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Auf den Spuren der Gründungsphase der ersten demokratischen deutschen Verfassung

Die beiden Geschichtskurse von Frau Rathke sind am 14. März nach Weimar gefahren, um dort das Haus der Republik zu besichtigen und das Thema Weimarer Republik im Hinblick auf das Abitur zu vertiefen.

Kommenden Montag ist es soweit, die letzten Planungen für das Sommerfest am 11.7. laufen und das Programm steht fest!

Das Fest beginnt in der Aula um 14:45 Uhr mit einem musikalischen Auftakt durch die Mitglieder der Bläser-AG und des MTV-Jugendorchesters sowie im Anschluss - Rock & Pop des Musikkurses Jg. 12.

Danach entführt die Klasse 5b die Zuhörer aus der Aula hinaus auf den Hof: einige Stücke der Bläserklasse 5b werden auf dem Schulhof erklingen.

Auch im weiteren Verlauf erwartet die Gäste so einiges an "Perfomances": Die DSP- und Musikkurse des 11. Jahrgangs haben etwas vorbereitet, mit dem sie uns während des Festes überraschen wollen. Man kann gespannt auf sogenannte Walking-Acts und Straßenkehrer-Percussion-Vorführungen sein. Wo diese stattfinden, das ist geheim, aber sie werden etwa 4x irgendwo auf dem Gelände auftauchen.....

Auf dem Schulhof erwartet alle Gäste ein bunter Reigen an Angeboten: Eine große Hüpfburg mit Rutsche, Kinderschminken, Luftballontiere, Spiele, das neue E-Mofa des THG sowie die Freiwillige Feuerwehr Fümmelse mit einem Einsatzwagen. „Schräge Vögel“ aus Ton und Produkte der Näh-AG werden verkauft wie auch Zuckerwatte und Poffertjes. In der Pausenhalle und im Atrium gibt es zudem weitere kulinarische Angebote. Mit Getränken, Kuchen und Bratwurst kann man sich stärken oder einfach mal verweilen.

Wie wäre es mit ein paar ruhigen Minuten im Schulgarten? Oder einmal Honig kosten - die Imker des THG sind auch am Start und freuen sich, zu informieren und ihren Honig feil zu bieten.

In der Pausenhalle kann man Ausstellungen aus dem Kunstunterricht bewundern, „Lesemonster“ basteln oder sich an der Fotostation der Schülervertretung ablichten lassen. Am Stand des Eltern- und Freundeskreises gibt es neben Informationen über deren Arbeit auch etwas zu gewinnen.

Im Erdgeschoss wird ein Raum zur Kleidertauschbörse (Bitte auch Homepageartikel und Flyer beachten!) und zwei weitere werden zu einer Ausstellungsfläche zum 60jährigen Schuljubiläum. Wen interessiert es nicht, wie in den letzten Jahrzehnten das Gebäude, Schüler und auch Lehrkräfte ausgesehen haben?

Auf dem Sportplatz findet um 17 Uhr das Endspiel des Fußballturniers statt.  Ab 15 Uhr können dort Runden für den Sponsorenlauf gedreht werden (Bitte auch Mails beachten!). Laufzettel gibt es auch vor Ort. Besser ist es, sie mit der Angabe des Sponsors schon mitzubringen. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Runden – und vor allem möglichst viele Spenden für unser Sozialprojekt InnSafeHands zusammenkämen. Selbstverständlich muss man nicht erst laufen, um zu spenden. Spendenboxen, die mit Münzen oder auch Scheinen gefüllt werden können, finden sich an vielen Angeboten.

Um ca. 17 Uhr startet dann der zweite Teil des musikalischen Programms. Auf dem Schulhof spielt die Bläserklasse 6b. Ab 17:15 beginnt das Abschlussprogramm in der Aula mit der Schülerband "NGRP" (knapp 20min). Nach ganz kurzer Verschnaufpause (ein Getränk vielleicht?!) spielt direkt danach ab etwa 17:40 die (neu zusammengewürfelte) Lehrerband "THGroove" und hofft auf eine halbe Stunde Power mit vielen Zuhörern, um das Schulfest rockig ausklingen zu lassen.

