Mountainbike-Wochenende am THG
Vom 30.09.2022 bis zum 01.10.2022 fand das Mountainbike-Wochenende für einige Schüler und Schülerinnen des 12. und 13. Jahrgangs des Theodor-Heuss-Gymnasiums statt.
Wer sich bei der Wahl des Sportkurses für den Kurs „Ausdauer“ entschieden hat, hatte die Möglichkeit, an dem Mountainbike-Wochenende im Harzer Vorland teilzunehmen statt dem regulären Sportunterricht beizuwohnen.
Auf dem Plan stand für Freitag die 30 km lange Tour von Wolfenbüttel nach Immenrode, einem Dorf im Landkreis Goslar, und anschließend die Prüfungsrunde von 1,6 km im Salzgitterschen Höhenzug. Am nächsten Tag sollte es schließlich eine erneute Radtour von ca. 20 km über Goslar nach Vienenburg geben. Von dort aus war individuell zu entscheiden, ob es mit dem Zug, Auto oder doch Fahrrad zurück gehen sollte.
Für diesen ambitionierten Streckenplan gab es zwei Vorbereitungstreffen. Bei diesen Treffen konnte ein erstes Gruppengefühl entstehen und die Schüler erlangten ein erstes Vertrauen in ihre Räder. Der Sportlehrer Herr Köhler leitete erste Übungen zum richtigen Bremsverhalten und Fahren auf unebenem Grund an. Für viele Schülerinnen und Schüler war es das erste Mal, dass in einer Gruppe von ca. 30 Radlern und Radlerinnen gefahren wurde, weshalb in der Vorbereitung bereits das Fahren in einer Großgruppe thematisiert wurde. Es ging beispielsweise darum, Signale rechtzeitig weiterzugeben, um rechtzeitig bremsen zu können oder auch schlicht darum, genug Abstand zum Vorausfahrenden zu halten.
Im Vorhinein haben sich die Schüler und Schülerinnen in Kleingruppen unterteilt, die der Selbstorganisation des Kurses dienen sollten. Es gab Verpflegungs-, Abendgestaltungs-, Flyer-, und Fotogruppen. Nachdem das Wochenende von dem Kurs und vor allem der Lehrkraft Herrn Köhler detailliert vorbereitet und geplant wurde, sollte es am Freitag nach der sechsten Stunde an der Schule losgehen.
Mit Helm, Warnwesten und Erste-Hilfe-Taschen ausgestattet, fuhren die rund 30 Schüler und Schülerinnen bei sonnigem Septemberwetter schließlich in Richtung Oderwald. Dort ging es schnell vom bequemen Waldweg auf unebenen Pfaden weiter. Schon nach den ersten Kilometern im Wald gab es die erste Panne. Die Schraube, die der Befestigung des Sattels diente, war bei einem Schüler auf den holprigen Waldwegen abgebrochen. Schnell wurde klar, dass der Sattel vorerst nicht wieder angebracht werden konnte. Doch anstatt die Tour abzubrechen schaffte es der Schüler, die restlichen Kilometer bis Werlaburgdorf im Stehen zu fahren. Trotz dieser und etlicher weiterer kleinen Pannen, wie zum Beispiel abgesprungenen Ketten, erreichte der Kurs schließlich die Kaiserpfalz bei Werlaburgdorf.
Während sich die Gruppe nach dieser ersten Etappe von rund 20 km zu einer Pause auf der Pfalz versammelte, konnte der Sattel mithilfe der richtigen Schraube, welche kurzfristig dort vorbeigebracht wurde, repariert werden. Von dort aus ging es nun gestärkt weiter, um auch noch die zweite Hälfte bis nach Immenrode zu fahren. Die Strecke bestand nun nicht mehr aus reinen Waldwegen, sondern auch aus Feldwegen.
Ein Highlight auf dieser Etappe war die Wedde, welche an einer Stelle von den Schülern und Schülerinnen durchquert werden musste. Dank des niedrigen Wasserstandes war es jedoch problemlos möglich, den Bach zu durchqueren und so stellte auch dieser kein Hindernis für die Gruppe dar.
