Viva el Papa
THG beim Papst
Während der Seminarfahrt nach Rom (Link zum Artikel) besuchten einige Interessierte den Papst. Hier folgt der Bericht von Leonie Franetzki und Felix Mahlke:
Die Reise zum Papst begann früh am Morgen. Schon um 7 Uhr in der Frühe marschierten wir noch im Halbschlaf Richtung U-Bahn. Das Ziel: der Vatikan. Im Gepäck hatten wir unser kulinarisch hochwertiges Lunchpaket bestehend aus zwei abgepackten Croissants und dazu einem „leckeren Pfirsichsaft“ im Tetrapack - la dolce vita schmeckt anders, aber es gab uns Energie, den langen Vormittag durchzuhalten. Je näher wir dem Petersplatz kamen, desto größer wurde die Menschenmenge um uns herum. Pilger und Touristen aus allen Kontinenten der Erde schienen sich hier am Haupteingang zu versammeln, um einmal einen Blick auf den heiligen Vater zu erhaschen. Zum Glück konnte uns Leonie als gewiefter Audienzprofi flink an den Megaschlangen vorbei um den halben Vatikan lotsen und wir schlichen durch den nahezu leereren Nebeneingang an der Masse vorbei . Nach bester Flughafenmanier wurden wir kontrolliert und konnten uns dann prompt grandiose Sitzplätze sichern. Einmal angekommen, bestaunten wir die immer weiter wachsende Menschenmenge und die fröhlich-ausgelassene Stimmung, die sich – auch dank der vielen musikalischen Einlagen der „Live-Band“- auf dem Petersplatz in Erwartung des Heiligen Vaters ausbreitete. Eine Selfie-Session durfte natürlich nicht fehlen und nach einem ausgiebigen (zugegeben ungeplanten) Sonnenbad in der italienischen Sonne ging es endlich los. Plötzlich wurde die Menge unruhig und alle Handys und Kameras wurden gezückt, um das beste Foto vom Papst zu erhaschen. Dann rollte er mit seinem Papamobil durch die Menge, schneller als gedacht, und wir konnten ihm fast ein High-Five geben. Unerwartet drehte er sogar eine zweite Runde an uns vorbei, was für ordentlich Gedrängel und unschöne Szenen im Kampf um die beste Sicht sorgte. Aber der Herr war mit uns und wir konnten unbehelligt das weitere Geschehen verfolgen.
Zu Beginn der Papstaudienz wurden alle angemeldeten Gruppen in ihren Landessprachen begrüßt. Daraufhin konnte der Papst mit seiner wöchentlichen Predigt beginnen. Er befasste sich mit dem Jahrestag der Befreiung des Baltikums nach langer Besetzung durch die Nazis und die UdSSR. Sofort bemerkten wir die sehr konzentrierte Atmosphäre unter den Besuchern. Nachdem die Predigt beendet war, wurde eine Zusammenfassung durch einzelne Kardinäle in verschiedene Sprachen wie z. B. Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Arabisch verlesen. Die gesamten Audienz wurde immer wieder von begeisterten „El Papá!!!“-Rufen und „Viva!!!“-Sprechchören begleitet. Als Abschluss der Audienz sang der gesamte Petersplatz das Vater Unser auf Latein. Mit unseren engelsgleichen Stimmen, nun auch vom Papst gesegnet, stimmten wir natürlich mit ein. Auf dem Rückweg versorgten wir uns noch mit Rosenkränzen - eine kleine Erinnerung an diese sehr eindrucksvolle Veranstaltung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.