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Geschichtsexkursion nach Weimar

Auf den Spuren der Gründungsphase der ersten demokratischen deutschen Verfassung

Die beiden Geschichtskurse von Frau Rathke sind am 14. März nach Weimar gefahren, um dort das Haus der Republik zu besichtigen und das Thema Weimarer Republik im Hinblick auf das Abitur zu vertiefen.

Nach dreistündiger Busfahrt erreichten wir das Stadtzentrum der alten Residenzstadt der Dichter und Denker. Als erster Tagesordnungspunkt stand eine von Frau Rathke und Herrn Lohse vorbereitete Stadtführung auf dem Programm, welche sich nicht nur auf die Geschichte Weimars als deutsche Hauptstadt im Jahre 1919 beschränkte, sondern auch die geistigen Größen der Stadt wie Schiller und Goethe berücksichtigte.

Von dem berühmten Schiller- und Goethe-Denkmal ausgehend, spürten wir dem Geist Weimars nach, der einer Gründe dafür war, dass die erste deutsche Demokratie in dieser kleinen Provinzstadt statt in der Reichshauptstadt Berlin begründet wurde. Damit sollte ein Schlussstrich unter das militaristische Preußentum gezogen werden, das das deutsche Kaiserreich dominiert und in den Ersten Weltkrieg geführt hatte.

Neben den Wohnhäusern der beiden Dichter standen u.a. das Nationaltheater, in dem 1919 die Nationalversammlung getagt hatte, das Stadtschloss, das zu derselben Zeit als Regierungssitz diente, und die weltberühmte Anna Amalia-Bibliothek auf dem Programm. Leider gab es der Zeitplan nicht her, dass wir auch einen Blick in das Innerer dieses beeindruckenden Gebäudes werfen konnten. Die Führung endete auf dem pittoresken Marktplatz, wo sich die Gelegenheit zur Erkundung der kulinarischen Köstlichkeiten Weimars bot: Insbesondere Thüringer Rostbratwurst und Klöße.

Am Nachmittag standen die Führungen durch das Haus der Weimarer Republik an, wozu sich die Reisegruppe in Grund- und Leistungskurs aufteilte. Nach der Begrüßung begann unser Museumsführer den Rundgang mit einer Einführung in die Bedeutung Weimars für die erste deutsche Republik.

In dem großen Ausstellungsraum konnte man an verschiedenen Stationen die Geschichte der Weimarer Republik anhand vielfältiger Medien erkunden: Original-Zeitungsausschnitte und Fotos, Wahlplakate, aber auch Produkte des täglichen Bedarfs wie ein Staubsauger oder ein Radiobaukasten. In Sitzecken war es möglich, zeitgenössische Tondokumente, wie zum Beispiel Reden in der Nationalversammlung, anzuhören. Während die Ausstellungsstücke zu den Themen Revolution von 1918 und Gründung der Weimarer Republik sowie ihre Bewährungen und Krisen zur Wiederholung und Vertiefung des Themas beitrugen, war der Bereich Technik und Wissenschaft zwar nicht direkt abiturrelevant, bot aber dafür viele neue Einblicke in diese Zeit des Fortschritts zwischen Krise und Aufbruch.

Im Hinblick auf das Abitur war insbesondere der große Zeitstrahl in der Mitte des Raumes interessant und hilfreich. Dieser verdeutlichte in Form eines Tisches nicht nur die wichtigsten Ereignisse der Republikgeschichte, er bot bot auch die Möglichkeit, einzelne Aspekte digital näher zu betrachten.

Zum Abschluss wurde noch ein Film vorgeführt, in dem, kombiniert mit zeitgenössischen Fotos, heutige Schauspieler berühmten Persönlichkeiten der zwanziger und frühen dreißiger Jahre ihre Stimmen liehen. Dieser Film war für die meisten von uns das Highlight der Ausstellung, weil die Filmszenen halfen, den Alltag und das politische
Geschehen zu jener Zeit als Weimar die deutsche Hauptstadt war, nachzuempfinden.

Mit dem Ende der Führungen schlug das bis dahin sonnige Frühlingswetter in Regen um. Das konnte der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tun, und wir nutzen die verbleibende Zeit für eigene Erkundungen und gemütliche Kaffeepausen in dieser kleinen feinen Kulturmetropole.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass die Exkursion ein gelungener Abschluss unseres Semesterthemas war. Zum einen hat uns die Stadtführung die besondere historische Bedeutung Weimars vor Augen geführt, zum anderen konnten wir durch das Museum, obwohl es kleiner war als wir erwartet hatten, unser Wissen über das Thema des 3. Semesters auffrischen und erweitern.

von Lukas Uhde und Hakon Friebe sowie Elena Berger, Marleen Heintze, Jasmin Idelbaev und Bensu Yorganci