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Nathan der Weise im Braunschweiger Staatstheater

Die Inszenierung polarisierte: Daniel Teevs' Deutschleistungskurs besuchte heute die Aufführung "Nathan der Weise" des Braunschweiger Staatstheaters. Das Drama hat Jerusalem im 12. Jahrhundert als Schauplatz: Die heilige Stadt ist gezeichnet von scheinbar endlosen Glaubenskriegen, der Hof des arabischen Landesfürsten Saladin ist zu einem Sammelbecken für schräge Typen geworden.

In seinem letzten Theaterstück greift Gotthold Ephraim Lessing das Thema Glaubenskriege auf und spricht sich wie stets für Humanität und religiöse Toleranz aus. Er entwirft ein utopisches Gedankenexperiment, in dem Gewalt und Hass ein positiver Gegenentwurf - die aufgeklärte Menschheitsfamilie - entgegengestellt wird. Das geschieht im Bewusstsein der begrenzten Möglichkeiten aufklärerischer Vernunft.

Im Begleitmaterial heißt es zur Inszenierungsidee: "Alle Spieler*innen beginnen das Stück mit der scheinbar willkürlichen Wahl ihrer Religion. Über eine Armbinde wird ihr weißes Kostüm durch eine Farbbinde vollendet, die als Blindenbinde oder Hakenkreuzarmbinde gelesen werden kann. So sind doch alle Menschen Menschen, auch wenn sie verschiedene Religionen tragen: Judentum (blau), Christentum (rot), Islam (grün)."

Einige Abiturienten in spe rezensieren nun knapp die Inszenierung:

Mir gefiel die Kostümidee mit den farbigen Bändern gut, da sie schlicht und trotzdem kreativ war. (Kim)

Die schauspielerische Leistung war famos,
auch die Umsetzung der Ringparabel war grandios. (Tobias)

Mir gefiel die Aufführung von "Nathan der Weise", weil sie umfassend, unkompliziert und verständlich inszeniert wurde. So konnte ich mir die wichtigsten Inhalte wieder in Erinnerung rufen. (Jan Phillip)

Ich fand das Theaterstück „Nathan der Weise“ wurde sehr interessant dargestellt. Vor allem die immer wieder eingeblendeten Kriegsszenen und die musikalische Unterstützung haben mir gefallen, denn dadurch bekam das Stück einen modernen Touch. (Anima)

Trotz der ungünstigen Sitzplätze gefiel mir die Inszenierung des Theaterstücks sehr gut. Die Aufführung war simpel und doch kreativ zugleich. (Angelique)

In dem Stück wurde die Geschichte gut herübergebracht. Jedoch zog es sich ezwas in die Länge, wodurch es schwer war, aufmerksam zu bleiben. (Lennart)

Die Umsetzung des alten Stückes war super und ein guter Mix aus modern und traditionell, doch am Ende habe ich mir noch eine Frage gestellt: Wo kam das Kind her? Im Original gibt es kein kleines Kind. (Leonie)

Mich hat alles verwirrt,
Die Schüsse haben geklirrt.
Ich hab nichts gerochen
Warum sind die gekrochen? (Nele)

Wir gingen ins Theater und guckten „Nathan der Weise“
Zwischendurch dacht' ich mir: Hab' ich ne Meise!?
Saladin er war sehr gescheit
kämpfte für die Religionsfreiheit.
Gezeigt wurden in der Zwischenzeit
Kleine Filme projiziert auf eine Wand
sie handelten von Kämpfe und Krieg,
wo ich nicht durchstieg.
Der Sinn dahinter ist mir nicht bekannt,
weshalb ein Darsteller sich immer davor befand.
Zum Schluss das große Familientreffen war das ne Freude,
Applaus schallte durch das ganze Gebäude. (Laura)

Tina stand im Stau
für den Radau,
Trotzdem war es lustig
Obwohl das Zuschauen frustig,
Nun hab‘ ich eine weitere verstörende Erfahrung
für meine wachsende Theater-Sammlung. (Heba)

Und kam der Knall,
dann gab’s nen Schall,
und alles war so prüde,
da wurde ich ganz schön müde.
Es machte mich ganz wirre,
denn da waren so viele Irre.
Doch der Nathan der bleibt weise,
am Ende aber nur noch leise. (Ellen)

Besser als erwartet, aber nicht so gut wie erhofft. - Während ich das Grundkonzept der Inszenierung (Kostüme, Mischung aus Alltagssprache und Wortlaut des Dramas) für sehr gelungen halte, störten mich das gelegentliche 'Over-acting' der Schauspieler und das zu häufige Enblenden von Filmausschnitten. (Constanze)

Ich muss sagen, dass mir das Theaterstück nur mäßig gefallen hat. Aufgrund unserer unglücklichen Platzierung im Theater hatte die Vorstellung eher etwas von einem Hörspiel, in dem man sich sprachlich nicht zwischen Originalfassung und modernem Slang entscheiden wollte. Im Stück wurde einer der Nebencharaktere in einer Szene gefragt, was er in dieser eigentlich zu suchen habe - dieser antwortete darauf nur: „Jo, das weiß ich jetzt auch nicht“. Dieser Charakter sprach mir aus der Seele. (Svenja)