Mein Austauschjahr in Kanada

Svenja Gebel

Im letzten Schuljahr 2016/17 habe auch ich, Svenja Gebel, das Abenteuer gewagt, ein Jahr im Ausland zu verbringen – genauer gesagt in der Stadt Kamloops, Britisch-Kolumbien, Kanada.

 

Mein Auslandsjahr in Kanada
Im letzten Schuljahr 2016/17 habe auch ich, Svenja Gebel, das Abenteuer gewagt, ein Jahr im Ausland zu verbringen – genauer gesagt in der Stadt Kamloops, Britisch-Kolumbien, Kanada.

In dem Jahr ist viel zu viel passiert, um das auf eine Seite zu bringen. Trotzdem möchte ich gerne einen kleinen Einblick in meinen Alltag dort geben und von einigen Erlebnissen berichten:

Wie auch hier in Deutschland beginnt für Jugendliche der Tag mit der Schule, allerdings nicht ganz so früh – die Kanadier fangen erst um 8:30 Uhr morgens an. Los geht es mit den Kursen: Pro Halbjahr werden nur 4 Fächer belegt, die man dann jeden Tag in unterschiedlicher Reihenfolge hat. Bei den Fächern gibt es ein paar Pflichtkurse wie Mathe oder Englisch, aus den übrigen Angeboten kann man frei wählen. Beispiele sind Französisch, Geschichte, aber auch Ausgefallenes wie Fotografie, Kochen, Psychologie oder Holzarbeiten. Ein weiterer Unterschied zu Deutschland ist auch, dass jeder Lehrer seinen eigenen Klassenraum hat, den er persönlich gestaltet. In Kanada sind also die Schüler auf Wanderschaft. Nach dem Unterricht sind viele Schüler mehrmals die Woche bei AGs dabei, besonders Sport und Musik spielen eine große Rolle. Mir halfen die Schulband und das Badminton-Team dabei, schnell kanadische Freunde zu finden und Teil der Gemeinschaft zu werden. Dazu gehörte auch, dass die ganze Schülerschaft die Sport Teams bei Wettbewerben unterstützt und bejubelt hat (School Spirit).

Nach der Schule gab es immer etwas zu unternehmen, ich habe mich fast jeden Tag mit Freunden getroffen. Dann ging es in die Stadt, zum Sport, Wandern oder einfach zu Timmi’s (Tim Horton’s - eine typisch kanadische Restaurant Kette, die die weltbesten Doughnuts macht).

Den Abend habe ich eigentlich immer mit meiner sechsköpfigen Gastfamilie verbracht, zu der ab dem 2. Halbjahr auch eine brasilianische Austauschschülerin gehörte. Es wurde zusammen gegessen, erzählt, gelacht und gespielt (UNO ist auch bei meinen Gastgeschwistern ein Hit :D). Wenn jemand aus der Familie z.B. ein Fußballspiel, einen Tanzwettbewerb (oder auch nur Training) hatte, sind oft alle mitgefahren, um dabei zu sein und anzufeuern.

Freundschaften haben eine große Rolle gespielt in dem Jahr, sowohl kanadische als auch internationale. In der ganzen Stadt gab es relativ viele Austauschschüler aus der ganzen Welt, für die die Stadt Kamloops viele Aktivitäten und Ausflüge organisiert hat. Bei Eishockey-Spielen, Curling-Unterricht, Kajak-Fahrten oder Angelstunden sollte uns die kanadische Lebensweise nahegebracht werden. Größere Ausflüge gab es auch, sodass wir Vancouver, Edmonton und die Rocky Mountains kennenlernen konnten.

Alles in allem muss ich sagen, dass Kanada ein atemberaubend schönes Land ist. Die Leute sind mindestens so offen und herzlich, wie es die Klischees behaupten und auch der lange und kalte Winter hat seinen Charme. Ich bin unglaublich glücklich, diesen Schritt gewagt zu haben und um all die Erfahrungen und Freundschaften reicher zu sein. Für mich ist Kamloops ein zweites Zuhause geworden.

Ein Auslandsjahr ist eine wundervolle Art, fremde Kulturen kennen und lieben zu lernen und über sich hinauszuwachsen. Ich kann es jedem, der mit dem Gedanken spielt, empfehlen, das Abenteuer Auslandsjahr zu wagen – auch wenn es am Anfang Respekt einflößend sein kann.

Wer Fragen zum Thema Auslandsjahr (besonders in Kanada) hat, kann mich gerne anschreiben: svenni.gebel@gmail.com

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