Das Sommerfest findet auch bei schlechtem Wetter statt. Bei Dauerregen werden alle Angebote des Schulgeländes in die beiden Turnhallen verlegt.

Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern haben dieses Fest gemeinsam vorbereitet.

Wir freuen uns auf ein schönes Sommerfest, bei dem wir uns gemeinsam feiernd auf die Ferien einstimmen.


Mal wieder raus aus der Schule und Geschichte am ganzen Körper erleben, das war der Plan für die Schüler/innen der vier sechsten Klassen am Harzhorn am 28.06.2022.



Dass römische Soldaten schwer bewaffnet und mit Helm und Rüstung geschützt in den Krieg zogen, das wissen wir, spätestens seitdem wir Asterix und Obelix kennen. Doch was trugen Römerinnen und Römer im Alltag bei der Arbeit oder in ihrer Freizeit?

Zeitzeuge Eckhard Schimpf berichtet THG-Abiturient*innen von seinen Erinnerungen an die Zeit der NS-Diktatur


Aufgrund der Beschlüsse vom 2. November 2020 wurde ganz Deutschland in einen „Light-Lockdown“ geschickt. Von den Schließungen waren nicht nur Restaurants, Fitnessstudios, Kinos und Schwimmbäder betroffen, sondern auch sämtliche kulturelle Einrichtungen wie beispielsweise Gedenkstätten und Museen. Was ist aber, wenn ein Geschichtskurs den Besuch einer Gedenkstätte geplant und sich darauf gefreut hat?

Genau vor diesem Problem stand die Klasse 10a des THG von Geschichtslehrerin Lina-Marie Sittmann , die einen Besuch der Gedenkstätte der JVA Wolfenbüttel im Fach Geschichte vorbereitet hatte. Zahlreiche Telefonate mit der Gedenkstätte und die Hilfe von Frau Feuge waren nötig, um das Problem wie folgt zu lösen: Wenn die Lerngruppe nicht in die Gedenkstätte kommen kann, kommt die Gedenkstätte eben zur Klasse. So versammelte sich die Klasse 10a am 11. Dezember - unter Einhaltung der aktuellen Hygienebestimmungen - in einem großen Unterrichtsraum und wurde dort von Herrn Dr. Gustav Partington, dem museumspädagogischen Mitarbeiter der Gedenkstätte der JVA Wolfenbüttel, begrüßt. In einem dreistündigen Workshop erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in die Geschichte der JVA, in die Strafmaßnahmen während der NS-Zeit und die weitere Nutzung nach Kriegsende. Die JVA Wolfenbüttel ist wenigen SuS des THG aus ihrem alltäglichen Leben bekannt, obwohl sie direkt in der Innenstadt liegt. Aufgrund dessen erhielten die SuS die Möglichkeit Fragen zum aktuellen Strafvollzug zu stellen, um ihre Neugier zu stillen.

Der Schwerpunkt lag jedoch auf der Rolle der Justiz im Nationalsozialismus. Die Besonderheit des Gefängnisses in Wolfenbüttel war nämlich, dass es über eine Hinrichtungsstätte verfügte. Von 1937 bis März 1945 wurden dort 526 nationalsozialistische Todesurteile durch die Guillotine vollstreckt. Anhand von Einzelschicksalen erfuhren die SuS, wie der Unrechtsstaat durch die Willkür der NS-Justiz unterstützt wurde und so zahlreiche Menschen ins Gefängnis kamen oder hingerichtet wurden. Zu den Opfern zählten neben Gegnern des Regimes, Wehrmachtsangehörige, ausländische Zwangsarbeiter, Straf- und Kriegsgefangene, Sinti und Roma sowie 70 Männer und Frauen aus dem westeuropäischen Widerstand. Mithilfe von Bildern und dem mitgebrachten Hinrichtungsbuch versuchte Herr Partington die Gedenkstätte den SuS zugänglich zu machen und einen ersten Einblick in die Gedenkstätte zu ermöglichen. Natürlich konnte der Workshop keinen Besuch der Gedenkstätte komplett ersetzen, aber nichtsdestotrotz war der Workshop für die Schülerinnen und Schüler spannend und hat die Neugier auf einen realen Besuch der Gedenkstätte gesteigert.

