Im Rahmen einer Feierstunde in der Lindenhalle erhielten 53 Absolventen und Absolventinnen des 12. Jahrgangs des Theodor-Heuss-Gymnasiums ihre Abiturzeugnisse.
Die stellvertretende Schulleiterin Sigrid Rönneke begrüßte zunächst die Gäste und hieß einige namentlich willkommen, so den Bürgermeister Thomas Pink, der in seinem Grußwort an die Abiturienten diese auch zu politischem Engagement in demokratischen Parteien ermutigte. Zu den weiteren Gästen zählten auch die Goldenen Abiturienten der Schule, der Vertreter des Verbandes Ehemaliger Schüler des THG, Herr Dr. Peter Smolka, als Vertreter des Schulelternrats Herr Olaf Bothe und als Vertreterin des Eltern-und-Freundes-Kreises des THG Frau Dr. Ekaterini Hippe-Spyrodopoulou.
„Nie wieder Hausaufgaben, Vokabeltests, Gedichtinterpretationen, binomische oder chemische Formeln, Photosynthese, Schwingungen und Wellen, zivilisatorisches Hexagon, kein Turnhallengeruch, kein Pausenklingeln“, dies sei nun die neu gewonnene Realität der Schüler, konstatierte Schulleiterin Rönneke. Ihr Dank ging auch an Eltern und die Lehrerschaft, die die Abiturienten auf ihrem Weg unterstützt hätten. „Ich wünsche Ihnen die notwendige Unabhängigkeit, um selbstbewusst aus den verlockenden Möglichkeiten Ihrer Zukunft auszuwählen“, gab sie den jungen Menschen mit auf den Weg.
Frau Dr. Ekaterini Hippe-Spyrodopoulou zeichnete für den Eltern- und Freundeskreis mit Dajana Näveke, Vincent Schwarz und Kenneth Deubel drei Schüler aus, die sich mit ihren persönlichen Begabungen um das THG verdient gemacht hatten. „Hierbei wollten wir dies bewusst von den schulischen Leistungen trennen, denn diese Ehre haben Sie ja bereits schwarz auf weiß auf Ihren Zeugnissen stehen“, merkte sie an.
„Mir wird um den Nachwuchs nicht bange, nachdem ich erlebt habe, wie wissenshungrig einige von euch sind, wie ihr mich ausgefragt und nachgebohrt habt, um der Physik auf den Grund zu gehen“, sagte Frau Dr. Anja Riegert in ihrer kurzweiligen Abiturrede. Sie ermutigte die Abiturienten, sich auch zu komplexen Fragestellungen, wie beispielsweise dem Klimawandel oder auch in Bezug auf Unruheherde und Krisengebiete in diversen Teilen der Welt, eine eigene, fundierte Meinung zu bilden.
Flexibilität und Offenheit empfahl sie für den weiteren Lebensweg. Sie bezog sich dabei auf Stephen Hawking, dessen Leben aufgrund seiner Krankheit so ganz anders als ursprünglich gedacht verlaufen sei. Nicht was andere von ihnen, den Abiturienten, hielten, sei wichtig, solange man im Kopf frei sei.
Auch Feiern gehöre dazu, so Dr. Riegert: „Ich bin davon überzeugt, dass ihr jeder für euch euren eigenen Weg finden werdet; dazu wünsche ich euch alles Gute und lasse Hawking auch noch einmal aufmunternd zu Wort kommen: 'Das Leben wäre tragisch, wenn es nicht lustig wäre.' Also lasst die Korken knallen!“
Eine launige Rede hatte Jannes Ohlig als Verteter des Abiturjahrgangs vorbereitet. Er ließ die gesamte Schulzeit Revue passieren. Nach vier Jahren Grundschule, seinen Worten nach „nichts anderes als ein großer Indoor-Spielplatz“, gab es schließlich „unangenehme Neuerungen, so zum Beispiel die von Lehrern als wichtige inhaltliche Ergänzungen zum Unterricht postulierten Hausaufgaben“, welche in Wahrheit aber sogenannte Soft-Skills, wie beispielsweise Effektivität und Teamfähigkeit, trainiert hätten. Denn, so Ohlig, „fünf Minuten vor dem Unterricht mit 10 Leuten die Hausaufgaben des örtlichen Klassenbesten abzuschreiben, erfordert detaillierte Absprachen, präzise Koordination und höchste Effizienz aller Beteiligten“. Hier hätten die Lehrer wohl alles richtig gemacht. So blickte er auch ein wenig verwundert auf die eigene Schulzeit zurück, die denn wohl doch die schönste Zeit im Leben sei, freute sich aber auch schon „wie ein Schnitzel“ auf ein Wiedersehen mit seinem großartigen Jahrgang im Jahr 2028.
Den Höhepunkt der Veranstaltung, die Übergabe der Abiturzeugnisse und besondere Ehrungen, moderierte Oberstufenkoordinator Volker Fabricius. Er gratulierte den Abiturienten zu ihrem persönlichen Erfolg und dem gesamten Jahrgang zu dem herausragenden Gesamtergebnis, das Seinesgleichen suche: „Ein gutes Viertel (26%) von Ihnen hat ein Einser-Abitur vorzuweisen“, bemerkte er. So charakterisierte er den Jahrgang denn auch wie folgt: „Ein hervorragender Jahrgang einer Spitzenlage: Erfrischend, vielschichtig, ausgewogen, von schlankem Körper und harmonisch im Abgang. Mit einem Wort: Ein guter Tropfen.“ Alles erdenklich Gute für die Zukunft im „Haifischbecken des Lebens“ wünschte Fabricius den Abiturienten.
Für besonders gute Leistungen wurden Celina Ebert, Marlene Pape, Marc Hoffmann und Carolin von der Osten-Sacken ausgezeichnet. Carolin wurde für ihr herausragendes Engagement im Schulleben zudem mit dem Theodor-Heuss-Preis geehrt. Die Laudatio hielt ihr Tutor Dr. Dirk Hahn. Als jüngster Abiturient aller Zeiten am THG durfte Carlos Cuel Gil mit 16 Jahren sein Abiturzeugnis entgegen nehmen.
Für den feierlichen Rahmen der Veranstaltung sorgten Svenja Gebel, Wiebke Seifart, Dajana Näveke und Rebecca von Treufels mit musikalischen Zwischenspielen am Flügel, der Gitarre und mit Gesang.
Das THG gratuliert allen diesjährigen Abiturienten ganz herzlich: Wir sind stolz auf euch!