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Kunstunterricht auf Distanz

Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs, die sich im letzten Semester mit der Kunst der Stillleben beschäftigt hatten, arrangierten und fotografierten nun eigene Stillleben, in denen sie ihre Lockdown-Erfahrungen umsetzten und visualisierten. Die Aufgabenstellung lautete: "Überlegt euch genau, welche Gefühle eure jetzige Situation dominieren und welche Gegenstände jetzt besonders wichtig sind und versucht, dies in Form eines ebenso charakterisierten Stilllebens umzusetzen. Beachtet die Auswahl der Gegenstände, die Farbigkeit, aber auch Komposition, Beleuchtung und Hintergrund!"

Ein Bericht von Katrin Witzel

Um für die eigene praktische Tätigkeit Impulse durch Originalwerke zu erhalten, besuchte der Grundkurs Kunst im 12. Jahrgang innerhalb von vier Wochen drei Ausstellungen in Braunschweig und Wolfsburg.

Passend zum Thema „Menschenbild“ starteten wir im Herzog Anton Ulrich Museum in Braunschweig mit historischen Gemälden aus der Renaissance und dem Barock, Epochen, die Sammlungs-Schwerpunkt des Museums sind und eine Zeit repräsentieren, in der überhaupt die ersten Selbstporträts der Kunstgeschichte entstanden.

Einen deutlichen Kontrast dazu zeigte im Anschluss die Gruppenausstellung „Framing Identitiy“ des Museums für Fotografie in der Städtischen Galerie, die zehn Positionen von Fotograf*innen der sogenannten „Generation Y“ präsentierte. Von individueller Introspektive bis zu gesellschaftskritischem Engagement reflektierten hier Künstler*nnen sowohl ihre Generation wie auch ihre eigene Rolle darin – hier wird aktuelle gesellschaftliche Realität deutlich sichtbar.

Der letzte Besuch im Kunstmuseum Wolfsburg konfrontierte mit einem komplett anderen Kunst-Genre: Mit Hilfe komplizierter und komplexer digitaler Verfahren erschafft der japanische Künstler Ryoji Ikeda großformatige Licht- und Klanginstallationen: 2 Projektionsflächen von jeweils 30 x 11 Metern, im riesigen dunklen Ausstellungsraum im rechten Winkel zueinander angeordnet – die Besucher*innen lümmeln in großen Sitzsäcken davor. Ikedas Werke machen digitale Universen visuell und akustisch erlebbar und reflektieren die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft. Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt mit der Ausstellung erstmals gleichzeitig zwei neue großformatige, etwa 15minütige Projektionen, die eigens für das Museum eingerichtet wurden: data-verse 1 und data-verse 2. Die den Installationen unterlegten pulsierenden Sounds reichen in ihrem Spektrum von kaum hörbaren Sinustönen bis hin zu dumpfen, physisch erfahrbaren Bassklängen. Die neueste 4K-Projektionstechnologie trägt mit dazu bei, die Ausstellung zu einem faszinierenden synästhetischen Gesamterlebnis werden zu lassen.

Dieser Ausstellungsbesuch war sicherlich die ungewöhnlichste und beeindruckendste der drei Unternehmungen!

 


Margrit Lang

Kunst-LK informiert sich über das Studienangebot der Hochschule für Bildende Künste

Gleich nach den Halbjahresferien besuchte der Kunstleistungskurs des 12. Jahrgangs im Rahmen der Studien- und Berufsorientierung am THG den diesjährigen Informationstag der Hochschule für Bildende Künste (HBK) in Braunschweig.

Ein Ausstellungsbesuch in Kooperation mit dem Kunstverein Wolfenbüttel ist immer eine lohnenswerte Aktion - vor allem in Verbindung mit einem Workshop bei einer engagierten und sachkundigen Künstlerin als Leiterin.

