Makarov) nachgeahmt wurde. Die Stasi verstand sich als "Schild und Schwert" (hier eben Pistole) der Partei. Fast 40 Jahre lang war das Untersuchungsgefängnis in Hohenschönhausen das wichtigste der Staatssicherheit. Hinter seinen Mauern isolierte, vernahm und folterte der DDR-Unrechtsstaat mehr als 10.000 Häftlinge vor ihren Prozessen, zum Teil jahrelang.

Als die DDR in den 1950er Jahren um internationale Anerkennung rang und die vielen Folteropfer negative Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung hatten, wurde statt direkter körperlicher Folterungen vermehrt psychologische Zermürbung der Häftlinge unter anderem durch Isolationshaft, Ungewissheit und Desorientierung (soziale und sensorische Deprivation) ausgeübt. Ziel war es, den Willen der Insassen ohne nachweisbare körperliche Schädigung zu brechen, daher wurden von der Stasi fortan nur noch weiße Folter angewandt.

An der juristischen Hochschule in Potsdam ausgebildetes Personal wurde geschult, die Persönlichkeit der Gefangenen zu destabilisieren und zu zersetzen. In allen Situationen wurden die Gefangenen schikaniert, zum Beispiel durch regelmäßiges Wecken in der Nacht (alle drei Minuten) oder durch Wechsel der Zimmertemperatur. Unser Schüler zeigten sich überrascht, dass "so etwas in Deutschland nach den Erfahrungen der Nazizeit noch möglich war“.

Insgesamt war beeindruckend zu sehen, wie die Zeitzeugen schonungslos über ihre schmerzlichen Erfahrungen sprechen, um politische Bildung zu ermöglichen. Erschütternde Anekdoten wurden uns berichtet: So wurden Jugendliche wegen Nichtigkeiten eingesperrt. „Ein Jugendlicher wurde inhaftiert, weil er im Verhör gesagt hat: 'Ich habe keinen Fluchtversuch vor, aber wir sind ja hier unter uns. Es ist ja alles scheiße hier (in der DDR).'"

Die fünften Klassen besuchten vergangene Woche das Steinzeitmuseum Paläon in Schöningen.

Im Paläon gab es einen Workshop, wo man eine Ledertasche herstellen konnte. Wir haben ein Stück Leder genommen, gefaltet und dann mit einem Partner mit einem Feuerstein kleine Schlitze hinein geschnitten. Durch die Schlitze haben wir dann einen Faden gezogen und damit die Tasche zusammengebunden. Danach konnten wir sie mit Federn und Perlen verzieren. Die Ledertasche ist für Feuersteine, damit man sie bei der Jagd gleich griffbereit hat.

In einer Führung durch die Ausstellung hat man gelernt, wie und was die Menschen früher gejagt haben. Um 1994 machten Archäologen im örtlichen Tagebau eine sensationelle Entdeckung: Die Archäologen fanden ein Stück Holz. Als Erstes dachten sie, es wäre Müll, aber bei weiteren Funden stellte sich heraus, dass es sich hier um Speere handelte. Die Speere sind das älteste Jagdwerkzeug aus Holz der Steinzeitmenschen. Wir haben unterschiedliche Speere in der Ausstellung gesehen. Es gab verschiedene Größen für Kinder, Frauen und Männer.

Außerdem konnte man in der Ausstellung Tiere wie z.B. Waldelefanten oder auch Schädel von Wildpferden, die in der Altsteinzeit gelebt haben, sehen. Wir haben auch einen Film gesehen, wo gezeigt wurde, wie die Steinzeitmenschen die Wildpferde gejagt haben.

Die Sonderausstellung ändert sich immer mal wieder. Dieses Mal in der Sonderausstellung „Steinzeit Kids“ ging es darum, wie die Steinzeitmenschen früher gelebt haben. Man konnte sich so kleiden, Musik machen und auch wohnen wie die Steinzeitmenschen.

Die Kinder früher haben auch gelernt. Zwar nicht Lesen, Rechnen und Schreiben, sondern über Kies, Sand und Holz zu gehen.

Es war ein wirklich interessanter Besuch.

