Die 6. Klassen des THG auf den Spuren von Römern und Germanen am Harzhorn
Auch dieses Jahr ging es für die 6. Klassen des THG zum Ende des Schuljahres im Rahmen des Geschichtsunterrichts auf die beliebte Exkursion zum Harzhorn nahe Seesen, wo die Schüler Geschichte mit Kopf, Hand und Herz erfahren können.
Dieser Tag am Harzhorn erweitert und vertieft das bisher im Unterricht erworbene Wissen zu Römern und Germanen und bereitet den SchülerInnen vor allem viel Spaß an vier unterschiedlichen Stationen.
Nachdem zwei Hobbyarchäologen der Region am Harzhorn einige Funde gemacht hatten, die die Northeimer Kreisarchäologie eindeutig als römischen Ursprungs identifizierte, wurden weitere Ausgrabungen initiiert, was in über 2700 Funden resultierte. Dies wiederum belegt, dass Römer und Germanen am Harzhorn aufeinandergetroffen sind und sich eine blutige Auseinandersetzung lieferten. Diese Funde machen es möglich, über eine Schlacht zu erfahren, die in den historischen Quellen kaum erwähnt wird.
An einer der vier Stationen spazieren die SchülerInnen durch einen Teil des Waldes, wo sie markiert mit Fähnchen in unterschiedlichen Farben sehen können, an welchen Stellen römische und germanische Funde gemacht wurden. Auch erfahren sie hier an Ort und Stelle, wie die Schlacht sich höchstwahrscheinlich abgespielt haben muss. So wird angenommen, dass die Germanen die römischen Legionen aus dem Hinterhalt überfallen haben.
An einer weiteren Station nehmen die SchülerInnen die Perspektive eines römischen Legionärs ein, indem hier die unterschiedlichen Aufgaben in Verbindung mit dem Aufbau eines Lagers ausgeführt werden. Die erste Gruppe an dieser Station baute das Zelt auf, die zweite Gruppe begann mit dem Ausheben des Schutzgrabens, die dritte Gruppe führte diese Arbeiten zu Ende und brachte noch Palisaden auf dem Schutzwall an und die vierte Gruppe baute das Zelt ab. Ein römischer Legionär musste nach einem ca. 20 km langen Marsch täglich noch diese Aufgaben verrichten. Eine weitere Aktivität an dieser Station war das Mahlen von Mehl, was die Klassen hier mit einer Handmühle ausprobieren konnten und seine Zeit brauchte. Das mit dem Mahlstein gemahlenen Mehl durfte dann auch als Mitbringsel mit nach Wolfenbüttel genommen werden.
An der nächsten Station konnten die SchülerInnen römische und germanische Ausrüstungen, wie Kettenhemden, Brustpanzer, Helme, Speere, Schilde anprobieren bzw. ausprobieren. Auch ein römisches Horn, ein sogenanntes cornu,und Schwerter durften ausprobiert werden. Einigen SchülerInnen gelang es sogar, einige Töne herauszubekommen.
An der letzten Station durften die SchülerInnen sich an einem römischen Katapult ausprobieren, indem sie Pfeile am Katapult unter Anleitung abfeuerten und so einige mit ihren Fähigkeiten überraschten. Nachdem alle einmal Hand angelegt hatten, gab es danach einen kleinen Wettkampf in Kleingruppen, die auf Zeit gegeneinander antraten. Ziel war es, in Zusammenarbeit die wenigste Zeit zum Abschuss des Pfeils, der dann hoffentlich noch ins Schwarze treffen sollte, zu benötigen. Hierfür musste gut konzentriert und gewissenhaft gearbeitet werden. Vor allem bereitete es den Gruppen aber viel Spaß.
Bevor es zurück nach Wolfenbüttel gehen sollte, simulierten einige SchülerInnen, initiiert durch einen pädagogischen Mitarbeiter, eine Schlacht zwischen Römern und Germanen. Der pädagogische Mitarbeiter nahm überzeugend die Rolle des Zenturio ein und befahl die Schilkrötenformation bei Angriffen von Germanen mit Speeren sowie die Kreisformation, um sich vor einem germanischen Angriff mit Schwertern zu verteidigen. Diese Simulation sorgte zum Abschluss des Vormittags für viel Freude bei den SchülerInnen, so dass die Klassen zufrieden, aber kaputt nach einem gesamten Vormittag an der frischen Luft die Heimreise nach Wolfenbüttel antraten.