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Das Londoner White Horse Theatre, dessen Aufführungen seit vielen Jahren zu einer festen Größe am THG gehören, hat mit The Dark Lord and the White Witch sowie Success Story zwei Theaterstücke für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I aufgeführt.


Am 7. März fand für die beiden DS-Kurse des 12. Jahrganges die erste gemeinsame Probe zum internationalen Projekt HUMAN statt, welches unter anderem vom Komponisten Helge Burggrabe initiiert worden ist.

Ein Geist ohne Gesicht verbreitete Schrecken und Verwirrung auf der Bühne des THG und unterhielt die Jüngsten der Schule.

Nach einer dreijährigen coronabedingten Pause war das White Horse Theatre endlich wieder zu Gast am THG und begeisterte die Schülerschaft. Innerhalb eines Vormittags führten die vier aus England und Neuseeland stammenden jungen Schauspieler*innen drei Stücke auf, die thematisch und sprachlich an die Kompetenzen der unterschiedlichen Jahrgänge angepasst waren.

Die zwei Englischleistungskurse des Jahrgangs 13 besuchten im Januar gemeinsam die Hamlet-Aufführung im Lessingtheater in Wolfenbüttel.

Lea Borgholz berichtet  – passenderweise auf Englisch:

Lessingtheater Wolfenbüttel mit Klassenzimmerstück zu Cybermobbing am THG

Cybermobbing und Zivilcourage waren Themen für die 9b und 9c am 29.04.2022 im Klassenzimmerstück OUT! –Gefangen im Netz.

Oliver Twist – ein bettelarmer Waisenjunge, der auf der Suche nach Geborgenheit in die Fänge zwielichtiger Gesellen der Londoner Schattenwelt gerät, noch dazu im frühen 19. Jahrhundert, einer Zeit, die nicht gerade für ihre Zimperlichkeit Kindern gegenüber bekannt ist. Das ist der mittlerweile leicht angestaubte, zur Zeit seiner Veröffentlichung jedoch hochaktuelle Stoff des Theaterstücks, der vom White Horse Theatre am THG in einer für Schüler adaptierten Fassung aufgeführt wurde. Obwohl die Romanvorlage ausgesprochen umfangreich ist und zahlreiche unterschiedliche Charaktere aufweist, haben es die vier Mimen glänzend verstanden, den Stoff auf die wichtigsten Handlungsstränge zu reduzieren und glaubhaft in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen. Eine besondere Bedeutung kam in dieser Aufführung den unterschiedlichen Dialekten und Soziolekten der englischen Sprache zu, die von den Akteuren überzeugend dargeboten wurden.


Das zweite Stück der Schauspieltruppe griff eine altenglische Geschichte aus der König-Artus-Sage auf: Sir Gawain and the Green Knight. Besagter Ritter, ganz in grün gewandet, fordert die Ritter der Tafelrunde zum Kampf heraus. Sir Gawain nimmt die Herausforderung an, bemerkt jedoch erst spät, dass sein Kontrahent ein Zauberer ist. So beginnt ein buntes und höchst vergnügliches Abenteuer durch finstere Wälder und eisige Berge, in das auch die Schüler miteinbezogen wurden.

Das Thema der ersten Liebe – und der ersten Eifersucht- griff das dritte Theaterstück des Tages namens Salt and Vinegar auf. Die jugendlichen Protagonisten Tommy und Grant verbringen ihre Sommerferien in einem Ferienlager im kühlen und regnerischen Schottland, wo sie alsbald – mit unterschiedlichem Erfolg – zarte Bande zu den gleichaltrigen Mädchen Wendy und Becky zu knüpfen versuchen. Da für Tommy nicht alles zur Zufriedenheit verläuft, heckt er einen gemeinen Plan aus, um seinem Kumpel Grant die Freundin abspenstig zu machen – was zunächst auch zu klappen scheint...