Ein Bericht von Lina-Marie Sittmann

Exkursionen unter erschwerten Bedingungen

Am 30.10.2020 besuchten meine Klasse 10c und ich das Bürger Museum in Wolfenbüttel. Außerdem besichtigten wir am 27.11.2020 die Sonderausstellung „Es lebe die Freiheit!-Junge Menschen gegen den Nationalsozialismus“ hinter Glas, die aufgrund der Schließung der Wolfenbütteler Museen in den beiden Wintergärten des Lessingtheaters präsentiert wird.
Im Bürger Museum waren zahlreiche Hör- und Aktivstationen aufgestellt, welche die Stadtgeschichten lebendig werden ließen. Alte Zeugnisse, Zeitungsartikel, Stadtgeschichten,
Wasserwege, die Industrialisierung, die beiden Weltkriege und vieles mehr stellt das Bürger Museum aus. Es gibt acht Hörstationen, in denen Bürger ihre Geschichten in deutscher und englischer Sprache erzählten. Meine Klasse und ich hörten uns alle Stationen an und besichtigten jede Themeninsel genau. Etwas was meiner Klasse und mir ein wenig gefehlt hatte, war das Thema Widerstand gegen die Nationalsozialisten und Hitlers NS-Regime. Zwar wurde von einzelne Personen - wie zum Beispiel von Werner Schrader - in Biografien berichtet, jedoch blieben bei meiner Klasse und mir beim Thema Widerstand ein paar Lücken frei.

 

“Das Gelände ist wirklich beeindruckend!”, sagte Jolina aus der 10c gleich zu Beginn. Sie besuchte am 06.10.2020 zusammen mit ihrer Klasse und der 10d sowie den Lehrern Markus Gerke und Daniel Teevs das Konzentrationslager Mittelbau-Dora in Thüringen.

Bei der Ankunft war gleich eine etwas bedrückende Stimmung beim Anblick der in Regenwolken gehüllten kahlen Fläche zu spüren. Glücklicherweise hörte es zumindest auf zu regnen, als die Gruppe den Bus verließ.

Herr Teevs erklärte anfangs die Gedenkstätte. Zunächst fragte er die Schüler nach ihrer Erwartungshaltung an die Exkursion, damit er seine Einführung darauf ausrichten konnte.

Den ersten Teil der Besichtigung verbrachten die Schülerinnen und Schüler in der Ausstellung, in welcher der Alltag der Häftlinge vorgestellt wird. Das Konzentrationslager wurde im August 1943 erbaut und im selben Monat trafen die ersten 107 KZ-Häftlinge ein. Insgesamt durchliefen etwa 60.000 Häftlinge das Haupt- und die Außenlager.

Nach der Bombardierung der Werft zum Bau der “V2-Rakete” und “V1-Flugbombe” in Peenemünde wurde die Produktion in den Stollen im Kohnstein verlagert. Dazu wurden Zwangsarbeiter aus anderen Konzentrationslagern mit dem nötigen Fachwissen dorthin verlegt.

Die Schüler erfuhren mittels einer App, die über das Gelände führte, dass es ein Zweiklassensystem gab: die Arbeiter an den Raketen, die etwas besser behandelt wurden als die Arbeiter, die für harte körperliche Arbeit in den Stollen kamen. In der App sind Fotos von Trümmerteile und die Überreste der teilweise dreistöckigen Anlage zu sehen, die normalerweise unter Tage besichtigt werden kann. "Außerdem gab es sehr interessante Erfahrungsberichte der Gefangenen", berichtet Jolina. "Das ist alles sehr traurig und bedrückend."

Wegen der Corona-Situation durften das Bergwerk und das Krematorium nicht betreten werden. Wir konnten nur den verschlossenen Eingang des zu einem kleinen Teil rekonstruierten Stollen aufsuchen, in dem die “Häftlinge” anfangs lebten. Ab 1944 mussten sie unter Tage Waffen produzieren.

Anschließend besichtigten wir den Appellplatz, wo jeden Morgen die Häftlinge gezählt wurden. Die Anlage war von einem elektrischen Zaun und Wachtürmen umgeben, welche eine Flucht unmöglich machten.

