Klassenfahrt nach Niederbronn-les-Bains
Vom 23.-27.9. fuhren die Klassen 10f und 10l gemeinsam nach Niederbronn-les-Bains im Elsaß. Während dieser Zeit waren sie in der Jugendbegegnungsstätte Albert Schweitzer untergebracht, die, wie auch die angrenzende Kriegsgräberstätte, zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gehört.
Wie es das Fahrtenkonzept der Schule vorsieht, beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler hier im Kontext historisch-politischer Bildung auch mit den individuellen Schicksalen der auf dem Friedhof liegenden deutschen Kriegsopfer. Ihre Biografien wurden ins Zentrum der Gedenkarbeit gerückt, um historische Geschehnisse besser und konkreter nachvollziehen zu können. Ebenso stand ein Besuch des KZ Struthof an, dem zur Zeit der deutschen Besetzung einzigen KZ auf französischem Gebiet. Die grundlegenden und nach wie vor aktuellen Fragen wie „Was bedeuten Widerstand und Unterwerfung?“ und „Wohin führen Rassismus und Toleranz?“ wurden hier thematisiert.
Darüber hinaus mussten die Schülerinnen und Schüler ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen, als es am zweiten Tag darum ging, in Kleingruppen den sogenannten Friedenspfad zu bewältigen – ein ca. sechsstündiges Outdoor-Erlebnis, das vielfältige Gruppenaufgaben wie das Klettern und Sichern an steilen Felswänden bereit hielt.
Am letzten ganzen Tag vor der Rückfahrt stand dann bei einem Besuch Straßburgs u.a. auch das Europaviertel im Blickpunkt und es gab Zeit, die Stadt in Kleingruppen zu erkunden.
Hier einige O-Töne der Schülerinnen und Schüler aus der Nachlese zur Fahrt:
„Das Kriegsgeschehen und seine Opfer sollten nicht vergessen werden. Die Geschichte zeigt, wie schnell sich ein Volk aufstacheln lassen kann. Die zukünftigen Wähler müssen gewarnt werden, nicht extremistischen Kräften in die Hände zu fallen, die aus einfachem Hass Kriege beginnen.“ (Victoria, 10l)
„Durch Fahrten wie diese können wir erkennen, dass Frieden nicht selbstverständlich ist.“ (Moritz, 10f)
„Man konnte sich mit der Geschichte der Beziehung von Frankreich und Deutschland auseinandersetzen und lernen, welche Auswirkungen diese auf uns heute hat.“ (Lena, 10f)
„Durch das gebotene Programm lernt man mehr über den Zweiten Weltkrieg als z.B. durch den Unterricht. Es ist empfehlenswert, da es ein wichtiges Thema ist, womit man sich mehr beschäftigen sollte.“ (Amelie, 10f)
„Ich finde es wichtig, dass man viel über die Geschichte erfährt, denn sie ist ein Stück unserer Kultur und Herkunft.“ (Louis, 10l)
„Es ist wichtig, derer zu gedenken, die für unsere Gegenwart, in der wir in Frieden leben können, gestorben sind.“ (Lara, 10l)
„Der Besuch des KZ war sehr beeindruckend, da einem vorher noch gar nicht klar war, was hier überhaupt passiert ist, was mir durch die wirklich sehr ausführliche Führung in Struthof erst bewusst wurde.“ (Alex, 10f)
„Es ist spannend und wichtig auch diesen Teil der Geschichte zu kennen. Wir haben zwar nicht mehr die Schuld, aber wir tragen immer noch die Verantwortung.“ (Enja, 10l)
„Die Arbeit mit den Biografien hat einem nochmals einen besseren Eindruck gegeben, wie schlimm und schrecklich es zu früheren Zeiten war. Zudem habe ich später noch viel darüber nachgedacht, wie sich die betroffenen Familien und auch Überlebenden gefühlt haben. Die schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten ist schwer. Der KZ-Besuch hat einen stark beschäftigt und mitgenommen.“ (Tomke, 10l)
„Besonders viel konnte ich lernen, als wir hier die Besucherhefte durchsehen durften und man sehen konnte, dass wirklich von überall auf der Welt Leute hierher kommen. Auch fand ich es gut, dass wir abends kein Programm mehr hatten, da man tagsüber viel erlebt hat und man dies auch verarbeiten musste.“ (Hanna, 10f)
„Mir hat die Fahrt gut gefallen und es war schön, auch mal eine Jugendherberge im Ausland zu besuchen. Außerdem hat es mir gefallen, dass wir in Straßburg etwas Zeit für uns hatten.“ (Max, 10l)
„Ich denke, es ist wichtig, dass man als Schüler erfährt, wie wichtig es ist, dass sich die Länder heute untereinander gut verstehen. Vor allem für unsere Generation, die das alles nicht miterlebt hat und in Frieden aufgewachsen ist. Außerdem war das Programm spannend gestaltet, da man ‚mittendrin‘ ist und nicht alles nur aus einem Geschichtsbuch erfährt.“ (Berenike, 10f)
„Es war schön, auch einen Teil der französischen Kultur kennen zu lernen.“ (Felix, 10l)
„Man hatte die Möglichkeit, sich mit den Menschen vor Ort auf Französisch zu unterhalten und konnte sprachliche Erfahrungen sammeln.“ (Marie, 10f)
„Mir hat der Friedenspfad sehr gefallen. Die 6 Stunden haben mich wieder daran erinnert, wie wichtig Gemeinschaft, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber Menschen und der Natur sind.“ (Tidora, 10f)
„Ich fand die Fahrt sehr abwechslungsreich. Wir hatten die Möglichkeit zu klettern, „mussten“ wandern, konnten Straßburg auf eigene Faust erkunden und haben viel über die Kriege (insbesondere den Zweiten Weltkrieg) gelernt. Vor allem die geschichtlichen Ereignisse wurden interessant vermittelt und haben einen stark zum Nachdenken angeregt.“ (Marleen, 10f)
„Man sollte sich an die Kriege erinnern, Mitgefühl empfinden und das Ausmaß von Kriegen wahrnehmen. Dazu muss man auch den Ernst der Lage erkennen, d.h. erkennen, wie schlimm Kriege sind und dass man so etwas nie wieder zulassen darf. Kriege und Diktaturen müssen mit allen Mitteln verhindert werden (...) Egal wie spannend der Geschichtsunterricht auch sein mag, auf diese praktische Art und Weise hätte ich das nicht so gut lernen können.“ (Tamiem, 10f)
„Ich hatte die Möglichkeit, alle Schüler und auch Lehrer besser kennenzulernen.“ (Aaliyah, 10f)
„Es war eine Fahrt mit sehr viel Spaß und coolen Aktivitäten auf der einen Seite, und auf der anderen Seite hat man sich mit einem sehr traurigen und brutalen Abschnitt der deutschen Geschichte beschäftigt. (...) Straßburg ist wichtig für die heutige europaorientierte Politik und deshalb einen Besuch wert.“ (Jonas, 10l)