Nach den einzelnen Aufführungen standen die vier Akteure den Schülern Rede und Antwort. Auf die unvermeidliche Frage nach dem deutschen Lieblingswort kamen launige Antworten wie „schnell“ oder „Bratwurst“. Auch wurden die Briten aufgefordert, das schwierige Wort „Eichhörnchen“ korrekt auszusprechen – für viele englische Muttersprachler so gut wie unmöglich, aber die vier Mimen gaben zur Erheiterung des Publikums ihr Bestes. Doch die Schüler hatten auch ernstere Fragen auf Lager: So wurde nach der Haltung der Schauspieler zum Brexit gefragt, was von diesen differenziert und kritisch beantwortet wurde.

Alle drei Vorstellungen kamen bei den Schülern insgesamt sehr gut an, und man darf sich bereits auf die neuen Stücke des White Horse Theatres freuen, die im nächsten Schuljahr am Theodor Heuss Gymnasium aufgeführt werden.

 

Unerwarteten Besuch erhielten die Braunschweiger Bürger am Dienstag in ihrer Mittagspause auf dem Schlossplatz: Der Kurs Darstellendes Spiel des 11. Jahrgangs eroberte die Fläche und sorgte mit seinen One-Minute-Sculptures aus Zitronen und pinkfarbenen Stickern für Abwechslung und Erfrischung am wohl bisher heißesten Tag des Jahres. Die Schülerinnen und Schüler machten mit ihrer szenischen Intervention auf die Braunschweiger Schultheaterwoche aufmerksam, deren 50. Jubiläum derzeit mit einem abwechslungsreichen Bühnen- und Aktionsprogramm gefeiert wird.

Nach insgesamt je 4 Minuten war der ganze Zauber vorbei und mancher mag sich gefragt haben, ob er wohl gerade eine Fata Morgana gesehen habe... Das Festival läuft noch bis Freitag an verschiedenen Spielstätten in Braunschweig.

Am Montag nahmen alle 9. Klassen des THG am Berufsinformationstag des Staatstheaters Braunschweig teil:
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Intendantin, den Sponsor und die Theaterpädagogin im Großen Haus verteilten sich die unzähligen Klassen aus der gesamten Umgebung recht schnell in den verschiedenen Häusern und Abteilungen des Theaters - alle halbe Stunde wurde gewechselt, da traf man den einen oder anderen vom THG im Vorbeigehen mal wieder.
Die 9f startete mit der Bühnentechnik des Großen Hauses und fuhr, gemeinsam mit dem Bühnenmeister, auf einem großen Bühnenboden-Segment in die Kellergeschosse darunter, wo für verschiedenste Aufführungen Bühnenbildteile und Requisiten gelagert werden. Nach mehr oder weniger mutigen Singproben beim Leiter des Kinderchores ging es zur Dramaturgie, dem Management und der Verwaltung, wo weniger eigenes Tun und mehr große Ohren zum Zuhören gefragt waren. Demnächst wollen wir uns gemeinsam ein Ergebnis all dieser vielen Arbeit der Theatermacher ansehen!

Am 6. März zeigten Schülerinnen und Schüler des Kurses Darstellendes Spiel des 12. Jahrgangs eine Szenencollage zur Geschichtensammlung des ‚Struwwelpeter‘. Im Rahmen einer Theaterwerkstatt in der Aula des THG konnten sie sich zusammen mit Kursen der IGS Wallstraße gegenseitig ihre noch unfertigen Produktionen zeigen, sich Feedback einholen und vor ihrem kritisch-konstruktivem Publikum Bühnenluft schnuppern.

Das Ensemble des THG hatte die eigenen 5. Klassen als Publikum und somit ein kleines ‚Heimspiel‘. Denn mit dem Thema der Aufführung war vor allem die jüngere Schülerschaft als Zielgruppe auserkoren. So tanzten die zappeligen Philipps, flogen die waghalsigen Roberts, wüteten die bitterbösen Friederichs wie viele andere Figuren der Sammlung über die Aula-Bühne. Die vermeintlich in die Jahre gekommenen Geschichten wurden dabei mal mehr, mal weniger ausführlich präsentiert und immer wieder für die heutige Zeit aktualisiert.

