Klara Rohrmann: Kia Ora!

Ein Jahr am anderen Ende der Welt – mein Auslandsjahr in Neuseeland

Ich bin Klara und das vergangene Schuljahr habe ich in Neuseeland verbracht. In diesem kurzen Bericht möchte ich ein bisschen über meine Erfahrungen sprechen und vor allem erklären, warum mir meine Schule am anderen Ende der Welt so gut gefallen hat.

Insgesamt hatte ich sehr viel Glück mit meinem Auslandsjahr. Sowohl meine Schule als auch meine Gastfamilie waren wunderbar. Das heißt aber nicht, dass alles immer einfach war. Ich glaube, dass es bei einem Auslandsaufenthalt vor allem darauf ankommt, was Du daraus machst.

Ein Beispiel hierfür ist eines meiner Schul-Camps. Neuseeland ist nämlich ein absolutes Naturparadies. Das kleine Land hinter Australien ist von seiner Fläche her vergleichbar mit Deutschland, allerdings deutlich dünner besiedelt. Gerade einmal knapp 5 Millionen Menschen leben dort. Verglichen zu den 83 Millionen hierzulande ist das natürlich gar nichts. Und obwohl mein Zuhause mit der S-Bahn nur etwas über 10 Minuten von Neuseelands Hauptstadt Wellington entfernt lag, war ich umgeben von unberührten Stränden, Wäldern mit Neuseelands charakteristischen Baumfarnen und den riesigen Schafweiden. Das macht die unterschiedlichsten Outdoor-Aktivitäten möglich. Und daher haben die meisten Schulen Neuseelands auch ein eigenes Fach dafür – Outdoor Education. Hier lernt man je nach Region und Jahreszeit Surfen, Klettern, Tauchen und vieles mehr. Viele Schulen organisieren jährliche Orientierungsläufe und eben auch Campingtouren.

Bei einem dieser Ausflüge fuhren wir mit einer Gruppe von etwa 20 Schülerinnen und Schülern in Begleitung mehrerer Sportlehrer mit Mountainbikes zwei Tage lang an der Küste entlang. Doch von der eigentlich schönen Aussicht über das Meer hatten wir nicht viel, da das Wetter leider schrecklich war.

Uns war kalt, wir waren nach stundenlangem Bergauffahren völlig erledigt und der Proviant war auch begrenzt. Als uns dann noch gesagt wurde, wir müssten nur mit einer Plane ausgerüstet zwischen den nassen Bäumen übernachten, war die Laune endgültig im Keller. Und die Nächte waren auch nicht wirklich angenehm. Die Plane war an zwei Seiten offen, so dass ununterbrochen Regen auf unsere Isomatten und Schlafsäcke wehte.

Trotzdem ist dieser Trip eine meiner liebsten Erinnerungen an mein Jahr dort. Die ganze Situation war so seltsam, dass wir anfingen, die Dinge mit Humor zu nehmen. Die Beschwerden und das Meckern wurden eingestellt und damit war die Laune schlagartig besser. Nach vier Tagen Wildnis freuten wir uns zwar alle sehr auf eine heiße Dusche und ein weiches Bett, aber ein wenig traurig, dass unser Abenteuer zu Ende war, waren wir auch.

Also, falls du mit dem Gedanken eines Auslandsaufenthaltes spielst – worauf wartest du noch? In der momentanen Situation scheint Reisen zwar sehr weit entfernt, aber ein Auslandsjahr braucht einiges an Planung, also warum nicht jetzt damit anfangen? Frühzeitige Planung wird Dir später einiges erleichtern und bestimmt dein Fernweh wecken!

Klara Rohrmann (Jahrgang 12)

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