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Klimawandel: Warum die Ärmsten zahlen – Frank Herrmann im Gespräch mit THG-Schülern

Im Rahmen der Aktionswoche „Faire Woche“ der Stadt Wolfenbüttel besuchten zwei WuN-Kurse der Jahrgänge 10 und 11 des Theodor-Heuss-Gymnasiums einen spannenden Vortrag des Sachbuchautors Frank Herrmann.

Im Wissensort Wolfenbüttel (WOW) in der Löwenstraße referierte Herrmann eindrucksvoll über das Thema Klimagerechtigkeit und beleuchtete dabei die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels auf den Globalen Süden – insbesondere auf die Kleinbauern.

Frank Herrmann, der rund 20 Jahre in Lateinamerika gelebt hat, verfügt über fundierte Erfahrungen in der Entwicklungsarbeit und als Reiseleiter in Ländern wie Peru, Bolivien und Guatemala. Diese Zeit prägte nicht nur seine Sicht auf globale Ungerechtigkeiten, sondern bildete auch die Grundlage für seine zahlreichen Publikationen. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen die Stefan Loose Travel Handbücher zu „Peru/Westbolivien“ und „Guatemala“, der Einkaufsratgeber „Fair einkaufen – aber wie?“ sowie das preisgekrönte Buch „FAIRreisen – Handbuch für alle, die umweltbewusst unterwegs sein wollen“. Sein jüngstes Werk „Der Mächtigen Zähmung. Warum Konzerne klare Spielregeln brauchen“ setzt sich mit den Auswirkungen globaler Konzerne auseinander.

Der Vortrag legte den Fokus auf ein zentrales Problem unserer Zeit: Diejenigen Länder und Bevölkerungsgruppen, die am wenigsten zur Klimaerwärmung beigetragen haben, sind von ihren Folgen am stärksten betroffen. Vor allem die Menschen in den ärmeren Ländern des Globalen Südens – darunter Kleinbauern, indigene Gemeinschaften, Frauen, Kinder sowie alte und kranke Menschen – leiden besonders unter Dürren, Ernteausfällen und Naturkatastrophen. Frank Herrmann sprach von einem „Klima der Ungleichheit“, das verdeutlicht, wie stark die Lasten des Klimawandels global ungleich verteilt sind.

Ein zentrales Anliegen von Herrmanns Vortrag war die Forderung nach echter Klimagerechtigkeit. Diese fordert, dass die Hauptverursacher des Klimawandels – vor allem die reichen Industrienationen – nicht nur ihren Ausstoß von Treibhausgasen drastisch reduzieren, sondern auch die Länder des Globalen Südens unterstützen. Es geht darum, diesen Ländern zu helfen, sich an die verheerenden Folgen des Klimawandels anzupassen und eine klimaneutrale Wirtschaftsweise zu entwickeln. Dies sei nicht nur eine technische, sondern vor allem eine ethische und soziale Herausforderung. Und so schloss der Referent dann auch seinen Vortrag mit einem Zitat Goethes: "Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun."

Am Ende stand Herrmann der interessierten Zuhörerschaft für eine Fragerunde zur Verfügung. Die Schülerinnen und Schüler des THG zeigten großes Interesse und reflektierten die globale Verantwortung, die jeder Einzelne und jede Nation trägt, um den Klimawandel gerechter zu gestalten.