 


Ein Bericht von Jette und Lotta, Klasse 5d

 

 

Am 11.12.2018 besuchte der 10. Jahrgang die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Thüringen. Schon als wir dort aus dem Bus ausstiegen, spürten wir sofort die bedrückende Stimmung.
 
Im Hauptgebäude wurden wir in drei Gruppen eingeteilt und sind in Gruppenräume gegangen, um über die Menschen, die dort arbeiten mussten, zu reden. Der Leiterin ist es nämlich sehr wichtig gewesen, dass wir verstehen, dass hinter jenen Zahlen, die oft im Zusammenhang mit der NS-Diktatur genannt werden, reale Menschen stehen. Anhand von Lebensläufen verschiedener Häftlinge konnten wir erste Informationen zum Werdegang der Menschen und zu den Gründen der Inhaftierung sammeln.

Nach einer kurzen Pause haben wir den Berg Kohnstein besichtigt. Dort wurden die V1 und V2, mit deren Hilfe sich Hitler den Sieg des Zweiten Weltkriegs versprach, von Zwangsarbeitern hergestellt. Zur Vorgeschichte: Aufgrund von Luftangriffen duch die Alliierten auf Peenemünde im August 1943 hatte sich die NS-Regierung binnen kurzer Zeit entschlossen, die Produktion unter Tage fortzusetzen. Aus anderen Lagern wurden nun Häftlinge zum Ausbau des Stollens nach Dora gebracht.

Es war erschütternd zu sehen, unter welch schlechten Bedingungen die Menschen dort arbeiten mussten: In den Stollen sind es regulär ca. 8°C und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Man muss sich vorstellen, dass die Arbeiter hier unter unmenschlichen und mörderischen Bedingungen anfangs sogar schlafen mussten, wochenlang, ohne Tageslicht zu sehen, mit wenig Nahrung, unter übelsten hygienischen Bedingungen und ständig von Gewalt begleitet. Außerdem gab es dort keine Toiletten oder Belüftungsschächte, d.h., dass es dort fürchterlich gestunken haben muss. Mindestens ein Drittel der ca. 60.000 Inhaftierten kam deshalb ums Leben. Hinzu kam auch noch, dass sie schwerste körperliche Arbeit verrichten mussten. Die Häftlinge hatten oft keine oder eine mangelhafte Ausbildung. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass der Großteil der dort hergestellten Raketen gar nicht oder nur teilweise funktionierte.

Nach einer weiteren Pause gingen wir am Appellplatz vorbei zum Krematorium. Auf dem Weg dorthin konnte man sehr gut erkennen, wie riesig das Gelände ist. Auch wenn die Baracken, in denen die Häftlinge später gewohnt haben, nicht mehr dort standen, konnte man dank den Erklärungen der Leiterin sich trotzdem sehr gut vorstellen, wie diese leben mussten. Am Bedrückendsten war jedoch die Stimmung bei der Besichtigung des Krematoriums. Dort wurden Tausende an Hunger, Krankheiten und Erschöpfung verstorbene Lagerinsassen verbrannt. An dieser Stelle wurde die Grausamkeit des Nationalsozialismus besonders gut verdeutlicht.

Am Ende unserer Führung hatten wir noch ein wenig Zeit, in die Ausstellung zu gehen und dort weitere Informationen zu erhalten.

Insgesamt war der Besuch der Gedenkstätte Mittelbau-Dora gleichzeitig sehr eindrucksvoll und auch schauderhaft, wenn man im Hinterkopf hat, dass man sich dort befindet, wo vor ca. 75 Jahren zuvor tausende Menschen die schlimmste Zeit ihres Lebens verbringen mussten und viele jämmerlich zu Grunde gingen.

 

Ein Bericht von Luisa Dzaebel

„Moshes zweites Leben“, so hieß das Theaterstück von Martin-G. Kunze, das wir am Freitag, dem 19. Oktober 2018, mit dem gesamten zehnten Jahrgang im Rahmen unseres diesjährigen Geschichtsunterrichts besuchten.