Nicht nur die Geschichten selbst waren von Bedeutung, sondern auch die Themen, die sie ansprechen. Die Übermacht elterlicher Verbote und Regeln etwa wurde als Mauer von Standpauken inszeniert, bei der zeitlose und vielzitierte Sätze in Schimpftiraden der Eltern verpackt waren und dem Publikum so wuchtig entgegen schallten, dass es fast auch wieder etwas Tröstliches hatte: „Warum hängst du nur am Computer?“ „Jetzt räum endlich einmal dein Zimmer auf!“ „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst...“ Hat nicht jeder schon einmal diese Sätze gehört?

Aber auch die schiere Lust am reizvollen Spiel mit Verboten war Thema. So mündete die Geschichte vom zündelnden Paulinchen schnell in einen Dialog über die persönlichen Erfahrungen mit Regelverletzungen, der geheimniskrämerisch auf fast dunkler Bühne im Taschenlampenschein vorgetragen wurde. Mit teilweise diebischer Freude wurden die Anekdoten kleinerer und größerer Missetaten der Abiturienten erzählt, sehr zur Freude ihrer jüngeren Mitschülerinnen und Mitschüler.

Diese erwiesen sich als überwiegend fachkundig in ihren Rückmeldungen nach dem Stück, denn neben viel Positivem blieben ihnen auch kleinere Schwächen nicht verborgen, wie z.B. die mangelnde Deutlichkeit der sprachlichen Vorträge und der zu wenig tempo- und spannungsvoll präsentierte Beginn des Stücks. Auch der Schluss hatte für einige Fünftklässler seine moralischen Tücken, denn hier wurde der Struwwelpeter wegen seines ungepflegten Äußeren regelrecht von der Bühne ‚gemobbt‘. So offenbarte sich dann doch das Unfertige der Inszenierung, denn eigentlich war ein anderes Ende vorgesehen, für das schlichtweg noch Probenzeit fehlte.

Hochgelobt wurden dagegen der Vortrag eines selbstverfassten Songs von Wiebke Seifart und die vielen chorischen Passagen des Stücks, die für das Publikum sehr eindrucksvoll waren. Imposant war für viele Zuschauer auch die ‚Fressorgie‘, die das Ensemble mit Schokoküssen in der Suppenkasper-Szene veranstaltete, was bei einigen allerdings ‚Futterneid‘ weckte. So forderte Zeynep aus der 5d stellvertretend für viele: „Die könnten uns am Ende auch Schokoküsse abgeben!“

Hier einige Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern des 5. Jahrgangs:

„Ich kannte zwar schon die Geschichten, aber das Theaterstück war einzigartig. Die Geschichte erlebt man sonst nirgendwo und sie wurde perfekt dargestellt. Das war ein Riesenerlebnis, allein die Kunststücke.“ (Devin, 5c)

„Mir hat das Stück gut gefallen, weil es viele musikalische Einsätze gab und weil es stellenweise die Realität widerspiegelt.“ (Emma, 5d)

„Ich fand Wiebke Seifarts Song gut und auch, dass alle wussten, was sie machen müssen. Und die Schokoküsse waren echt lustig.“ (Estelle, 5c)

„Ich fand es sehr witzig. Erst dachte ich, oh Gott, wie langweilig. Aber danach war es echt cool. Als der Suppenkasper umgefallen ist, war echt witzig.“

„Ich fand das Stück toll. Am meisten gefallen hat mir der Tanz mit den Regenschirmen und die Szene mit den Taschenlampen. Was mir nicht gefallen hat, war die Szene, in der alle durcheinander geredet haben. Die Geschichten mit den Taschenlampen waren eine gute Idee.“ (Nele, 5c)

„Mir gefiel es sehr gut. Am meisten die Gitarrenmusik und das Essen. Aber man könnte vielleicht bei der Gitarrenmusik die anderen mittanzen lassen. Das beste von allem ist die Gemeinschaft zwischen den Menschen. Es war auch sehr unterhaltsam und lustig.“ (Meike, 5d)

„Gut fand ich es, als alle durcheinander geredet haben. Die Tänze fand ich auch gut. Die Musik war auch gut. Die Geschichten auch, eigentlich war alles toll.“ (Noah, 5c)