Die letzte Station war das Krematorium. Dort wurden die Leichen in dem noch stehenden Brennofen verbrannt. Neben dem Ofen hingen Gedenktafeln, vor dem Krematorium erinnert ein Gedenkstein an die Zwangsarbeiter aus 48 Nationen, die im Lager Mittelbau-Dora gestorben sind.

In seiner Bilanz lobte Luis aus der 10d die anschauliche Exkursion: „Es war nur blöd, dass wir nicht in den Stollen konnten!“

Ein Bericht von Daniel Teevs

„Geschichte live erleben“, das war das Motto für zwei 7. Klassen bei einer Exkursion zum Harzhorn. Der heute an der A7 gelegene Höhenzug war vor knapp 1800 Jahren Schauplatz eines Gefechts zwischen Römern und Germanen. Gut 10.000 Römer waren es damals, die am Harz entlang marschierten, bis sie im unwegsamen Gelände des Harzhorns in einen Hinterhalt gerieten und von den dort ansässigen Germanen überfallen wurden.

Im heutigen Ausstellungsgebäude wird dieses Großereignis für die Schülerinnen und Schüler hervorragend dokumentiert und rekonstruiert. Auf einem ungefähr zwei km langen Rundweg, der durch das Gelände führt, konnte man durch farbig markierte Fundstellen einen guten Eindruck gewinnen, wie sich die Kampfhandlungen ungefähr zugetragen haben mussten. Für die Schülerinnen und Schüler war es auch spannend, Einblicke in die akribische Arbeitsweise der Archäologen zu gewinnen, die etwa anhand der Lage von Pfeilspitzen deren jeweilige Schussrichtung rekonstruieren und so ein ziemlich genaues Bild über den Verlauf des Gefechts vermitteln konnten. Aber noch spannender war es dann natürlich, selbst einmal mit Schild und Schwert zu kämpfen, in eine römische Legionärsrüstung zu schlüpfen oder die Gelegenheit zu nutzen, mit einem Torsionsgeschütz zu schießen – den kleinen klasseninternen Wettbewerb der 7b konnte übrigens Matti Düllge für sich entscheiden.

Das Konzept dieser eindrucksvollen Exkursion ist also vollends aufgegangen. So konnten die neu zusammengestellten Klassen viel Zeit zum weiteren Kennenlernen miteinander verbringen und dabei ihr Wissen über römische Geschichte vertiefen. In diesem Sinne bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren Führern vor Ort, die es auf besondere Weise verstanden haben, den Stoff der Schulbücher für die Schülerinnen und Schüler konkret greifbar und somit lebendig werden zu lassen.

 

Ein Bericht von Christian Bilges

Mitte Januar ging es für die fünften Klassen des THG wieder traditionsgemäß auf Exkursion ins Paläon nach Schöningen, um dort noch mehr über das Leben der Menschen in der Altsteinzeit zu erfahren und das erworbene Wissen aus dem Unterricht zu festigen und zu vertiefen.

Dabei hat bereits der futuristisch anmutende Bau und das Außengelände des Museums auf die Schülerinnen und Schüler großen Eindruck gemacht. So kommentierten Emma und Amelie aus der 5c: „Wir haben viel über die Steinzeit gelernt. Wir sind über die Treppe in eine andere Zeit gelaufen.“

Und den Verlauf des Vormittages resümierten Bastian und Maximilian (5c): „Nachdem wir angekommen waren, haben wir unsere Rucksäcke in einen großen Spind gepackt und dann haben wir an einem Workshop teilgenommen, wo wir eine Federtasche oder Handytasche aus Leder genäht haben. Wir mussten in das Leder mit einem echten Feuerstein Löcher schneiden und als wir damit fertig waren, haben wir die beiden Seiten mit einem Lederband zusammengenäht. Anschließend konnten wir die Tasche noch mit Federn und Perlen verzieren.“

Im Anschluss an den Workshop ging es dann weiter in die Ausstellung, wo sich die Schülerinnen und Schüler anhand eines großen Wandbildes und einiger Exponate eine genauere Vorstellung von der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch von der Lebensweise der Menschen machen konnte. Über eine große Fensterfront hatte man einen guten Überblick über die Ausgrabungsstelle und während der anschaulichen Ausführungen der Museumspädagogin konnten die Schülerinnen und Schüler immer wieder eigene Fragen loswerden, wobei vor allem die berühmten Schöninger Speere das Interesse der Schüler weckten.

