"Bienen?!“ Man konnte deutlich das Erstaunen in den Gesichtern der Schülerschaft lesen, die sich am letzten Schultag vor Weihnachten in der Aula versammelte. „Bienen“ war nämlich das Thema der Veranstaltung, die ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aus dem Werte-und-Normen-Kurs des 7. Jahrgangs für sie vorbereitet hatten. Zugegeben, nicht das erste Thema, was einem zur Weihnachtszeit und bei Schmuddelwetter einfällt, schließlich „kuscheln“ unsere THG-Bienenvölker zu dieser Jahreszeit doch lieber mit ihrer Königin bei warmen 30 Grad im Bienenstock, als sich im Wolfenbütteler Nieselregen blicken zu lassen. Dennoch: Einige Dinge, die wir mit Weihnachten in Verbindung bringen, hätten wir ohne unsere fleißigen Sechsbeiner nicht – Äpfel, Nüsse, Bienenwachskerzen, ja fast alle Obst- und Gemüsesorten, die sich zum Fest auf unseren Tellern wiederfinden und Honig ohnehin nicht.
Bienen sind wichtig für uns, denn sie nehmen eine zentrale Rolle im Ökosystem ein, sie bestäuben viele Pflanzen, die es ohne sie nicht mehr gäbe. Und sie sind bedroht durch uns Menschen, durch den von uns verursachten Klimawandel, durch Pestizide und durch Schädlinge. Die Schülerinnen und Schüler des Faches Werte und Normen nahmen dieses Problem zum Anlass, sich im Rahmen ihres Unterrichts der Frage zu widmen, wie wir Verantwortung für die Natur übernehmen können, um den Bienen, der Natur und nicht zuletzt auch uns selbst zu helfen.
An vier verschiedenen Stationen entführten sie deshalb ihre zumeist jüngeren Mitschülerinnen und Mitschüler aus den Jahrgängen 5-7 in die Welt der Bienen, erläuterten mit zunehmender Souveränität, was Bienen eigentlich sind, was sie für uns tun, warum sie gefährdet sind und was wir Menschen für sie tun können. Einige der Schülerinnen und Schüler wie z.B. Aleyna Kuzu, Sophie Schössow oder June Grünholz haben bereits seit Jahren Erfahrungen in der Imker-AG gesammelt und konnten viel über die Imkerei und die Besonderheiten der Honigbienen berichten, was ihnen spürbar eine Herzensangelegenheit war. Aber auch Wildbienen und Hummeln sollten nicht zu kurz kommen, denn die hierzulande verbreitete sogenannte Westliche Honigbiene (apis mellifera) stellt nur eine der etwa 560 in Deutschland lebenden Bienenarten dar. Allerhand Interessantes, ja sogar Spektakuläres konnte berichtet werden. So z.B., dass die Biene nach dem Schwein und dem Rind unser drittwichtigstes landwirtschaftliches Nutztier ist. Ein anfangs reich gedeckter Frühstückstisch veranschaulichte die Leistung der eifrigen Bestäuber für uns Menschen – denn wie karg sähe dieser Tisch in einer Welt ohne Bienen aus!
Auch Brote mit THG-Honig wurden verköstigt. Die Imker-AG hatte dankenswerterweise ein Kilogramm ihrer diesjährigen Honigernte zur Verfügung gestellt, für das Majas Schwestern – auch eine interessante Randnotiz – eine Flugleistung von mehreren Erdumrundungen erbracht haben. Und damit den Schülerinnen und Schülern auch in Zukunft der Schulalltag versüßt werden kann, gab es am Ende noch anschauliche und wertvolle Tipps zum Bienenschutz. Neben vielen einfachen Dingen, die man im Garten oder auf dem Balkon machen kann, wie dem Schaffen von Nistmöglichkeiten für Wildbienen und dem Verzicht auf Pestizide, ist dies vor allem eines: sich zuallererst zum Thema zu informieren. In diesem Sinne fühlten sich Jesco Ulrich, Harun Degirmenci und Muhammed Ali Kaygusus aus der Klasse 5a am Ende der Veranstaltung dann auch besonders gut über die Gründe für das Bienensterben informiert, lobten den Vortrag ihrer Mitschülerinnen und betonten, dass ihnen dieser etwas andere Unterricht viel Freude gemacht habe.