Ein Jahr in Mexiko
Ein Bericht von Anna Seifart
Ich mache zur Zeit einen Austausch über Rotary in Mexiko. Anfang August ging es nach vielen Vorbereitungen und mit viel Aufregung endlich los. Nach einer langen Reise wurde ich dann von meiner Gastfamilie am Flughafen in meiner neuen Stadt León im Bundesstaat Guanajuato empfangen.
Die Schule hatte schon ein paar Tage vor meiner Ankunft angefangen und ich bin auch gleich am 2. Tag hin.
Meine Schule ist eine „Preparatoria“ (was den letzten 3 Jahren des Gymnasiums entspricht) und zugleich Universität, dementsprechend ist sie ziemlich groß.
Eine eigene Klasse oder eine bestimmte Jahrgangsstufe habe ich leider nicht. Ich bin in verschiedenen Kursen in verschiedenen Jahrgängen. Die Fächer sind hier sehr verschieden. Da wir 13 Austauschschüler auf meiner Schule sind, haben wir Spanischunterricht und Mexikanische Kultur zusammen. Ich hatte im letzten Halbjahr außerdem die Fächer Ethik, Finanzen und Geschäfte, Fußball und Mathe. Dieses Halbjahr durfte ich wählen, welche Kurse ich besuche, und jetzt habe ich Kunst und Literatur, Denkfähigkeiten und Biologie. Da ich kein Sport mehr habe, schwimme ich in der Schule.
Mein Schuljahr ist jetzt schon vorbei. Der letzte Schultag war der 03. Mai. Jetzt muss ich noch für ein paar Arbeiten hin, aber eigentlich habe ich schon Sommerferien.
Mexiko gefällt mir von der Kultur her sehr gut.
Zum Beispiel gibt es im November den „Dia de los Muertos“. An dem Tag feiern die Mexikaner ihre verstorbenen Familienmitglieder. Zu dem Anlass haben wir in der Schule einen Altar gebaut und ich bin mit meiner Familie und einer Freundin zu einem Umzug gefahren. Dazu haben wir uns geschminkt und ländertypische Kleider angezogen.
Ein anderer Brauch, den ich toll finde, ist, dass das Geburtstagskind an seinem Geburtstag ein Stück Kuchen ins Gesicht bekommt. Da bin ich auch nicht darum herumgekommen, aber der Kuchen war ganz lecker.
An Weihnachten hatten wir eine Piñata. Das ist eine Figur aus Pappmaschee, die mit Süßigkeiten und Früchten gefüllt ist. Diese muss mit verbundenen Augen zerschlagen werden. Das jüngste Kind fängt an, jeder hat ein bisschen Zeit, die Piñata kaputt zu machen und dann geht es dem Alter nach weiter, bis die Piñata kaputt ist und die Süßigkeiten durch die Gegend fliegen.
Mexiko ist außerdem ein sehr buntes Land. Es gibt viele traditionelle Kleider aus wunderschönen Farben, viel Kunsthandwerk, viele schöne Tiere und auch die Städte sind sehr bunt.
Außerdem mag ich die Leute hier sehr gerne. Alle sind so lieb und herzlich.
Im März haben wir Austauschschüler eine Reise, die Ruta Maya, durch den Süden Mexikos gemacht. Das war echt toll! Wir haben einige verlassene Maya-Stätten besucht, haben viele Städte und viel Natur gesehen, darunter den Dschungel und Wasserlöcher (Cenote). Zum Schluss ging es nach Cancun an die Karibik.
Jetzt ist mein Austausch schon fast wieder vorbei und auch wenn ich mich schon darauf freue, meine Familie und Freunde in Deutschland wieder zu sehen, möchte ich hier trotzdem nicht wirklich weg.
Ich empfehle allen, die an einem Austausch interessiert sind, Mexiko in Betracht zu ziehen, auch wenn man gar kein Spanisch kann. Ich bin aus Deutschland weg und konnte so ungefähr „Hola“ und „Adios“. Jetzt komme ich im Alltag sehr gut zurecht.
Mexiko ist einfach ein wunderschönes Land mit toller Natur, lieben Menschen und viel Kultur. Ein Land, das es wert ist, besucht zu werden!