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Austausch mit Hendaye 2018 - Teil 1+2

„Hoffentlich ist mein Austauschpartner wirklich so nett, wie er am Telefon oder in den Handynachrichten geklungen hat?“ Diese Frage stellten sich einige THG-Schüler, als die Ankunft der französischen Gäste vom Collège Irandatz aus Hendaye näher rückte. Hendaye, das sich im französischen Teil des Baskenlandes direkt an der Grenze zu Spanien befindet, ist geprägt von einem regen sprachlichen und kulturellen Austausch zwischen den Nachbarländern.

Am Samstag, dem 21. April 2018, stiegen die Gastschüler und ihre Lehrerinnen Mme Alvarez und Mme Dellac erschöpft, aber voller Vorfreude aus dem Bus. In einem unglaublichen Tempo haben sich die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler sofort nach dem Ausstieg gefunden und in ein ausgefülltes Wochenende in ihren Gastfamilien begeben. In der folgenden Schulwoche besuchten die französischen Schülerinnen und Schüler am Vormittag den Unterricht am THG, nachmittags standen viele gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm. Während der Ausflüge z.B. nach Hildesheim, zur Marienburg, nach Marienborn und Magdeburg sowie auch nach Braunschweig ist die Gruppe zu einem guten Team zusammengewachsen, das auf Französisch, Spanisch, Deutsch und Englisch kommunizierte, manchmal auch mit Händen und Füßen. Am Spiel- und Sportnachmittag, den der Referendar Tim Albrecht organisiert hat, haben die Schüler unter Beweis gestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Kulturen und Sprachen sehr gut funktionieren kann und man gemeinsam mit viel Spaß so manche Herausforderung meistern kann.

Am 29. April verabschiedeten sich die Gäste mit der Perspektive, dass sich alle nur zwei Wochen später in Hendaye wiedersehen werden. Die deutschen Schüler und ihre Lehrkräfte Frau Klimkeit und Frau Schwärzel legten auf dem Weg dorthin einen Zwischenstopp in Paris ein, um einige Impressionen von der Stadt an der Seine zu sammeln, bevor dann im Baskenland das zweite Kapitel des Austausches eröffnet wird. Fortsetzung folgt….

 

Teil 2 des Berichts

Zwei Wochen nach Verabschiedung der französischen Austauschpartner begaben sich 25 mutige Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 und 9 des THG und ihre Lehrerinnen Frau Klimkeit und Frau Schwärzel am 15. Mai 2018 auf den Weg nach Hendaye, um den zehntägigen Gegenbesuch anzutreten. Über ihre Erlebnisse im Baskenland berichten sie im Folgenden.

Zwischenstopp in Paris und Ankunft in Hendaye

Unser Austausch in das wunderschöne Baskenland begann am Dienstag, dem 15. Mai 2018, um 6 Uhr vor dem THG in Wolfenbüttel. Während der Fahrt mit dem Bus haben wir einige Pausen gemacht. Die fast 12-stündige Fahrt endete gegen 18 Uhr in Paris. Bevor wir um 20 Uhr im Hotel Riviera angekommen sind, haben wir eine Sightseeingtour durch Paris gemacht. Wir sahen den berühmten Eiffelturm, den Louvre und viele andere schöne Sehenswürdigkeiten. Nach der Ankunft im Hotel waren wir in einem Supermarkt und haben anschließend die Basilika Sacré-Cœur von außen besichtigt. Dort hat uns die Aussicht auf Paris besonders gefallen, vor allem die hell erleuchtete Kirche mit den vielen Verzierungen.

Am nächsten Tag sind wir nach dem typisch französischen Frühstück um 8:15 Uhr weitergefahren nach Hendaye, wo wir nach weiteren Pausen um 19:45 Uhr endlich angekommen sind. Dort haben uns die Gastfamilien freundlich in Empfang genommen.

 

Der Alltag am Collège Irandatz

Bestimmt ist jedem von uns Deutschen schon einmal das Vorurteil, wir würden besonders viel Wert auf Pünktlichkeit legen, an den Kopf geworfen worden. Das nächste Mal werden wir einfach auf das Collège Irandatz in Hendaye verweisen. Hier schließen nach Stundenbeginn um 8 Uhr die Tore. Wer zu spät kommt, muss sich ausweisen und beim Sekretariat melden. Da ist das genuschelte „Tschuldigung für die Verspätung“, was man in Deutschland so oft zu hören bekommt, schon deutlich angenehmer. Auch sonst sind die Regeln streng: Das Pausenbrot muss hier zu Hause bleiben, Essen ist auch in den Pausen nicht gestattet. Auch Trinken wird hier nicht gerne gesehen.