Unsere ersten Reaktionen auf die Bühnengestaltung und den Zuschauerraum waren eher überrascht und verhalten, doch weckte das Geschehen schnell unser Interesse. Am Anfang des Stücks stellten sich die Charaktere vor, um den Zuschauern vorerst einen kleinen Überblick über den Inhalt und den historischen Hintergrund der Handlung zu geben. Nun nahm die Theaterhandlung konkretere Gestalt an und zwei jüdische Häftlinge erzählten, wie furchtbar die Zeit im KZ-Außenlager Hannover-Mühlenberg und ihr Marsch bis Bergen-Belsen war.

Nicht nur ihr Leidensweg, sondern auch ihre Hoffnung auf ein Leben jenseits der nationalsozialistischen Unmenschlichkeit und ihr Überlebenswille wurden thematisiert.

Ihre Erfahrungen erzählten die beiden Häftlinge der ihnen zugeteilten englischen Krankenschwester, für die all diese Erlebnisse unvorstellbar waren. Einer der beiden erzählte, wie ihre Mithäftlinge auf schlimmste Weise gequält und umgebracht wurden, mit Methoden, die für uns heute nicht unvorstellbar sind.

Im anschließenden Gespräch wurde deutlich, dass der Theaterbesuch für alle eine wertvolle Ergänzung des Geschichtsunterrichts war, um die damalige Grausamkeit auf der menschlichen und  emotionalen Ebene zu veranschaulichen.

Nora Lagemann, Lilly Wand

Am Theodor-Heuss-Gymnasium stellen sich die Wolfenbüttler Landtagskandidaten den Fragen der Lernenden

Etwas angespannt eröffnete der Oberstufenschüler Johannes Voigt am vergangenen Donnerstag die Podiumsdiskussion im Vorfeld der Landtagswahl 2017 am Theodor-Heuss-Gymnasium. Gut 200 Schüler kamen in der Aula zusammen, um die Kandidaten des Wahlkreises Wolfenbüttel Nord mit ihren Fragen zu löchern.

„Wie sehen Ihre Pläne zur Videoüberwachung aus, Herr Oesterhelweg?“ Der CDU-Mann führte aus, dass eine Videoüberwachung sowohl zur Verbrechensaufklärung als auch zur Prävention sinnvoll sei, allerdings nur an Brennpunkten, wie er wiederholt klarmachte. Gegen eine totale Überwachung argumentierte er entschieden.

Wichtig war den Schülern auch das, was sie am meisten betrifft: Bildungspolitik. Auf Interesse stießen hier die Vorschläge der FDP, die Schule in das 21. Jahrhundert zu bringen. „Wie können künftig Tablets zum Einsatz kommen? Welchen Zweck kann eine 'Bildungscloud' erfüllen?“ „Statt wie heute üblich überteuerte Taschenrechner anzuschaffen, könnte man stattdessen Tablets nutzen, die die Funktion eines Taschenrechners übernehmen und sogar darüber hinaus noch weitere Dienste anbieten können. Das Schleppen von schweren Schulranzen könnte so schon bald der Vergangenheit angehören“, so Björn Försterling von der FDP.

Auch das Thema Elektromobilität stieß bei den Schülern auf Interesse. So fragte man Pieter Welge von den Grünen, wie seine Pläne für Niedersachsen zu diesem Thema aussehen. Man müsse vor allem die Infrastruktur ausbauen, erklärte der Kandidat. „Außerdem sehe ich nicht nur die Elektromobilität als Modell der Zukunft an. Eventuell ist ein Hybrid aus mehreren Technologien der Schlüssel für die Zukunft.“

Für eine bessere vorschulische und schulische Bildung warb Dunja Kreiser von der SPD, die einräumte, dass in der Vergangenheit Fehler in Sachen Unterrichtsversorgung gemacht wurden, die sie aber beheben möchte. „Zukünftig möchten wir Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und Erzieher verbessern. Ein mögliches Ziel wäre die Abschaffung der Selbstfinanzierung der Ausbildung zum Erzieher.“

Es folgten noch viele weitere Fragen der gut vorbereiteten Schülerschaft, und zum Schluss bat Moderator Ole Bergmann alle Schüler, ihr Wahlrecht zu nutzen und eine demokratische Partei zu unterstützen.