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Während der Seminarfahrt des Theodor-Heuss-Gymnasiums Wolfenbüttel vom 3. bis 9. September 2023 nach Meransen (Provinz Bozen) ließ sich das Seminarfachthema „Stadt, Land, Mensch – Wandel und Entwicklung“ praktisch erfahren.

THG beim Papst

Während der Seminarfahrt nach Rom (Link zum Artikel) besuchten einige Interessierte den Papst. Hier folgt der Bericht von Leonie Franetzki und Felix Mahlke:


Die Reise zum Papst begann früh am Morgen. Schon um 7 Uhr in der Frühe marschierten wir noch im Halbschlaf Richtung U-Bahn. Das Ziel: der Vatikan. Im Gepäck hatten wir unser kulinarisch hochwertiges Lunchpaket bestehend aus zwei abgepackten Croissants und dazu einem „leckeren Pfirsichsaft“ im Tetrapack - la dolce vita schmeckt anders, aber es gab uns Energie, den langen Vormittag durchzuhalten. Je näher wir dem Petersplatz kamen, desto größer wurde die Menschenmenge um uns herum. Pilger und Touristen aus allen Kontinenten der Erde schienen sich hier am Haupteingang zu versammeln, um einmal einen Blick auf den heiligen Vater zu erhaschen. Zum Glück konnte uns Leonie als gewiefter Audienzprofi flink an den Megaschlangen vorbei um den halben Vatikan lotsen und wir schlichen durch den nahezu leereren Nebeneingang an der Masse vorbei . Nach bester Flughafenmanier wurden wir kontrolliert und konnten uns dann prompt grandiose Sitzplätze sichern. Einmal angekommen, bestaunten wir die immer weiter wachsende Menschenmenge und die fröhlich-ausgelassene Stimmung, die sich – auch dank der vielen musikalischen Einlagen der „Live-Band“- auf dem Petersplatz in Erwartung des Heiligen Vaters ausbreitete. Eine Selfie-Session durfte natürlich nicht fehlen und nach einem ausgiebigen (zugegeben ungeplanten) Sonnenbad in der italienischen Sonne ging es endlich los. Plötzlich wurde die Menge unruhig und alle Handys und Kameras wurden gezückt, um das beste Foto vom Papst zu erhaschen. Dann rollte er mit seinem Papamobil durch die Menge, schneller als gedacht, und wir konnten ihm fast ein High-Five geben. Unerwartet drehte er sogar eine zweite Runde an uns vorbei, was für ordentlich Gedrängel und unschöne Szenen im Kampf um die beste Sicht sorgte. Aber der Herr war mit uns und wir konnten unbehelligt das weitere Geschehen verfolgen.

Zu Beginn der Papstaudienz wurden alle angemeldeten Gruppen in ihren Landessprachen begrüßt. Daraufhin konnte der Papst mit seiner wöchentlichen Predigt beginnen. Er befasste sich mit dem Jahrestag der Befreiung des Baltikums nach langer Besetzung durch die Nazis und die UdSSR. Sofort bemerkten wir die sehr konzentrierte Atmosphäre unter den Besuchern. Nachdem die Predigt beendet war, wurde eine Zusammenfassung durch einzelne Kardinäle in verschiedene Sprachen wie z. B. Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch und Arabisch verlesen. Die gesamten Audienz wurde immer wieder von begeisterten „El Papá!!!“-Rufen und „Viva!!!“-Sprechchören begleitet. Als Abschluss der Audienz sang der gesamte Petersplatz das Vater Unser auf Latein. Mit unseren engelsgleichen Stimmen, nun auch vom Papst gesegnet, stimmten wir natürlich mit ein. Auf dem Rückweg versorgten wir uns noch mit Rosenkränzen - eine kleine Erinnerung an diese sehr eindrucksvolle Veranstaltung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Eine Woche vor den Herbstferien, am 24.09.2018, ging es für den Oberstufenkurs von Herrn Riechers für eine Woche auf Seminarfahrt nach Amsterdam.

Nach 6 Stunden Fahrt, die mit „Stadt, Land, Fluss“ und Kartenspielen ganz lustig war, kamen wir alle gesund in der Stadt der Tulpen an. Motiviert und gespannt ging es für den Kurs direkt am Abend noch in die lebendige Innenstadt auf eine Erkundungstour durch die Gassen. Dabei fiel allen direkt auf, dass Amsterdam eine sehr belebte Stadt ist. Nach der 1. Nacht im bahnhofsnahen Hotel in Sloterdijk machten wir uns auf den Weg zu unserem allerersten Programmpunkt: Eine Grachtenfahrt. Spätestens als unsere Straßenbahn, die neben tausenden Fahrrädern das zweitbeste Fortbewegungsmittel ist, ein Auto rammte, waren alle wach und zum Glück wie der Autofahrer unverletzt. Danach kam die entspannte Fahrt durch die Grachten, also die Kanäle Amsterdams, sehr gelegen. Hierbei sahen wir die schönen Seiten der Stadt vom Wasser aus, was uns allen sehr gut gefallen hat. Direkt danach ging es mit einer Stadtführung durch die Innenstadt und die kleinen Gassen weiter. Eine Museumspädagogin erzählte uns vieles über die Stadtgeschichte und vor allem über die Architektur in Amsterdam. Auch das berühmte Rotlichtviertel wurde bei der Führung nicht ausgelassen.