Damit diese Vorschriften auch eingehalten werden, stehen an jeder Ecke Betreuer, die das rege Treiben auf dem Pausenhof stets beobachten. Dies ist nämlich der einzige Ort, an dem sich die Schüler in der Pause aufhalten dürfen, das Gebäude muss zu dieser Zeit verlassen werden.

Dieser Pausenhof ist für die relativ hohe Schülerzahl eher klein, genau wie die engen Klassenräume. Dafür sind die Turnhallen hier sehr geräumig. Die uns bekannten Freistunden tragen hier mit Sicherheit einen anderen Namen. Die Zeit muss man im betreuten „Salle de permanence“ verbringen. Der lange Schultag endet meist um halb sechs, mittwochs schon nach dem Mittagessen. Der Unterricht ist sehr zeitgemäß, es wird viel mit Technik gearbeitet, wodurch bei den Schülern Interesse geweckt wird. Diese sind auch sehr offen und neugierig auf uns Gäste zugegangen.

 

Saint-Jean-de-Luz

Am 17. Mai 2018 ging es ohne die Austauschpartner nach Saint-Jean-de-Luz. Dort gibt es sowohl einen kleinen Hafen als auch einen Strand und eine Altstadt. Zuerst machten wir eine 45-minütige Bootstour, auf dem Weg dorthin waren uns sofort die bunten, farbenfrohen Boote ins Auge gefallen. Außerdem waren wir beeindruckt, dass manche Leute direkt am Hafen oder Strand wohnen. Die müssen einen wirklich schönen Ausblick haben. Während dieser Tour konnten wir uns die Stadt besser anschauen, wobei uns die bergige Landschaft auffiel. Danach mussten wir uns in Gruppen aufteilen und Aufgaben von Frau Klimkeit und Frau Schwärzel bearbeiten. Dabei haben wir z.B. etwas über die Geschichte der Stadt herausgefunden. Dort hatte Ludwig XIV. seine Frau Maria Teresa von Spanien geheiratet. Des Weiteren mussten wir diese Hochzeit als Standbild darstellen. Außerdem sollten wir eine Postkarte kaufen, in unserer Zielsprache ausfüllen und die besten zwei Karten wurden dann an das THG geschickt. Als wir mit unseren Aufgaben fertig waren, hatten wir die restliche Zeit bis zum Treffpunkt für uns und konnten die Stadt weiter erkunden. Manche Geschäfte waren für uns etwas Besonderes, da wir sie aus Deutschland nicht kannten.

 

Empfang im Rathaus

Am Freitagvormittag sind wir mit den Franzosen und Madame Dubois, der Schulleiterin des Collège Irandantz, zum Rathaus von Hendaye gegangen. Dort hat uns die stellvertretende Bürgermeisterin sehr nett empfangen. Sie hat uns viel über Hendaye erzählt: z.B. leben hier in der Umgebung ca. 100.000 Einwohner, in Hendaye selbst jedoch nur 17.000. Dies ist relativ viel für die Fläche der Stadt. Anschließend haben Fenja, Sophie und Klara eine schöne Rede auf Französisch vorgetragen, welche sie vorher zusammen geübt hatten. Danach haben wir eine Kleinigkeit zu trinken und zu essen bekommen. Zum Abschluss erhielten wir als Geschenk ein französisches Buch und ein Poster von Hendaye. Der Besuch war sehr schön und informativ.

