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"Die Schulbienenweide blüht ja herrlich", freut sich nicht nur Dirk Raecke, unser Stundenplankoordinator. Die gesamte Schulgemeinschaft inklusive unserer Bienen zeigt sich begeistert, wie sehr der Blühstreifen die Vorderansicht der Schule schmückt. Hier gilt der besondere Dank Christian Bilges, der mit großer Ausdauer Hindernisse überwunden hat: "Die Aussaat konnte coronabedingt etwas spät im April erfolgen. Aufgrund dieser Pandemie-Lage durften die Schüler nicht mitarbeiten. Dann war die anhaltende Trockenheit besonders im April nach Aussaat ein Problem, so dass sich alles recht spät entwickelt hat", erläutert unser Schulimker.

Als Gegenmaßnahme wurde die Fläche von Herrn Bilges regelmäßig bewässert. Und das hat keineswegs einen ästhetischen Hintergrund, wie man ob der Blütenpracht vermuten könnte. Das THG möchte dem Insektensterben entgegenwirken: Deutschlandweit gibt es immer weniger Insekten. Der alarmierende Rückgang von Bestäubungsinsekten um 75% seit 1989 konnte nicht zuletzt durch die sogenannte ‚Krefeldstudie‘ belegt werden. Auch ein Blick in die Rote Liste gefährdeter Arten Deutschlands belegt die dramatische Situation. Über 50% der Bienenarten sind mindestens als gefährdet eingestuft.

Am THG kümmert man sich schon seit Jahren um den Erhalt der Biodiversität von Bienen und Wildbienen, indem ungenutzte Bereiche in ökologisch wertvolle Nahrungs- und Lebensräume für Insekten umgewidmet werden. Diese Blühfläche ist ein Kooperationsprojekt mit der Stadt Wolfenbüttel. Von Seiten der Stadt sind das Umwelt- und das Tiefbauamt (ehemals städt. Betriebe, Gärtnerei) involviert. Außerdem hat Susanne Kracht (BUND) als ausgewiesene Expertin für die Planung von Blühstreifen mitgewirkt. Von Seiten des Tiefbauamtes haben Anja Hartlich (Grünflächen, Stadt WF) und Dirk Fellenberg (Gärtnermeister) einen Beitrag geleistet. Das Umweltamt (Martina Münstermann-Kreifels) hat dankenswerterweise das regional zertifizierte Saatgut beschafft (ausgewählte heimische Wildblumen für Wildbienen und Schmetterlinge).

Unsere gemeinsamen Ziele sind die Förderung der Biodiversität, die Schaffung von Lebens- und Nahrungsräumen für Wildbienen und Schmetterlinge sowie die Aufwertung der großen Rasenfläche vor der Schule. Die Planungen begannen bereits im Herbst 2019, im März 2020 wurden die Rasensoden unter Mithilfe der SuS abgetragen, einige Rasensoden wurden von Interessierten gegen Spenden erworben. (Die Spendengelder dienen für weitere Projekte, die mit der Blühfläche dann in Zusammenhang stehen, z.B. Beschilderungen, Insektenhotel etc.).

 

Ein Bericht von Daniel Teevs

Am letzten Schultag vor den verlängerten Osterferien galt es am THG noch einmal tatkräftig mit anzupacken. Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs waren an der Gestaltung einer Blühfläche beteiligt, die in diesem Jahr auf der großen Rasenfläche vor dem Schulgebäude angelegt werden soll. Geplant wurde dieses Projekt in Kooperation mit der Stadt Wolfenbüttel, nicht zuletzt auch um damit einen Beitrag gegen das Insektensterben zu leisten.

Stadtgärtnermeister Dirk Fellenberg ließ es sich deshalb auch nicht nehmen, persönlich am THG vorbeizuschauen und die Schülerinnen und Schüler fachkompetent anzuleiten. Immerhin mussten diese über 200 qm Rasensoden aufrollen, welche durch die Regenfälle der vorherigen Tage recht schwer geworden waren. Das fachgerechte Schneiden der Soden hatten vorab bereits die städtischen Betriebe geleistet. Die Rasensoden wurden dann teilweise von interessierten Mitbürgern gegen eine Geldspende abgeholt. Die Spenden sollen für den Bau eines Insektenhotels verwendet werden.

Nun kann in den nächsten Wochen die Einsaat auf der Fläche erfolgen, so dass das Schulgelände dann schon hoffentlich bald über ein paar zusätzliche Farbtupfer verfügen wird und ganz nebenbei noch weitere wichtige Nahrungsquellen für Bestäubungsinsekten bietet. Ein Grund mehr, sich auf den Schulbeginn nach der verlängerten Ferienzeit zu freuen.