Studien- und Berufsorientierung am THG:
Mit mehr Sicherheit ins Bewerbungsgespräch
Groß war die Enttäuschung am THG, als die ursprünglich für Anfang Mai geplante Bewerbungssimulation für die 10. Klassen coronabedingt ausfallen musste. Die gemeinsam mit der Seeliger Bank geplante Veranstaltung konnte nun – wenngleich unter erhöhten Vorsichtsmaßnahmen – nachgeholt werden. Als Expertin war Lisa-Marie Dressler zu Gast, die in der Seeliger Bank seit Jahresbeginn mit der Durchführung von Einstellungsgesprächen betraut ist und den Schülerinnen und Schülern des nunmehr 11. Jahrgangs wertvolle Tipps für ihre Bewerbungen um Plätze für das Schülerbetriebspraktikum im Januar geben konnte.
In zwei Durchgängen mit jeweils zwei Klassen stellte Lisa-Marie Dressler zunächst das traditionsreiche Wolfenbütteler Bankhaus Seeliger mit seinen Geschäftsbereichen vor und erläuterte dann die Inhalte und den Aufbau der zweieinhalbjährigen Bankausbildung. Ausführlich wurde der Ablauf des Bewerbungsverfahrens geschildert, von der Einreichung der Bewerbungsunterlagen, über das Vorstellungsgespräch und ein zweitägiges Schnupperpraktikum, wenn man in die engere Wahl gekommen sei. Wichtig sei es – so Lisa-Marie Dressler –, die Bewerber herauszufinden, die von ihrer Persönlichkeit und ihren Fähigkeiten her am besten in das Unternehmen passten.
Im Zentrum der Veranstaltung stand schließlich die Bewerbungssimulation. Marleen Heinze und Lukas Uhde hatten sich als Freiwillige zur Verfügung gestellt und ihre Bewerbungsunterlagen um ein Schülerbetriebspraktikum im Vorfeld eingereicht. Groß war zunächst die Aufregung! Immerhin wurden die beiden beim Gespräch von ca. 50 Mitschülern und ihren Deutschlehrkräften beobachtet. Die Nervosität legte sich aber schnell, denn Lisa-Marie Dressler verwickelte beide sofort in ein intensives Gespräch in angenehm freundlicher Atmosphäre. Bei der Nachbesprechung hatte sie auch gleich einen Tipp parat: „Nehmen Sie sich eine Büroklammer mit, die Sie, falls Sie sehr aufgeregt sind, mit den Fingern verbiegen können. Das fällt nicht auf und hilft garantiert!“
Die beiden Bewerber schlugen sich tapfer: Sie zeigten sich gut vorbereitet, blieben keine Antwort schuldig und kamen auch nicht ins Stocken. Am Ende des Gesprächs fielen ihnen sogar noch eigene Fragen ein, was – so Lisa-Marie Dressler – einen richtig guten Eindruck mache, da der Bewerber hierdurch sein Interesse am Unternehmen zeige. Nach ungefähr 15 Minuten war es dann geschafft. Marleen äußerte sich überrascht, dass nicht nur die schulischen Leistungen angesprochen wurden, sondern dass konkret auf Hobbys und andere Informationen aus dem Lebenslauf eingegangen wurde.
Lisa-Marie Dressler lobte das hohe Niveau der Bewerbungsgespräche sowie der eingereichten Unterlagen und auch die anderen Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt. Abschließend waren besonders konkrete Tipps gefragt: Was macht man, wenn die Noten nicht ganz so gut sind, oder gibt es einen Dresscode? Die Referentin machte den Schülerinnen und Schülern Mut, auch zu ihren Schwächen zu stehen. Entscheidend sei oftmals der Gesamteindruck. Was die Kleidung anbelangt, solle man sich in jedem Fall am Unternehmen orientieren: In einer Bank sei ein eher konservatives Äußeres gefragt, z.B. eine Stoffhose, dazu Hemd oder Bluse, für die Mädchen evtl. ein Blazer. Die Bewerber sollten sich aber noch wohl fühlen und nicht „verkleidet“ vorkommen.
Alle Beteiligten empfanden die Veranstaltung als äußerst ertragreich und auch die beiden Freiwilligen zogen für sich ein positives Fazit:
Lukas: "Da man als Schüler nur sehr wenig mit der realen Arbeitswelt zu tun hat, war die Bewerbungssimulation sinnvoll und lehrreich."
Marleen: "Im Laufe des Gesprächs habe ich an Sicherheit gewonnen und fühle mich für ein nächstes Bewerbungsgespräch sehr gut vorbereitet."