Als die Radler und Radlerinnen schließlich in Immenrode ankamen, ging es nach kurzem Ablegen der Rucksäcke zügig weiter zur Prüfungsstrecke (ausgezeichneter Rundkurs) im Wald, da diese noch vor Sonnenuntergang gefahren werden sollte. Nachdem der Kurs einmal gemeinsam die Strecke abgefahren war, fuhren die Schüler und Schülerinnen den Weg nun auf Zeit. Trotz einzelner Schüler, die sich auf der Strecke verfahren hatten und einiger, die auf dem Rückweg falsch abgebogen waren, fand sich die Gruppe am Abend vollzählig in der Turnhalle wieder. Nach einem gemeinsamen Abendessen klang der Abend gemütlich aus.
Am nächsten Morgen brach die Gruppe mit zwei weiteren Lehrern, Herrn Hahn und Herrn Raecke, trotz regnerischem Wetter nach einem gemeinsamen Frühstück zur letzten Tour des Wochenendes auf. Nachdem die letzten Schüler die Prüfungsrunde gefahren waren, fuhr der Großteil der Gruppe weiter in Richtung Goslar. Einzelne Schüler hatten sich über Nacht erkältet und hatten früher den Rückweg antreten müssen. Für den Rest ging es mit dem Rad, ähnlich wie am Vortag, über Stock und Stein weiter. Auch bei dieser Tour sollte die Gruppe von Pannen nicht verschont bleiben.
Auf dem Weg gab es erneut Probleme mit Gangschaltungen, abgesprungenen Ketten sowie sogar zwei gerissenen Ketten. Dank eines Schülers der Fahrrad-AG, der mit den notwendigen Materialien ausgestattet war, gelang es jedoch, die Ketten zu reparieren, so dass die Kleingruppe, welche zur Reparatur zurückgeblieben war, den restlichen Teil der Radler und Radlerinnen schon bald in Goslar wieder einholte. Diese waren in der Zwischenzeit nach Absprache weitergefahren. Es ging schmale Waldwege und Kieswege entlang, durch einen Tunnel und über unebene Pfade und steile Abfahrten. Nach einer stärkenden Mittagspause fuhr nun die gesamte Gruppe weiter.
Nur kurze Zeit später teile sich die Gruppe erneut. Während der Großteil der Gruppe über den Sudmerberg fuhr, wählten einige Schülerinnen den Weg um den Berg herum. In Oker sammelte sich der Kurs schließlich wieder und trat den Rückweg in Richtung Vienenburg an. Dort angekommen trennten sich die Wege. Während einige Schüler mitsamt Fahrrad abgeholt wurden, fuhren andere mit dem Zug zurück. Ein kleiner Teil der Schüler hatte sich jedoch entschieden, auch noch die letzte Strecke bis nach Wolfenbüttel mit dem Fahrrad zu fahren. Schnell war die Gruppe in Schladen angekommen und fuhr von dort aus nach einer kurzen Eispause weiter. Zwei Schüler verließen unterwegs die Gruppe, um eigenständig nach Hause weiterzufahren. Die nun übrige Gruppe von zwei Schülern und dem Lehrer Herrn Köhler, schaffte es leider nicht im Trockenen nach Wolfenbüttel. Doch auch nach einem heftigen Gewitter, welches wartend im Bushaltestellenhäuschen beobachtet wurde, kam die Gruppe nach einem langen Tag schließlich heile in Wolfenbüttel an.
Das Wochenende war für viele Schüler und Schülerinnen eine willkommene Alternative zu dem konventionellen Schulsport. Während einige das Radfahren neu für sich entdeckt haben, haben andere schlicht die Zeit an der frischen Luft und die angenehme Gruppendynamik genossen. Die gemeinsame Nacht in der Turnhalle von Immenrode und auch die Zeit auf dem Fahrrad wird noch lange eine schöne Erinnerung der Teilnehmer bleiben, und sei es nur der Muskelkater, der an die geschafften Strecken erinnert.
Bei einer weiteren Tour über die Asse Anfang Dezember kann Erlerntes angewendet werden.
Tasja Herda