„Es war ein bisschen langweilig, weil sie sind eigentlich nur rumgesprungen, haben depressive Lieder gesungen, sich geprügelt, haben uns keine Schokoküsse gegeben. Und sie haben unschuldige Leute gemobbt.“ (Jakob, 5c)

„Ich fand es gut, weil es dynamisch war und weil alle rot-schwarz gekleidet waren. Nicht so gut war, dass es an einer Stelle so laut war. Der Anfang war sehr langweilig und lang. Es war blöd, dass das eine Mädchen gemobbt wurde.“ (Luis, 5d)

 

Auch in diesem Jahr hat das Staatstheater Braunschweig ein Tanztheaterstück für ein junges Publikum (von Anna Konjetzky) hervorgebracht, das wir uns kürzlich anschauen konnten. Im Haus 3 des Staatstheaters wurden wir von einer Mitarbeiterin des Theaters empfangen und bekamen eine kurze Information über das Stück. Im Theatersaal angekommen, ist uns sofort die unebene Bühne ins Auge gesprungen. Voller Erwartungen setzten wir uns auf unsere Plätze. Nachdem Ruhe eingekehrt war, wurde es plötzlich dunkel und ein tiefer Ton erklang. Erst nachdem es allmählich heller wurde, sah man die Artisten auf der Bühne stehen. Durch die unebene Bühne fiel es den Artisten schwer die Füße auf den Boden zu halten. Jedes Mal, wenn einer fast umfiel, war ein anderer da, um ihn zu stützen. Dieser kam dann selber ins Wanken und brauchte eine Stütze. Am Ende hielt sich die ganze Gruppe, um nicht umzufallen. Ließ einer los, fielen alle anderen um. Dies hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, sich im Leben gegenseitig zu stützen und Halt zu geben. Wenn man im Leben beispielsweise Probleme hat, braucht man Freunde und seine Familie als Rückhalt.

Im Anschluss an das Theaterstück nahmen wir an einem Workshop im THG Teil, den Julia Honer vom Staatstheater leitete. Dort machten wir Partner- und Gruppenübungen, bei denen man sich auf seinen Partner verlassen und ihm vertrauen musste. Wir haben gelernt, wie wichtig es ist, sich in einer Klasse gegenseitig zu vertrauen und sich zu stützen.

Max Meier und Max Stute (Klasse 7c)

Das alljährliche Gastspiel des White Horse Theatre London ist mittlerweile zu einer festen Größe am Theodor-Heuss-Gymnasium geworden. Diesmal hatte die vierköpfige Schauspieltruppe zwei neue Theaterstücke im Gepäck, die thematisch und sprachlich jeweils an die Kompetenzen der Unter- und Mittelstufenschüler angepasst waren.

Den Beginn machte das Stück Honesty, das von zwei Kindern erzählt, die einen Diebstahl beobachten und bei der Verfolgungsjagd durch London vorbei an Big Ben, Tower Bridge, Buckingham Palace und Madame Tussauds manche knifflige Situation meistern müssen. Hierbei wurde das Publikum auf amüsante Weise in das Geschehen auf der Bühne integriert: Beispielsweise fungierten Schüler/innen als Wachsfiguren von Helene Fischer oder Justin Bieber oder tobten als Akteure bei der Verbrecherjagd im Affenzahn durch die Zuschauerreihen.

Für die Mittelstufenschüler wurden im Stück The Tyrant’s Kiss dagegen ernstere Töne angeschlagen: In der aktualisierten und modernen Adaption des Shakespeare-Dramas Pericles ging geht es um die gegenwärtige Migrationsbewegung von Afrika/Asien nach Europa, die am Schicksals des jungen Perry thematisiert wurde. Dieser macht sich auf den gefährlichen Weg von Syrien in das sichere Italien, verliert auf seiner dramatischen Flucht aber seine neugeborene Tochter, seine junge Frau sowie sein gesamtes Hab und Gut. Erst viele Jahre später und nach weiteren Schicksalsschlägen gibt es ein Wiedersehen mit seiner totgeglaubten Familie. Damit kommt das Stück zwar zu einem glücklichen Ende, das der Realität nicht ganz gerecht wird, trotzdem ist das ernste Thema sensibel umgesetzt worden, was vor allem dem hervorragenden Spiel der vier jungen Schauspieler/innen geschuldet ist.