Nach diesem doch sehr anstrengenden Tagesordnungspunkt hatten wir die Möglichkeit, die Stadt in Kleingruppen zu erkunden. Dabei besuchten wir z.B. das Tulpenmuseum oder ließen die schnelle Stadt in einem gemütlichen Café auf uns wirken.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am Mittwoch ging es zu einem unserer Highlights der Seminarfahrt. Wir besuchten das Anne-Frank-Haus. Mit Hilfe eines Audioguides erfuhren wir vieles über die Geschichte und das tragische Schicksal von Anne Frank und ihrer Familie. Kurz: „Das Haus enthält viel Geschichte auf einem Fleck und ist sehr beeindruckend“. Die Stimmung des Kurses war nach dem Besuch des Anne Frank Hauses erst einmal etwas bedrückt, weswegen der Kurs den Rest des Tages zum Ausruhen, Nachdenken und Erkunden der Einkaufsstraßen nutze. Dabei fiel, wie die Tage zuvor, auf, dass sehr, sehr viele Holländer sich zu jeder Tageszeit an bei uns illegalen Substanzen in den verschiedensten Formen (Cookies, Lutscher,…) bedienten. Unser Kurs bediente sich lediglich in den fast 50 verschiedenen Käseläden und Museen an dem leckeren holländischen Käse.

Schon war der letzte Tag gekommen, und es standen 2 Programmpunkte auf dem Plan. Der erste war ein Besuch mit Führung in der Heinecken-Brauerei. Die Führung war für alle sehr interessant. Nachdem wir vieles theoretisch über die Geschichte des Unternehmens gelesen hatten, wurde uns in einer Animation das Brauen des Bieres gezeigt, was uns sehr beindruckte. Nachdem die Herstellung erklärt worden war, durften die bereits 18-jährigen das fertige Produkt sogar in kleinen Mengen probieren. Aber erst nachdem uns gezeigt wurde, wie man Bier richtig trinkt! Der Besuch war sehr interessant, und wir haben viel Neues erfahren können. Z.B. auch, dass Heinecken in der Brauerei 8 Pferde für Shows stehen hat.

Danach folgte ein Besuch im Prostitutionsmuseum. Dieser brachte den Kurs eher zum Schweigen. Die Realität über die Verhältnisse einer "Professionellen" zu erfahren hat alle Teilnehmer sehr berührt...

Am letzten Abend ließen wir die Fahrt dann gemütlich alle gemeinsam bei dem Besuch eines Italieners ausklingen.

Abschließend kann man sagen, dass uns diese Fahrt viel Spaß gemacht hat und wir vieles lernen konnten: sowohl über die Geschichte Amsterdams als auch über traurige Realitäten.

Wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Riechers für das Organisieren dieser Fahrt und bei Frau Schöne für das Begleiten unseres Kurses nach Amsterdam!

Ein Bericht von Wiebke Seifart, Jahrgang 12

 

In tiefster Nacht brachen wir mit zwei weiteren Seminarfächern vom THG aus in Richtung des Berliner Flughafens Schönefeld auf. Nicht nur der Bus, sondern auch unsere Mariokarts waren während der Fahrt flott unterwegs. Schon am Flughafen plante Felix seine Zimmerkonstellation, mit den Worten: „Ich dachte, wir machen ‘nen Vierer!“. Trotz Ryanair-Flug lief die Hinreise reibungslos ab, ohne Notlandung kam der Flieger pünktlich in Rom an.

Bei Ankunft im Hotel waren die Zimmer leider noch nicht fertig. Frau Stanikowskis winziges Zimmer wurde kurzerhand zur Ablage für alle Koffer umfunktioniert. Kaum war alles verstaut, ging es auch schon weiter auf einen Stadtrundgang. Kilometerweit liefen wir in der heißen italienischen Sonne, im Zweifelsfall: „Immer geradeaus!“. An diesem Tag erhaschten wir erste Blicke auf die Innenstadt Roms. Wir sahen unter anderem den Trevibrunnen (dieser war leider bis Donnerstag ohne Wasser), die Piazza del Popolo, diverse Kirchen und einige erklommen sogar die Spanische Treppe. Interessantester (und leckerster) Halt war jedoch die Eisdiele mit 150 Eissorten. Danach hatten wir Freizeit. Am Nachmittag konnten wir auch unsere Zimmer beziehen, deren Zustand eher durchwachsen war. Sobald es dunkel war, stellte sich heraus, dass auch die Lage des Hotels nicht unbedingt optimal war, denn verbotene Substanzen und Arbeiterinnen des horizontalen Gewerbes waren nicht allzu fern.

