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Archäologin zu Gast im Lateinunterricht


Die LateinschülerInnen der Jahrgänge 6 und 10 konnten sich über einen besonderen Besuch freuen: Die Archäologin Frau Sonnabend nahm sie mit auf Spurensuche.

In den vergangenen Jahren reisten die LateinschülerInnen des THG immer wieder nach Trier, Regensburg, Kalkriese oder auch zum Harzhorn. Dort konnten sie antike Grabungsstätten besichtigen sowie zahlreiche Fundstücke und Rekonstruktionen bestaunen.
Coronabedingt fanden diese Fahrten in den letzten zwei Jahren nicht statt. Dafür hatten die SchülerInnen der Jahrgänge 6 und 10 in der Woche vor den Osterferien digitalen Besuch von der Archäologin Frau Sonnabend, die den Kindern erklärte, wie man anhand von Fundstücken Informationen über die Römerzeit rekonstruiert.
Für die SechstklässlerInnen stand dabei das Thema „Luxus in der Antike“ im Fokus. Von prachtvollen Frisuren und prunkvoller Kleidung über das Badevergnügen in riesigen Thermenanlagen bis hin zum Freizeitvergnügen auf der Rennbahn oder im Circus berichtete Frau Sonnabend lebendig, was auf ein großes Interesse der SchülerInnen stieß.  Die SechsklässlerInnen hingegen konnten Frau Sonnabend mit ihrem großen Wissen über die antike Lebenswelt beeindrucken. Sie nutzten die Gelegenheit aber auch, um Fragen zu stellen, wie „Gab es bei den Römern schon Sexualerziehung in der Schule?“, „Mit welchem Werkzeug konnte man die Halskette eines Sklaven lösen?“ oder „Wie sauber oder dreckig war das Wasser in einem Schwimmbecken?“.
Die ZehntklässlerInnen, die sich gerade mit den Werken des Phaedrus beschäftigten, der als freigelassener Sklave des Kaiser Augustus im ersten nachchristlichen Jahrhundert Fabeln verfasste, erfuhren von Frau Sonnabend über die politischen Veränderungen jener Zeit. 500 Jahre lang war Rom eine Republik gewesen, regiert von adligen Familien, die verhindern wollten, dass ein Einzelner zu mächtig wurde. Dennoch wurde unter Caesar und Augustus aus der Republik eine Alleinherrschaft. Wie konnte es dazu kommen? Was war geschehen, dass die Adligen die Macht an einen Herrscher abgeben mussten? Und was änderte sich in Rom mit dem so genannten Prinzipat des Augustus? Frau Sonnabend zeigte den SchülerInnen, wie man auf Münzen, in Inschriften, teils auch nur durch die Frisur einer Statue Antworten auf diese Fragen finden kann.
Wir danken Frau Sonnabend für diese spannenden Einblicke in die archäologische Forschung und hoffen trotzdem, bald wieder vor Ort die Zeugnisse römischen Lebens in Deutschland besichtigen zu können.