 

Crashkurs „baskische Traditionen“

Am Freitag, dem 18.05.2018, standen ein baskischer Tanz und die beliebte Sportart Pelote basque auf dem Stundenplan. Eine Lehrerin, die eine baskische Tracht trug, und ihre sechste Klasse brachten uns die Zahlen von eins bis sieben auf Baskisch bei, die man für diesen Tanz kennen muss. Der Tanz, den wir lernten, bestand nur aus zwei Schrittfolgen, die jedoch schwer umzusetzen waren. Danach versuchten wir uns an der Pelote basque, die Ähnlichkeiten mit Tennis und Squash hat. Man spielt mit der bloßen Hand oder mit einem Holzschläger (la Pala), der aber schwerer als ein Squash- oder Tennisschläger ist. Die Bälle variieren in Größe und Material. Pelote kann man gegen eine, zwei oder vier Wände spielen.Es gibt zahlreiche Wettkämpfe auch außerhalb des Baskenlandes z.B. in Argentinien. Wir durften eine halbe Stunde Pelote ausprobieren. Am Schluss war es sehr witzig und es hat sehr viel Spaß gemacht.

 

Ein Nachmittag in Bayonne

Am Freitag, dem 18.05.2018, haben wir mit unseren Austauschpartnern Bayonne besichtigt. Nach einer Fahrt von 30 Minuten sind wir in Bayonne angekommen. Dort haben wir dann in Gruppen von jeweils fünf Deutschen und fünf Franzosen/Spaniern das Txokoletaona-Spiel (dt. die gute Schokolade) gestartet. Wir haben die Kathedrale von Bayonne gesehen, von der man einen Überblick auf die ganze Stadt hat. Außerdem hat uns die Rallye durch den Botanischen Garten und durch die Stadt von Bayonne geführt. Auf der Rue d’Espagne haben wir erfahren, dass dies früher die Grenzstraße zwischen Frankreich und Spanien war. Den Rest des Tages haben wir in einem Café verbracht und leckere Crêpes gegessen. Um 18:30 Uhr sind wir dann wieder gut am Collège Irandatz angekommen.

Am Ende können wir zusammenfassend sagen, dass Bayonne eine sehr schöne und ansprechende Stadt ist, die uns sehr gut gefallen hat.

 

Entdeckung von San Sebastián

Am Montag, dem 21.05.2018, sind wir nach einer 20-minütigen Busfahrt in San Sebastián angekommen. Die am Meer gelegene Stadt mit Palmen besitzt eine schöne Altstadt. Das Besondere sind die kleinen Cafés und Bars, die man hier überall findet. Nach der Ankunft starteten wir eine Stadtrallye in Gruppen à 10 Personen. Beim Beantworten der Fragen haben wir San Sebastián erkundet. Nach dem erfolgreichen Beenden der Rallye bekamen wir als Belohnung original spanische Tortilla de patatas. Danach sind wir an den Strand gegangen, welcher zu den schönsten Stränden in Spanien gehört. Wir genossen das gute Wetter bei einem kleinen Picknick am Strand. Dann stärkten wir das Gemeinschaftsgefühl mit Spielen am Strand. Danach hatten wir die langersehnte Freizeit, die wir in Gruppen zu mindestens drei Personen frei gestalten durften. Manche von uns gingen wieder an den Strand, aber die meisten zog es in die Stadt zu den Cafés und Läden. Schließlich fuhren einige zurück nach Hendaye, während andere noch in San Sebastián blieben, um selber noch weiter die Stadt zu entdecken.

¡ Qué día más bonito ! Quelle belle journeé !

  

Kulinarische Erfahrungen

Während des Aufenthaltes in Hendaye durften wir viele verschiedene kulinarische Erfahrungen machen und die Essensgewohnheiten der Spanier und Franzosen kennenlernen.

Sie beginnen ihren Tag mit einem kleinen Frühstück wie zum Beispiel Müsli, Toast, Kakao oder Milchbrötchen. Die Milchbrötchen und die Toasts essen sie oftmals nicht vom Teller, sondern vom Tisch. In der Schule wird bis zum Mittagessen, das sie in der Kantine oder zu Hause zu sich nehmen, nichts gegessen. Im Gegensatz zum Frühstück legen die Spanier und Franzosen mehr Wert auf das Mittagessen. Sie haben verschiedene Auswahlmöglichkeiten, was Vorspeise, Hauptspeise und Dessert betrifft. Und sie trinken dazu nur stilles Wasser. Häufig essen die Spanier und Franzosen warm und spät zu Abend. Es gibt meistens eine kleine Vorspeise, zum Beispiel einen Salat oder eine Suppe. Tortilla de patatas, Paninis und Crêpes sind typische spanische und französische Gerichte, die wir kennengelernt haben.

Ein Bericht aller deutschen Teilnehmer vom THG.