Am nächsten Morgen gab es als erstes das Frühstücksbuffet zu entdecken: die Croissants waren geil, der Kaffee eher grau. Danach machten wir uns auf die Socken und kämpften uns durch die überfüllte U-Bahn, um das Museo Maxxi zu besuchen. Es gab einerseits hochinteressante Kunstwerke zu entdecken und dann gab es noch faschistische Betonklötze. Nach einem kurzen Fotoshooting vor dem Museum und einer Mittagspause ging es zum Vittoriano. Für ausreichende Hydration auf dem Weg wurde durch die zahleichen Trinkbrunnen gesorgt. Um Punkt 16 Uhr wurden wir durch den Hintereingang ins Kolosseum geschmuggelt, was uns jedoch nicht vor überambitionierten Sicherheitsbeamten bewahrte. Wir wurden zumindest temporär um unser Deo erleichtert, aber die Gladiatoren kamen ja auch ohne aus.

Damit war das Pflichtprogramm für diesen Tag abgehakt, allerdings stellte sich der Tag als Beginn einer Krankheitsserie heraus. Während einige mit mutierten Mückenstichen zu kämpfen hatten, brachte die Nacht das erste Opfer des italienischen Essens hervor.

Am Morgen des dritten Tages wurde die Gruppe für den Vormittag geteilt: die Frühaufsteher begaben sich zur Audienz eines: „alten, in weiß gekleideten Argentiniers“ alias des Papstes. Trotz friedensstiftender Predigt stritten sich die Zuhörer vor uns in unchristlicher Weise um ein kaputt gegangenes Handy. Die nicht ganz so frühen Vögel sahen sich Trastevere an, ein schönes Viertel mit einem Markt, wo es neben Obst und Gemüse auch die „etwas anderen Nudeln“ zu kaufen gab. Wir trafen uns schließlich alle wieder am Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona. Das Nachmittagsprogramm beinhaltete einen Besuch des Pantheons, der Chiesa Santa Maria Sopra Minerva, samt Berninis Elefant. Ein Großteil der Gruppe ging noch zusammen auf Shoppingtour - demokratisch wurde abgestimmt, welcher Pulli Frau Stanikowski am besten steht.


Früh am Donnerstagmorgen ging es (für einige schon zum zweiten Mal) in den Vatikan. Nicht alle schafften es in die U-Bahn, Constanze blieb auf halbem Weg zurück. Angekommen am Petersdom mussten wir uns erneut einer Sicherheitskontrolle stellen. Auf die Frage, ob die Größe seines Rucksacks erlaubt sei, deutete Felix in die Warteschlange und sagte im Brustton der Überzeugung: „Der hat doch ‘nen viel Größeren als ich!“. Als diese Frage dann geklärt war, konnten wir uns ganz dem Petersdom widmen. Wir waren alle sehr beeindruckt vom Prunk der Kirche, jedoch fanden wir diesen Reichtum auch etwas erschreckend. Dann machten wir einen kurzen Abstecher auf den deutschen Friedhof. Auf dem Rückweg in die Innenstadt haben wir die Engelsbrücke überquert und hatten von da an nochmal Freizeit. Zum Abendessen trafen wir uns mit den anderen Seminarkursen zu einem gemeinsamen Abschlussessen in der Pizzeria. Der letzte Abend wurde von allen unterschiedlich genutzt.


Am letzten Morgen wurden die Koffer gepackt und (diesmal nicht bei Frau Stanikowski im Zimmer) eingelagert. Auch Moritz wurde kurz vor Abreise nach einem kleinen Schrecken beim Frühstück wiedergefunden. Frau Hots sagte zu ihm: „Jetzt aber schnell unter die Dusche!“ Ganz souverän antwortete er: „Nö“. Ein letztes Mal ging es in die Metro in Richtung Casa di Goethe, wo wir unverhofft zu einer Führung kamen. Zum Mittagessen gingen alle zusammen die letzte Pizza/Pasta essen - es schmeckte echt super. Um 16 Uhr wurden endgültig die Zelte abgebaut und es ging zum Flughafen. Trotz Streik und Überbuchung kamen wir alle heil in Berlin an und später dann auch in Wolfenbüttel.


Aus dem Wolfenbütteler Schaufenster erfuhren wir später, dass unser Segelschiff  im Norden Europas fast gekentert wäre. „Welches Schiff?“ Berechtigte Frage, die haben wir uns auch gestellt. Diese Verwirrungen ändern aber nichts daran, dass wir in Rom eine schöne Zeit mit coolen Leuten verbracht haben.


Ein Bericht von Lena Marheine und Svenja Gebel