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Wie viel Neandertaler steckt noch in uns?

An einem Donnerstag um acht Uhr morgens starteten wir als Bio-ErNi-Kurs des 12. Jahrgangs unsere Exkursion ins BioS (Biotechnologische Schülerlabor). Nachdem Frau Steinmeyer uns über diese Exkursion informiert und uns den Titel des Projekttages „Der Neandertaler in Dir?“ mitgeteilt hatte, wussten wir relativ wenig damit anzufangen und hatten keine Idee, was auf uns zukommen sollte.

Wir betraten also alle dank der beginnenden Vorabizeit in sichtlich ermüdetem Zustand den Forschungscampus Stöckheim, wo wir von zwei abgeordneten Lehrern empfangen wurden. Wir mussten uns von unseren geliebten Smartphones trennen und betraten den Theorieraum. Während der theoretischen Einführung über generelle verwandtschaftliche Merkmale zwischen dem Neandertaler und dem heutigen Menschen (Homo sapiens) sowie einer detailreichen Erläuterung der PCR (der Vervielfältigung von DNA), wurde nicht nur viel darüber diskutiert, ob die PCR und die Gelelektrophorese nun Bestandteil unseres Bio-Abiturs 2019 sein wird oder nicht, sondern wir stellten ebenfalls fest, dass das anfangs sehr schwammige Thema nun tatsächlich sehr komplex und interessant wirkte. Im Anschluss begann der praktische Teil. Wie richtige Forscher betraten wir mit unseren Laborkitteln das Labor. Nach einer kurzen Einweisung begannen wir mit der Isolierung unserer eigenen Mundschleimhautzellen und führten in Partnerarbeit die einzelnen Schritte einer PCR durch. Dabei stellten wir uns im Großen und Ganzen bis auf einige wenige Ausnahmen sehr gut an…

Danach kehrten wir in den Theorieraum zurück und wurden über die Gelelektrophorese, also die Auftrennung von DNA und der anschließenden Untersuchung ihrer Nucleinsäure-Fragmente, informiert. Anschließend bereiteten wir im Labor alles für die Gelelektrophorese vor.

Um 12.30 Uhr wurden wir dann in die Mittagspause entlassen und starteten in die laboreigene Mensa. Bis auf kleine Ausnahmen bestellten wir alle Currywurst mit Pommes :)

Nach der kurzen Stärkung ging es dann auch um 13:00 Uhr schon weiter mit dem letzten theoretischen Teil, der weitere zwei Stunden dauerte. Dort wurden wir über die Isolierung und Analyse-Verfahren von DNA-Resten aus historischen Funden informiert und fanden ebenfalls heraus, dass der berühmte Jurassic Park gar nicht existieren könnte, da DNA überhaupt nicht über solch einen langen Zeitraum in ausreichend vorhandener Menge existieren kann.

Im Anschluss ging es dann an das eigentliche Durchführen der Gelelektrophorese: Mit angelegten Kitteln stürzten wir uns ein letztes Mal ins Labor und füllten die Geltaschen mit Bruchstücken unserer DNA und der eines Neandertalers. Wir warteten ein wenig ab und konnten nach sehr mühevoller Arbeit gegen 15:45 Uhr endlich die Ergebnisse auswerten: Wir stellten fest, dass keiner von uns besonders stark mit dem Neandertaler verwandt ist. Außerdem mussten wir mit Bedauern feststellen, dass die Vergleichsprobe, die keine DNA erhalten sollte, verunreinigt war. Wir mussten also in irgendeinem Schritt unsauber gearbeitet haben. Dennoch war das Prinzip der verschiedenen Arbeitsmethoden trotzdem deutlich geworden.

Um 16:00 Uhr war dann endlich der achtstündige und anstrengende, aber auch sehr lehrreiche Tag im BioS-Labor zu Ende.