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Seminarfahrt nach Rom

In tiefster Nacht brachen wir mit zwei weiteren Seminarfächern vom THG aus in Richtung des Berliner Flughafens Schönefeld auf. Nicht nur der Bus, sondern auch unsere Mariokarts waren während der Fahrt flott unterwegs. Schon am Flughafen plante Felix seine Zimmerkonstellation, mit den Worten: „Ich dachte, wir machen ‘nen Vierer!“. Trotz Ryanair-Flug lief die Hinreise reibungslos ab, ohne Notlandung kam der Flieger pünktlich in Rom an.

Bei Ankunft im Hotel waren die Zimmer leider noch nicht fertig. Frau Stanikowskis winziges Zimmer wurde kurzerhand zur Ablage für alle Koffer umfunktioniert. Kaum war alles verstaut, ging es auch schon weiter auf einen Stadtrundgang. Kilometerweit liefen wir in der heißen italienischen Sonne, im Zweifelsfall: „Immer geradeaus!“. An diesem Tag erhaschten wir erste Blicke auf die Innenstadt Roms. Wir sahen unter anderem den Trevibrunnen (dieser war leider bis Donnerstag ohne Wasser), die Piazza del Popolo, diverse Kirchen und einige erklommen sogar die Spanische Treppe. Interessantester (und leckerster) Halt war jedoch die Eisdiele mit 150 Eissorten. Danach hatten wir Freizeit. Am Nachmittag konnten wir auch unsere Zimmer beziehen, deren Zustand eher durchwachsen war. Sobald es dunkel war, stellte sich heraus, dass auch die Lage des Hotels nicht unbedingt optimal war, denn verbotene Substanzen und Arbeiterinnen des horizontalen Gewerbes waren nicht allzu fern.

Am nächsten Morgen gab es als erstes das Frühstücksbuffet zu entdecken: die Croissants waren geil, der Kaffee eher grau. Danach machten wir uns auf die Socken und kämpften uns durch die überfüllte U-Bahn, um das Museo Maxxi zu besuchen. Es gab einerseits hochinteressante Kunstwerke zu entdecken und dann gab es noch faschistische Betonklötze. Nach einem kurzen Fotoshooting vor dem Museum und einer Mittagspause ging es zum Vittoriano. Für ausreichende Hydration auf dem Weg wurde durch die zahleichen Trinkbrunnen gesorgt. Um Punkt 16 Uhr wurden wir durch den Hintereingang ins Kolosseum geschmuggelt, was uns jedoch nicht vor überambitionierten Sicherheitsbeamten bewahrte. Wir wurden zumindest temporär um unser Deo erleichtert, aber die Gladiatoren kamen ja auch ohne aus.

Damit war das Pflichtprogramm für diesen Tag abgehakt, allerdings stellte sich der Tag als Beginn einer Krankheitsserie heraus. Während einige mit mutierten Mückenstichen zu kämpfen hatten, brachte die Nacht das erste Opfer des italienischen Essens hervor.

Am Morgen des dritten Tages wurde die Gruppe für den Vormittag geteilt: die Frühaufsteher begaben sich zur Audienz eines: „alten, in weiß gekleideten Argentiniers“ alias des Papstes. Trotz friedensstiftender Predigt stritten sich die Zuhörer vor uns in unchristlicher Weise um ein kaputt gegangenes Handy. Die nicht ganz so frühen Vögel sahen sich Trastevere an, ein schönes Viertel mit einem Markt, wo es neben Obst und Gemüse auch die „etwas anderen Nudeln“ zu kaufen gab. Wir trafen uns schließlich alle wieder am Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona. Das Nachmittagsprogramm beinhaltete einen Besuch des Pantheons, der Chiesa Santa Maria Sopra Minerva, samt Berninis Elefant. Ein Großteil der Gruppe ging noch zusammen auf Shoppingtour - demokratisch wurde abgestimmt, welcher Pulli Frau Stanikowski am besten steht.


Früh am Donnerstagmorgen ging es (für einige schon zum zweiten Mal) in den Vatikan. Nicht alle schafften es in die U-Bahn, Constanze blieb auf halbem Weg zurück. Angekommen am Petersdom mussten wir uns erneut einer Sicherheitskontrolle stellen. Auf die Frage, ob die Größe seines Rucksacks erlaubt sei, deutete Felix in die Warteschlange und sagte im Brustton der Überzeugung: „Der hat doch ‘nen viel Größeren als ich!“. Als diese Frage dann geklärt war, konnten wir uns ganz dem Petersdom widmen. Wir waren alle sehr beeindruckt vom Prunk der Kirche, jedoch fanden wir diesen Reichtum auch etwas erschreckend. Dann machten wir einen kurzen Abstecher auf den deutschen Friedhof. Auf dem Rückweg in die Innenstadt haben wir die Engelsbrücke überquert und hatten von da an nochmal Freizeit. Zum Abendessen trafen wir uns mit den anderen Seminarkursen zu einem gemeinsamen Abschlussessen in der Pizzeria. Der letzte Abend wurde von allen unterschiedlich genutzt.


Am letzten Morgen wurden die Koffer gepackt und (diesmal nicht bei Frau Stanikowski im Zimmer) eingelagert. Auch Moritz wurde kurz vor Abreise nach einem kleinen Schrecken beim Frühstück wiedergefunden. Frau Hots sagte zu ihm: „Jetzt aber schnell unter die Dusche!“ Ganz souverän antwortete er: „Nö“. Ein letztes Mal ging es in die Metro in Richtung Casa di Goethe, wo wir unverhofft zu einer Führung kamen. Zum Mittagessen gingen alle zusammen die letzte Pizza/Pasta essen - es schmeckte echt super. Um 16 Uhr wurden endgültig die Zelte abgebaut und es ging zum Flughafen. Trotz Streik und Überbuchung kamen wir alle heil in Berlin an und später dann auch in Wolfenbüttel.


Aus dem Wolfenbütteler Schaufenster erfuhren wir später, dass unser Segelschiff  im Norden Europas fast gekentert wäre. „Welches Schiff?“ Berechtigte Frage, die haben wir uns auch gestellt. Diese Verwirrungen ändern aber nichts daran, dass wir in Rom eine schöne Zeit mit coolen Leuten verbracht haben.


Ein Bericht von Lena Marheine und Svenja Gebel