Biologiekurse des THG informieren sich über die Zukunft des Waldes
Das Thema "Ökosystem Wald" ist ein Klassiker in der Oberstufenbiologie.
Das Unterrichtsbuch bietet reichhaltige Informationen und die Unterlagen der Schülerinnen und Schüler sind mit Zusatzmaterial umfangreich bestückt. Was jedoch häufig im Unterricht zu kurz kommt, sind der regionale Bezug und der professionelle Blick auf die zukünftige Entwicklung des Waldes.
Um diese Lücke zu schließen, war vergangene Woche ein Referent von den Niedersächsischen Landesforsten zu Gast am THG. Arnd Müller, Leiter des Sachgebietes Naturschutz, gab zunächst einen umfangreichen Überblick zu den Ursachen und den Abläufen, die zu dem heutigen Zustand in weiten Bereichen des Harzes geführt haben. Im Anschluss ging es dann um die derzeitigen Planungen zur Wiederaufforstung und Umgestaltung des Waldes im Harz auf der Basis des Programms für langfristige ökologische Waldentwicklung (LÖWE), bei dem in der aktuellen Fassung vor allem auch die Folgen des Klimawandels und die sich daraus ergebenden Anforderungen an einen nachhaltigen Wald aufgenommen wurden.
„Die Komplexität, die hinter dem Auspflanz-System für jede einzelne Fläche steht, hat mich wirklich beeindruckt", merkte Louis Ligocki nach dem Vortrag dazu an. So erschreckend derzeit die Bilder von den toten Bäumen und kahlen Flächen sind, die vorgestellten Planungen machen doch Hoffnung, dass sich dieser Zustand in den nächsten Jahren Stück für Stück bessern wird.
In der abschließenden Diskussion konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen einbringen, die aufgrund der Aktualität und der dafür notwendigen regionalen Expertise im Unterricht bislang nicht beantwortet werden konnten. Im Mittelpunkt standen vor allem ökologische Fragestellungen. „Am meisten hat mich gewundert, dass das FSC-Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft in unterschiedlichen Ländern ganz verschiedenen Richtlinien unterliegt und nicht immer den vergleichsweise hohen Ansprüchen in Deutschland entspricht", meinte Luna Schmidt am Ende der Veranstaltung dazu. Somit konnten auch für das eigene nachhaltige Handeln wichtige Informationen und Impulse gesammelt werden.