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Wer bin ich?

Um für die eigene praktische Tätigkeit Impulse durch Originalwerke zu erhalten, besuchte der Grundkurs Kunst im 12. Jahrgang innerhalb von vier Wochen drei Ausstellungen in Braunschweig und Wolfsburg.

Passend zum Thema „Menschenbild“ starteten wir im Herzog Anton Ulrich Museum in Braunschweig mit historischen Gemälden aus der Renaissance und dem Barock, Epochen, die Sammlungs-Schwerpunkt des Museums sind und eine Zeit repräsentieren, in der überhaupt die ersten Selbstporträts der Kunstgeschichte entstanden.

Einen deutlichen Kontrast dazu zeigte im Anschluss die Gruppenausstellung „Framing Identitiy“ des Museums für Fotografie in der Städtischen Galerie, die zehn Positionen von Fotograf*innen der sogenannten „Generation Y“ präsentierte. Von individueller Introspektive bis zu gesellschaftskritischem Engagement reflektierten hier Künstler*nnen sowohl ihre Generation wie auch ihre eigene Rolle darin – hier wird aktuelle gesellschaftliche Realität deutlich sichtbar.

Der letzte Besuch im Kunstmuseum Wolfsburg konfrontierte mit einem komplett anderen Kunst-Genre: Mit Hilfe komplizierter und komplexer digitaler Verfahren erschafft der japanische Künstler Ryoji Ikeda großformatige Licht- und Klanginstallationen: 2 Projektionsflächen von jeweils 30 x 11 Metern, im riesigen dunklen Ausstellungsraum im rechten Winkel zueinander angeordnet – die Besucher*innen lümmeln in großen Sitzsäcken davor. Ikedas Werke machen digitale Universen visuell und akustisch erlebbar und reflektieren die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft. Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt mit der Ausstellung erstmals gleichzeitig zwei neue großformatige, etwa 15minütige Projektionen, die eigens für das Museum eingerichtet wurden: data-verse 1 und data-verse 2. Die den Installationen unterlegten pulsierenden Sounds reichen in ihrem Spektrum von kaum hörbaren Sinustönen bis hin zu dumpfen, physisch erfahrbaren Bassklängen. Die neueste 4K-Projektionstechnologie trägt mit dazu bei, die Ausstellung zu einem faszinierenden synästhetischen Gesamterlebnis werden zu lassen.

Dieser Ausstellungsbesuch war sicherlich die ungewöhnlichste und beeindruckendste der drei Unternehmungen!

 


Margrit Lang