Kriminalfall „Ötzi“ – digitaler Besuch einer Archäologin am THG
Am 19. September 1991 machte ein Nürnberger Ehepaar in den Ötztaler Alpen durch Zufall eine sensationelle Entdeckung. Die beiden Wanderer stießen auf eine mehr als 5.000 Jahre alte und bestens konservierte Eismumie, heute entsprechend ihrer Fundstelle bekannt unter dem Namen „Ötzi“.
Der „Mann aus dem Eis“ gilt mittlerweile als einer der am besten erforschten menschlichen Körper der Welt. Mit detektivischem Spürsinn untersuchten Forscherteams aus aller Welt jahrzehntelang Ötzis Körpers und die Gegenstände, die mit ihm gefunden wurden, und konnten dabei zahlreiche Erkenntnisse über das Leben in der Jungsteinzeit gewinnen. Dennoch blieben zahlreiche Geheimnisse ungelöst, so zum Beispiel die Frage nach seiner Todesursache oder seiner gesellschaftlichen Stellung.
Ötzi fasziniert weiterhin und so freuten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a am Theodor-Heuss-Gymnasium darüber, in der vergangenen Woche im Rahmen eines digitalen Archäologieprojekts in die rätselhafte Welt rund um Ötzi einzutauchen. Da Museumsbesuche unter den aktuellen Bedingungen der Pandemie schwierig sind, hatte ihre Geschichtslehrerin Sina Ivers im Format des virtuellen Angebots „Archäologie zu Gast“ die Archäologin Maren Lage ins Klassenzimmer der 5a eingeladen.
In einer spannenden und reichhaltig illustrierten Präsentation zeichnete Maren Lage Ötzis Geschichte und den spannenden Fragehorizont, der sich aus seinem Fund ergab, nach. Die Schülerinnen und Schüler hatten sichtlich Freude daran, dass sie selbst immer wieder in den Vortrag eingebunden wurden und gedanklich als „Geschichts-Ermittler“ aktiv werden konnten. Viele hat dieser besondere Besuch im Unterricht neugierig gemacht, nicht nur im Hinblick auf den Themenbereich „Jungsteinzeit“, sondern auch auf den Beruf des Archäologen als „Vergangenheitsdetektiv“. „Schade, dass wir Frau Lage am Ende nicht noch mehr Fragen zu ihrer Arbeit stellen konnten. Die stelle ich mir sehr interessant vor. Und sie hat einen spannenden Vortrag für uns vorbereitet ,“ lobte eine Fünftklässlerin die Besucherin nach der Veranstaltung.