Nach dem „offiziellen Teil“ der Führung hatten die Schülerinnen und Schüler auch noch Zeit, um das weitläufige Außengelände, die Wildpferde, den Spielplatz und das Forscherlabor des Museums zu entdecken. Vor allem dort zeigte sich die Wissbegierde der Kinder, die sich die Exponate ganz genau unter dem Mikroskop anschauten.

Am Ende waren wir uns alle einig, dass es "ein wirklich schöner Tag" gewesen war und man "viel gelernt" hat, so jedenfalls fassten Fabian und Sullivan (5c) den Tag treffend zusammen.

 

Unsere Schulleiterin Sandra Feuge zeigte sich begeistert: "Das waren spannende Berichte." Dr. Renatus Deckert, ein Zeitzeuge der DDR und Autor, hatte aus seinem Buch ,,Die Nacht, in der die Mauer fiel. Schriftsteller erzählen vom 09. November 1989´´ vorgelesen. Außerdem sprach Deckert über sein Leben als Pfarrerskind in der DDR.

Der Literaturwissenschaftler war in der fünften und sechsten Stunde in der Aula des THG zu Gast. Ungefähr 130 SchülerInnen der Sekundarstufe II hörten interessiert zu, dementsprechend fiel auch der Applaus aus.
Ausführlich stellte sich Deckert vor. Geboren 1977 in Dresden, aufgewachsen in einem Pfarrhaus, war er beim Mauerfall 1989 gerade einmal 12 Jahre alt.

In dieser Zeit habe er die typische Erfahrungen vieler DDR-Bürger machen müssen. Da sind zum Beispiel die Erinnerungen an die Stasi oder die wirkmächtige Propaganda, ja „Gehirnwäsche“ der SED, die 1989 nicht mehr zu übersehenden Demonstrationen und der immer größer werdende Protest der Bevölkerung.
Der Wunsch nach mehr Demokratie und Meinungsfreiheit ließ sich 1989 nach Deckert nicht mehr aus den Köpfen der Oppositionellen verschiedener Herkunft entfernen. Die Parteiführer der SED wurden immer stärker als diktatorisch wahrgenommen. Das vermeintliche "bessere Deutschland entpuppte sich als Gefängnis", urteilte Deckert.
Sein Traum war es dagegen, Amerika zu bereisen. In der DDR war die Reisefreiheit auf die sozialistischen „Bruderstaaten“ beschränkt. Und endlich, als am 9. November die Mauer fiel, fielen auch viele Schranken.

Anhand von Deckerts Bericht wurde deutlich, wie kritisch Deckert die DDR rückblickend bewertet. Für ihn bedeute es immer noch ein „komisches Gefühl“, an diese Zeit zurückzudenken. Gleichzeitig bereitet ihm die aktuelle Entwicklung Ostdeutschlands ebenfalls Sorge.
Nach dem autobiografischen Teil folgte eine kurze Lesung aus Deckerts Sammelband: 25 Autoren aus Ost und West lassen die historische Nacht des 9. Novembers Revue passieren. In persönlichen Texten, die eigens für dieses Buch geschrieben wurden, erzählen sie, was sie erlebten, fühlten und wie sie sich heute daran erinnern. U.a. Friedrich Christian Delius, Durs Grünbein, Uwe Tellkamp und Richard Wagner schildern ihre Erfahrungen.

Zwischendurch hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Vor allem die Methoden der Stasi stießen auf Interesse. Gleiches galt auch dafür, wie Deckert und sein familiäres Umfeld persönlich von der Diktatur betroffen waren. Auf jede der Fragen wurde ausführlich geantwortet, sodass die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse der jüngeren deutschen Vergangenheit vertiefen konnten.

Anschließend dankte Frau Feuge dem Eltern- und Freundeskreis und dem Ehemaligenverband für die großzügige Finanzierung der Veranstaltung.

Wer mehr über das Buch und Renatus Deckert erfahren möchte, folge dem Link.