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Besuch im biotechnologischen Schülerlabor des Helmholtz-Zentrums

Auf der Suche nach dem Neandertaler in uns

Dem Erbgut auf der Spur - Schülerinnen des Leistungskurses Biologie mit ihrer Lehrerin Frau Steinmeyer im Helmholtz-Zentrum

Wie viel Neandertaler steckt heute noch in uns? Diese Frage führte uns, die Schülerinnen des Biologie Leistungskurses von Frau Steinmeyer (Jahrgang 13), am Dienstag, dem 08.03., in das biotechnologische Schülerlabor des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung Braunschweig (BioS).

Plump, primitiv und längst ausgestorben – So stellen sich viele von uns den Neandertaler heute vor. Aber tief in uns kann man ihn immer noch finden, verschlüsselt in unserer DNA. Diese Spur verfolgten wir nach einem informativen Vortrag über die Isolierung von DNA selbstständig im Profi-Labor des Helmholtz-Zentrums. Ausgestattet mit Laborkittel, Handschuhen und Schutzbrille machten wir uns an die Untersuchung unseres Erbguts. Dazu nutzten wir Tupferabstriche der eigenen Mundschleimhaut.

Der PCR-Test ist in Zeiten der Coronapandemie wortwörtlich in aller Munde, doch wie diese Methode funktioniert, wissen die wenigsten. Die Polymerase-Ketten-Reaktion, kurz PCR, ist die gezielte Vervielfältigung von Teilen der DNA. Solche vervielfachten Fragmente dienen auch den Kriminologen am Tatort. Sie erstellen durch die Gelelektrophorese, einem Verfahren zum Auftrennen und Sichtbarmachen verschiedener DNA-Fragmente, einen genetischen Fingerabdruck des mutmaßlichen Täters. Doch nicht nur bei der Verbrecherjagd kann der genetische Code entscheidende Hinweise liefern. In unserem Fall ermöglichten uns diese DNA-Analyseverfahren Rückschlüsse auf die Verwandtschaft zwischen Neandertaler und dem heutigen Menschen.
Unsere Versuchsergebnisse zeigten zwar einen klaren Unterschied zwischen unserem Erbgut und dem des Neandertalers, allerdings tragen wir Europäer laut aktueller Forschung bis zu 2,5% Neandertaler-DNA in uns.

Das Pipettieren und Zentrifugieren verschiedenster Proben erbrachte aber nicht nur Erkenntnisse bezüglich unserer Verwandtschaft mit dem Neandertaler, sondern ermöglichte auch einen interessanten Einblick in die Arbeit in einem Forschungslabor. Hier wurde das theoretische Wissen zur Evolution des Menschen aus dem Unterricht greifbar. Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern des Instituts für diesen Tag, der eine gelungene Ergänzung und willkommene Abwechslung zum Lernen in der Schule darstellte.