Journalist berichtet über seine Arbeit
„Ziel eines Journalisten ist es umfassend, transparent und gezielt zu berichten!“ Dies sind die Worte des in Wolfenbüttel lebenden Journalisten Stefan Arndt, der bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) als Kulturredakteur arbeitet. Am 3. Mai, dem „Tag der Pressefreiheit“, hat dieser der Klasse 8b und 8c während einer Videokonferenz Einblicke in seinen Beruf gewährt.
Seit ca. 16 Jahren arbeitet Stefan Arndt mittlerweile als Journalist und ist mit seinem Beruf sehr zufrieden. Dabei ist er eigentlich „gelernter“ Orchestermusiker (Instrument Posaune) und erst auf Umwegen zu seiner jetzigen Tätigkeit gekommen. Dies sei, so Arndt, nicht untypisch. Durch sein Musikstudium und seine Zeit als spielendes Mitglied im Symphonieorchester in Osnabrück habe er viel Fachwissen erlangt, das nun in seine Arbeit als Musikkritiker einfließen könne.
Stefan Arndt hat sich erst spät für den Beruf eines Journalisten interessiert, weil er Zeit gebraucht hat, um die Bedeutung einer Zeitung bzw. der Medien in unserer Gesellschaft zu verstehen. Diese beschreibt er so: „In einer Zeitung werden relevante Situationen und keine langweiligen Themen behandelt.“ Eine Zeitung sei „wie ein Schaufenster, das zeigt, was gerade in der Welt passiert.“ Sie spreche unterschiedliche Altersstufen an und schaffe eine Grundlage, dass verschiedene Leute über das gleiche Thema reden, sich eigene Meinungen über verschiedene Themen bilden und sich dabei Diskussionen entwickeln. Problematisch bei der Bildung eigener Meinungen durch Nachrichten werde es nur, wenn sich die Menschen ausschließlich Informationen aus Webseiten wie Instagram oder GoogleNews nehmen. Denn dort bestehe die Gefahr, dass ihnen immer nur das angezeigt wird, was sie interessiert und was ihre eigene Meinung bestätigt. „Sie leben dann in ihrer eigenen Blase“, nennt Stefan Arndt das. Außerdem seien Informationen aus dem Internet oft nicht so gut recherchiert wie die der großen Nachrichtensendungen im Fernsehen oder Radio. Zur Aufgabe eines Journalisten gehöre es, Informationen immer durch mehrere Quellen abzusichern.
Stefan Arndt spricht auch davon, dass Deutschland im Ranking der Pressefreiheit weltweit auf Platz 13 abgerutscht sei, nicht etwa weil die Regierung wie in vielen Diktaturen die Arbeit der Presse behindere, sondern Journalisten hier immer wieder von Bürgern angegriffen würden, z.B. auf Demonstrationen von Coronakritikern. In Deutschland würden Journalisten zwar nicht erschossen, trotzdem bekämen sie in ihrem Beruf regelmäßig Aggressionen ihrer Mitmenschen zu spüren. Dabei stehe im Grundgesetz, dass Journalisten durch die Pressefreiheit geschützt seien. „Es ist die Pflicht der Journalisten, zu sagen, was in der Welt passiert. Sie können berichten, über was sie wollen“, meint Stefan Arndt.
Deshalb wollen wir uns am Tag der Pressefreiheit daran erinnern, dass man auch mit friedlichen Worten seine Meinung sagen kann. Wir leben in einer Demokratie und es ist wichtig, dass wir die Pressefreiheit in Deutschland schützen.
Charlotte Hantelmann, 8b