Die Künstlerin Karen Irmer „beschäftigt sich in ihrer Kunst mit Orten, die durch ihre Grundbeschaffenheit eher nicht betretbar sind.“ „Sie untersucht in ihren medienreflexiven Installationen, Filmen und Fotografien unser inzwischen geradezu scheinbar verkümmertes Rezeptionsverhalten. Die Erforschung zeitlicher und räumlicher Aspekte unserer Wahrnehmung sind ihr Grundinteresse.“ „Erstmalig zeigt die Künstlerin … auch eine 360 Grad Videoarbeit. Mittels einer VR-Brille ermöglicht Karen Irmer den Besuchern mit ihrer VR-Installation die Begehung einer Waldlandschaft.“ „Anders als bei Videospielen diene die Technologie vor allem den Erfahrungsmomenten, die mit Entschleunigung und der Schärfung des Sehens und Wahrnehmens verbunden ist.“

Und genau hier knüpft die Künstlerin, die zuvor mit den SchülerInnen des Kunst-Grundkurses 12.Jg. ihre Ausstellung betrachtet und über die Exponate gesprochen hat, mit ihren praktischen Workshop-Impulsen an.

Was passiert, wenn ich etwas fotografieren möchte?

Ich wähle mir ein Objekt/ eine Situation, suche den richtigen Abstand dazu, die geeignete Perspektive, den passenden Ausschnitt.

Ich kann dabei allerdings immer nur einen AUSSCHNITT von Wirklichkeit zeigen, nie DIE Wirklichkeit.

Und jeder Ausschnitt ist individuell gewählt, ist also die Wirklichkeit, die von den Fotografierenden wahrgenommen wurde, die für sie von Interesse ist.

Am Donnerstag war die Klasse 10s1, die vor den Herbstferien in einem zweitägigen Workshop in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum des Landkreises Wolfenbüttel Erklärvideos zum Thema „Europa“ angefertigt hatte, zur öffentlichen Präsentation ihrer Werkstatt-Ergebnisse nach Braunschweig eingeladen. Unter der Bezeichnung „BIFFI-Tapes“ wurden dort im großen Saal des Universum-Kinos die „Best-of“ der Filmvermittlungs-Landschaft Niedersachsen vorgeführt.

 

Margrit Lang

in Kooperation mit dem Medienzentrum Wolfenbüttel und dem Braunschweig International Filmfestival

Nach intensiven Recherchen zu unterschiedlichen Aspekten des Themenkomplexes „Europa“ fanden sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10s1 des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Projektgruppen zusammen, um zwei intensive Workshop-Tage an selbstgewählten Aspekten wie „Der Euro“, „Terrorismus“, „Flüchtlingskrise“, „Kriminalität in der EU“, „Klimawandel“ und „Reisen in der EU“ filmisch zu arbeiten. Unterstützt wurden sie dabei von technischen Mitarbeitern der Kreisbildstelle/Medienzentrum, die, wie schon im letzten Jahr, das Thema „Europa“ ausgeschrieben hatte, und einer künstlerischen Mitarbeiterin des Filmfestes Braunschweig.

Wegen der Kürze der Zeit wurde auf die Herstellung von spielfilmartigen Produkten verzichtet und das Augenmerk auf das Genre „Erklärfilm“ gelegt. Mit verschiedensten Gestaltungsansätzen wie animierter Zeichnung, Legetrick und Objekt-Animation, vermischt mit Realaufnahmen, wurden die Europa-Themen visualisiert und mit Kommentar-Ton und Musik unterlegt. Klingt einfach – ist es aber nicht und kostet jede Menge Zeit und Konzentration! Trotzdem sind alle wild entschlossen, im Anschluss an diese erste Erfahrung mit dem Medium „Film“ ein weiteres Projekt mit der Herstellung eigener erzählerischer Kurzfilme zu planen und durchzuführen!

