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„Gemeinsam durch Corona“-Projekte

Elftklässler/innen unterstützen jüngere Mitschüler/innen bei der Aufarbeitung von Pandemie-Defiziten

Nachhol- und Übungsbedarf in den Hauptfächern, Bewegungsmangel, Verlust sozialer Kontakte. Da die Auswirkungen der Corona-Pandemie an unseren Schulen deutlich spürbar sind, begegnet das Land Niedersachsen diesen derzeit mit einem umfassenden Aktionsprogramm.

Welche Rolle eine engagierte Schülerschaft, in der Große und Kleine füreinander eintreten, bei der Aufarbeitung von Corona-Defiziten spielen kann, zeigt ein Beispiel des Theodor-Heuss-Gymnasiums. „Bereits seit einigen Jahren engagieren sich die Schülerinnen und Schüler unserer 11. Klassen im Rahmen von frei gewählten Projekten für unsere Schulgemeinschaft", erklärt Schulleiterin Sandra Feuge. „Vor dem Hintergrund der Corona-Situation haben wir im Frühsommer die Entscheidung getroffen, in diesem Schuljahr die Projekte unter das Motto ‚Gemeinsam durch Corona‘ zu stellen.“

„Die Resonanz war beeindruckend! Schon vor den Sommerferien hatte die überwiegende Mehrheit der knapp 100 Schülerinnen und Schüler ihre Projekte eingereicht", schwärmt die Koordinatorin Ana Lena Hillmer, die verantwortlich dafür war, im Vorfeld die Realisierbarkeit der Projekte, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Hygienebeschränkungen oder notwendiger Aufsichts- und Sicherheitsauflagen, zu prüfen. „Nur sehr selten mussten Projekte aus diesen Gründen abgelehnt werden. Eher galt es, ab und zu den Enthusiasmus einzelner Schülerinnen und Schüler zu bremsen, die gleich zwei oder sogar noch mehr Projekte einreichen wollten", fährt Frau Hillmer fort und zählt die zahlreichen und vielfältigen Projektideen auf, bei denen häufig auch Lehrkräfte und Oberstufenschülerinnen und -schüler Hand in Hand arbeiten: Mithilfe bei der Hausaufgabenbetreuung und bei Fördermodulen, Spielenachmittage und Jahrgangsfeiern für die jüngeren Jahrgänge, Tischtennisspiele in den Pausen, Kreativ-Workshops, Ausflüge in die Natur usw.

„Die Elftklässlerinnen und Elftklässler sind Experten", erklärt Sandra Feuge. „Sie wissen sehr genau, was anderen Kindern und Jugendlichen gerade guttut und haben in der Regel ein verlässliches Gespür dafür, an welchen Stellen ihre individuellen Kompetenzen gebraucht werden könnten." Durch besondere sportliche, musische, künstlerische und mathematisch-technische Begabungen wird so das Ganztagsangebot des THG bereichert. CO2-Ampeln werden gebaut, Kenntnisse über gesunde Ernährung geteilt, im Förderunterricht unregelmäßige Verben mit einzelnen Schülerinnen und Schülern geübt. „Bei den Elftklässlerinnen und Elftklässlern werden gleichzeitig viele personale und soziale Kompetenz aufgebaut und gefördert. Das Finden und Umsetzen eigener Ideen, das Tragen von Verantwortung in einer Gruppe, sicherlich in manchen Momenten auch der Umgang mit Schwierigkeiten“, fügt die Schulleiterin hinzu.

Dorian Geistefeld hilft seit Beginn des Schuljahres Schülerinnen und Schülern bei den Hausaufgaben. „Man soll nichts vorsagen, aber wie verpacke ich die Hinweise so, dass die Schüler auf die richtige Lösung kommen?“ Vor dieser Herausforderung sieht sich auch Tarik Diener, der ebenfalls als Projekt die Hausaufgabenbetreuung gewählt hat. „Die Schüler sind ja auch alle verschieden, verstehen unterschiedlich schnell und auf verschiedenen Wegen.“  In das Interview in der Bibliothek bringen sich schnell ein paar Kinder der 5. und 6. Klassen mit ein. „Toll, dass die Großen mit dabei sind. Aber die Lehrerinnen und Lehrer können doch noch etwas besser erklären!“ sagen sie augenzwinkernd.
Gemeinsam werden die Kleinen und die Großen in den kommenden Monaten nach dem Unterricht in der Bibliothek Mathe, Deutsch und all die anderen Fächer, aber auch das Erklären üben. „Dadurch sind die ‚Gemeinsam durch Corona‘-Projekte eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten," resümiert die Schulleiterin.

Die ersten Projekte sind bereits angelaufen, zahlreiche weitere werden in diesem Schuljahr noch folgen: Gemeinsam durch Corona!