Gäste aus Dallas am THG
USA Austausch - Amerikaner in Wolfenbüttel
von Julian Ede, Calle Mührs und Dorian Geistefeldt
Der USA-Austausch des 12. Jahrgangs mit der Marcus High-School in Texas ist nun abgeschlossen, denn auch der Besuch der Amerikaner am THG vorbei. Der Abschied war mehr als nur rührend und auf allen Seiten konnte man die Trauer über die Beendigung des Projektes sehen, doch zurückgeblickt werden kann nicht nur auf eine wunderschöne Zeit in Texas und New York, sondern auch auf viele Abenteuer in Wolfenbüttel.
Mit Aktionen wie einer Stadtrallye konnten unsere Gäste und teilweise auch wir selbst einiges Neues über unsere Heimat kennenlernen. Unter anderem wurden die Gruft der Hauptkirche und „Klein-Venedig“ erforscht. Selbstverständlich wurden bei der Rallye das Schloss sowie die Herzog-August-Bibliothek ebenfalls besucht. Die Texanerinnen und Texaner waren sehr beeindruckt vom Alter der Gebäude und dem Fachwerk der Altstadt, was man in Amerika so kaum kennt. Viele lustige Fotos von spaßigen Momenten entstanden bis zum Finale, bei dem wir alle ein Eis essen konnten.
Dabei blieb es natürlich aber nicht. Der Besuch im Rammelsberg und der Kaiserpfalz in Goslar stand nur zwei Tage später auf dem Plan. Für die Amerikaner war es die erste Besichtigung von einem Bergwerk. Die vielen lauten Bohrer und die Fahrt mit der Grubenbahn waren für alle ein einmaliges Erlebnis. In der Pause sind unsere Austauschpartner das erste Mal passend zur Kaiserpfalz auf den Genuss von Kaiserschmarrn gekommen. Verschiedene Geburtstagsfeiern und die Abschlussfeier sorgten für einen kleinen Einblick in die deutsche Grill- und Feierkultur.
Doch nicht nur die von Frau Knauer und Herrn Bruns organisierten Unternehmungen haben Spaß bereitet, sondern auch das Aufnehmen einer Austauschschülerin/eines Austauschschülers war eine aufregende Erfahrung. Denn dies bringt die Möglichkeit mit sich, einer fremden Person seine Kultur näherzubringen. Das Schöne hierbei ist nicht nur, die Freude über das Neue in den Augen eines Freundes zu sehen, sondern auch aus einer anderen Perspektive seine eigenen kulturellen Gewohnheiten und Orte in der Umgebung wahrzunehmen. Daher konnten nicht nur die Texanerinnen und Texaner neue Orte in Wolfenbüttel während der bereits erwähnten Ausflüge entdecken, sondern auch für die deutschen Schüler war immer wieder Neues mit dabei (undsei es nur ein kleiner Fakt wie der Ort, an dem das schmalste Haus Wolfenbüttels steht). Damit einher geht aber auch, dass man seine Umwelt viel bewusster wahrnimmt und Dinge, die für einen selbstverständlich sind, nochmals neu wertschätzt. Ein Beispiel hierfür wäre das simple Recycling von Pfandflaschen, welches für uns zum Alltag dazugehört, für Besucherinnen und Besucher aus anderen Ländern aber eine Besonderheit darstellt. Außerdem muss gesagt sein, dass auch die Sprachbarrieren, bei diesem Rückbesuch der Amerikaner nahezu abgebaut wurden. Die Schülerinnen und Schüler fühlten sich nicht nur wohler beim Sprechen einer fremden Sprache, sondern es wurde auch von den Gästen zurückgemeldet, dass die Kommunikation nun viel besser funktioniert.
Auch der deutsche Schulalltag war für die Amerikaner etwas Besonderes. Vor allem die tägliche Abwechslung des Stundenplans hat unseren Partnern gut gefallen. Damit sie sich trotz der Sprachbarriere nicht zu stark gelangweilt haben, sind sie oft in die verschiedenen Englischkurse gegangen. Des Weiteren haben sie den Unterricht von unterschiedlichen Lehrerinnen und Lehrern besucht und Präsentationen in den jüngeren Jahrgängen vorgestellt. Gerade bei den jüngeren Mitschülerinnen und Mitschülern waren die exotischen Gäste besonders beliebt, da sie von ihrem Leben in den USA erzählen konnten.
Insgesamt können wir den Austausch nur dringend weiterempfehlen: Wir haben nicht nur mehr über uns selbst gelernt, sondern vor allem Freunde auf der anderen Seite des Atlantiks gewonnen. Und so funktioniert Völkerverständigung!