Ein Bericht von Margrit Lang

Die Kunstausstellung der Oberstufenschüler des THG im Kunstverein Wolfenbüttel trug den Titel „Werkstatt“, der zu Recht von Nele Brede bei der Eröffnungsrede genauer betrachtet wurde, indem sie fragte, was eigentlich unter dieser Überschrift zu verstehen sei. Assoziativ diskutierte sie diese Frage und kam zu dem Schluss, dass alle Werkstätten, seien es Orte bzw. Räumlichkeiten oder eben das schulische Prinzip, etwas gemeinsam haben: das Vorläufige, das Experimentelle und das Erschaffen. Und eben genau diese Aspekte waren für die Konzeption der Ausstellung wichtig. Die fünf verschiedenen Oberstufenkurse arbeiteten frei zu unterschiedlichen Themen. Die SchülerInnen übernahmen eine wichtige Rolle, denn es lag nicht nur an ihnen, Werke zu erschaffen, sondern auch diese im gewählten Rahmen zu organisieren und zu präsentieren.

Die Arbeiten sind einfallsreich und zeigen verschiedene, künstlerische Herangehensweisen. Dabei bewegen sich die Werke zwischen akribischer Genauigkeit und spontanem Experiment. Ein breites Spektrum verschiedener Ansätze wurde gezeigt, was unter anderem auch auf die Vielseitigkeit der Themen zurückzuführen ist. So standen Themen wie „Menschen in Beziehungen“, „Essen und Trinken“, „IchIchIch“, „Heimat“, „Das Vertraute wird fremd“ und „Bewegung und Dynamik“ einander gegenüber.

Da die Ausstellung von und für SchülerInnen gestaltet wurde, besuchten u.a. auch Schülergruppen anderer Schulen die Ausstellung: „Unsere Schüler waren begeistert. Glückwunsch zu den irren Arbeiten, es ist absolut beeindruckend […]!“

 

In der einwöchigen Ausstellung zeigen SchülerInnen der Oberstufen-Kunstkurse des Theodor-Heuss-Gymnasiums Wolfenbüttel die Ergebnisse ihrer praktischen Werkstattarbeit aus dem Kunstunterricht. Angehalten, eigenständige Fragestellungen zu Kursthemen wie z.B. Das Vertraute wird fremd, Essen und Trinken und Menschen in Beziehungen zu entwickeln, gestalteten die SchülerInnen individuelle Werke, im Spannungsfeld von Zwei- und Dreidimensionalität bis hin zu Mixed Media. Die Schülerinnen und Schüler konzipieren, kuratieren und betreuen die Ausstellung selbst – mit professioneller Unterstützung durch den Kunstverein Wolfenbüttel.

Als Schlüssellochgucker und Baumeister konnten sich die SchülerInnen von zwei fünften Klassen des THG betätigen, die im Rahmen des Kunstunterrichts die aktuelle Ausstellung: „Schlüssellochgucker trifft Baumeister*in“ im AHA-Museum besuchten. Anhand eigener Experimente, Bauvorhaben, Bastelarbeiten und Spielen erkundeten die SchülerInnen das weite Feld der Architektur und der 900-jährigen Geschichte Wolfenbüttels näher. So zu lernen machte allen noch mehr Spaß als in der Schule!

Zahlreiche BaumeisterInnen bauten die von Leonardo da Vinci erfundene Holzbrücke so stabil nach, dass MitschülerInnen und LehrerInnen darüber balancieren konnten. Andere konstruierten ein Blockhaus aus Holzbohlen, das nicht nur für Hunde gemütlich war. In der Werkecke entstanden eine selbst entworfene und gesägte Spielhütte für den Hamster zuhause sowie andere interessante Holzgebäude. Durch eigenes Erproben gelang es vielen, den richtigen Hebelarm zu finden, um den schweren Eimer mit nur einem Finger bewegen zu können. Ein anderer Schüler stellte einen Brückenbau-Rekord auf: seine nur aus gefalteten Papierbögen hergestellte Brücke konnte fast 2 Kilogramm Gewicht tragen. Andere bauten meisterhafte Gebäude aus Lego, Stangen, Perlen, und weiteren Materialien und erkundeten so die unterschiedlichen Bauweisen wie Massivbau und Skelettbauweise. So war für jeden etwas zum Erkunden (und Lernen) dabei!

 

Ein Bericht von Katrin Witzel