Corona-Sportunterricht-Spieletasche
Das Fach Sport hat in Deutschland leider wieder mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Das THG verlegt erneut, wenn es möglich und nötig ist, seinen Schulsport ins Freie. Durch diese Maßnahme soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, auch im krisengebeutelten Schulalltag, zumindest zeitweise, die Masken abzulegen und dem eingeschränkten Bewegungsraum der Sporthallen zu entfliehen. Die Schülerschaft trägt die Maßnahme wiederholt stoisch und durchaus positiv gestimmt mit. Sportfachobmann Herr Wesemann erklärt: “Natürlich würden wir lieber auf dem neuen Sporthallenboden ‚normalen‘ Sportunterricht machen, aber ganz ehrlich, ich bin selber froh, an der frischen Luft zu sein und die Maske ab und zu abnehmen zu können.“ Hoffentlich bleibt auch das Wetter so positiv.
Dank der schnellen Zusage der Schulleitung ist die Finanzierung zweier Corona-Sportunterricht-Spieletaschen aus dem Schulbudget zügig zugesichert worden. Zwei Rucksacktaschen wurden mit Spielen und Spielgeräten bestückt, die coronakonformes Sporttreiben - mit und ohne Masken bei Einhaltung der dann geltenden Abstandsregelung - zulassen. Neben einem Fußball, einer Frisbeescheibe und einem Allzweckball findet man auch Wikingerschach, Boule, Gummitwist und Jonglierbälle in den Taschen. Die auffälligen orangen Rucksacktaschen sind nun ständige Begleiter des Sportunterrichts am THG.
Entweder auf dem Schulhof oder nach einem Spaziergang zum Fümmelser Holz können die Spiele auf dem Freigelände am Waldrand gespielt werden. Die Schülerinnen und Schüler genießen das freie Spiel an der frischen Luft. Herr Wesemann gibt zu bedenken: „In Zeiten von Corona erscheint es sinnvoller zu sein, Bewegungsangebote zu schaffen, anstatt stringent an curricularen Vorgaben festzuhalten oder alles der Notenfindung unterzuordnen.“ Dafür nehmen die Schülerinnen und Schüler auch das arbeitsteilige Tragen der Rucksacktaschen in Kauf. Zumindest ist dies so lange der Fall, wie die Coronakrise andauert, anschließend werden die Taschen für Wandertage, Klassenfahrten, Vertretungsstunden, Klassenfeste, etc. zur Verfügung gestellt.
Auch bei Ausflügen zum Sportgelände auf der Meesche dürfen die Taschen ab jetzt nicht mehr fehlen. Dort zeigt Frau Golombek, einerseits mit etwas Neid, die hochmoderne Sportanlage, anderseits mit ein wenig Hoffnung, dass ein ähnliches Außengelände, mit vielleicht einer neuen Turnhalle, in naher Zukunft auch am THG erschaffen wird. Das scheint derzeit nur ein Traum zu sein, aber an der Zeit wäre es allemal, wie es die Coronakrise schonungslos offengelegt hat. So lange das aber nicht der Fall ist, macht das THG das Beste daraus und die Rucksacktaschen zeigen, dass Flexibilität und Improvisation jede Krise meistern können.
Ein Bericht von Henner Wesemann