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CertiLingua-Exzellenzlabel für zwei engagierte Abiturientinnen

Ida Hamann und Anna Seifart

Das CertiLingua Exzellenzlabel ist eine europaweit anerkannte schulische Auszeichnung, die das THG jenen Schülerinnen und Schülern verleiht, die sich in der Oberstufe in besonderem Maße im Bereich der modernen Fremdsprachen engagiert haben. Dieses Jahr erhielten zwei Abiturientinnen zusätzlich zum Abiturzeugnis diese Exzellenzlabel: Ida Hamann (19) und Anna Seifart (20).

Beide Schülerinnen hatten von der 6. Klasse bis zum Abitur am bilingualen Unterricht in den Fächern Erdkunde und Geschichte teilgenommen.

Ebenfalls seit der 6. Klasse hatte Ida Französisch als zweite Fremdsprache betrieben und damit bis zum Abitur ein hohes fremdsprachliches Niveau erreicht. Anna ist ursprünglich Lateinschülerin gewesen, hatte aber während ihres Auslandsjahrs in Mexiko fließend Spanisch gelernt und diese Sprachkenntnisse dann in der Oberstufe weiter intensiviert.

Neben dem vertieften Erwerb von zwei modernen Fremdsprachen sowie der Belegung des bilingualen Unterrichts bis zum Abitur stellt ein internationales gesellschaftswissenschaftliches Projekt bzw. ein internationales Berufs- oder Sozialpraktikum das Herzstück der CertiLingua-Qualifizierung dar.

Inspiriert durch ihr Schuljahr an einer mexikanischen High School hat Anna Seifart im Laufe der Sekundarstufe II eine faszinierende Vergleichsstudie des deutschen und des mexikanischen Schulsystems erarbeitet. Grundlage ihrer Arbeit war nicht nur wissenschaftliche Recherche, sondern auch eine Online-Repräsentativbefragung ihrer ehemaligen mexikanischen Mitschüler, Mitschülerinnen und Lehrkräfte zu den Stärken und Schwächen des Schulsystems des lateinamerikanischen Landes.

Ida Hamann hatte sich als CertiLingua-Projekt ein internationales Sozialpraktikum gewählt. Selbst seit Jahren in Wolfenbüttel in der evangelischen Jugendarbeit aktiv, wollte sie eigentlich ein zweiwöchiges Praktikum in der englischen Partnergemeinde von Silverdale im englischen Lancashire machen. Wie so viele Reisevorhaben im letzten Jahr sollte die Covid- 19 -Pandemie auch diese Pläne zunichte machen.

Die junge Frau ließ sich davon jedoch nicht entmutigen. Corona mochte ihre Reise nach England verhindern, ihr Praktikumsvorhaben würde es nicht durchkreuzen. In einem organisatorischen Kraftakt, der durch die englische Partnergemeinde tatkräftig unterstützt wurde, gelang es der angehenden Abiturientin kurzfristig, alle geplanten Besuche in Jugendgruppen und Gemeinderatssitzungen sowie Gespräche mit englischen Kirchenmitarbeitern als Videokonferenz durchzuführen.

Das Ergebnis ihres virtuellen CertiLingua-Projektes ist eine beeindruckende Vergleichsstudie kirchlicher Jugendarbeit in Deutschland und England unter besonderer Berücksichtigung der Pandemiesituation.

Beide CertiLingua-Kandidatinnen haben ihre Ergebnisse nicht nur in einem englischen Aufsatz dokumentiert, sondern auch den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des bilingualen Geschichtskurses des 12. Jahrgangs in einem Kolloquium präsentiert. Dass dieses Kolloquium aufgrund der Corona-Schutzvorgaben ebenfalls als Videokonferenz stattfinden musste, tat der lebhaften Diskussion, die sich zwischen den beiden angehenden Abiturientinnen und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern entwickelte, keinen Abbruch.

Sowohl Ida Hamann als auch Anna Seifart haben durch ihr hohes Engagement nicht nur das CertiLingua-Zertifikat erworben, das ihnen im Studium und bei künftigen Praktika wertvolle Credits und Bewerbungsvorteile verschafft, sie haben auch auf internationaler Ebene wertvolle wissenschaftliche bzw. berufliche Erfahrungen sammeln können, die sie für ihre persönliche Entwicklung nicht missen möchten.

Text: Anne Rathke