Diese kamen aus unterschiedlichen Regionen in England sowie aus Brisbane, Australien, was sich auch durch unterschiedliche dialektale Ausprägungen der englischen Sprache bemerkbar machte. Auch das machte den Reiz dieser authentischen muttersprachlichen Aufführung aus.

Nach den jeweiligen Aufführungen hatten die Schüler Gelegenheit, die Schauspieler/innen zu interviewen. Neben sehr direkten Fragen (“How much money do you earn with these plays?“) und der obligatorischen Erkundigung nach der Lieblingsfußballmannschaft durfte natürlich auch diesmal die Frage nach den persönlichen deutschen „Lieblingswörtern“ nicht fehlen. Die launigen Antworten kamen prompt: Kauderwelsch, Kartoffel, Pickel und leider. Bei dieser Interviewrunde wurde auch der Name der Theatergruppe erklärt: Bei dem white horse handelt es sich um das Sachsenross, ein Symbol, das Deutschland und England verbindet. Immerhin hat das Fürstenhaus Hannover von 1714 bis 1901 die englischen Regenten gestellt und der Epoche den Beinamen Hanoverian England gegeben.

Beide Vorstellungen kamen bei den Schülern sehr gut an, und man darf sich bereits auf die neuen Stücke des White Horse Theatre freuen, die im nächsten Schuljahr am Theodor-Heuss-Gymnasium aufgeführt werden.

Ein Bericht von Markus Gerke

Heute besuchten die Klassen 8d und 9l das Jugendtheaterstück "Trollwut". Das Lot-Theater beschreibt das Werk wie folgt:

"Vier digital Immigrants begaben sich auf eine Reise durchs World Wide Web. Jetzt treffen sie auf dessen Ureinwohner_innen und haben ihnen etwas zu berichten. Von wichtigen Informationen, unangemessenen Meinungen, politischen Überzeugungen, von leeren Behauptungen und gefiltertem Wissen. Sie wollen Reden schwingen, überzeugen, den Ton angeben. Sie haben Spaß an Störgeräuschen und unbequemen Fragen. Sie singen vielstimmig, suchen nach dem richtigen Ton, vergessen dabei die Fakten, vertauschen die Worte. Sie verlieren den Faden, verlieren einander und sich selbst. Ein schräges Diskurs-Musical, das im digitalen Wirbelsturm von Meinungsblasen und Internet-Trollen nach Klartext sucht."

Rezension ‚Trollwut‘ von Victoria Bahl, 9l

Das Stück ‚Trollwut‘ war eine sehr ‚interessante‘ Erfahrung, auch wenn der Humor nicht ganz unserer Altersstufe entsprach. Außerdem wirkte die inszenierte ‚Publikumsbeschimpfung‘ zu Beginn abschreckend, weil es so wirkte, als würde das Stück darauf aufbauen, dass Jugendliche sich keine Meinung bilden wollen, schlecht informiert sind und sich von ‚Trollen‘ im Internet leicht verführen ließen, was sich aber im Verlauf des Stücks zum Glück nicht bewahrheitete.

Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist mir die Szene, in der die Charaktere sich gegenseitig anschreien und auslachen, während sie kontinuierlich die Seiten zu ihrem Vorteil wechseln. Sie hat wunderbar aufgezeigt, wie Menschen Angst davor haben, alleine dazustehen und ein ‚Opfer‘ zu werden und wie sie sich verstellen, um dieser Rolle zu entkommen.

Meine liebste Szene jedoch war die des stummen Protestes gegen den Meinungszwang, in der die Zuschauer mit Plakaten aufgefordert wurden, nicht immer gleich vorschnell zu allen Dingen eine Meinung zu äußern, sondern auch einfach einmal still zu bleiben und keine Meinung zu äußern. Im Internet bzw. in den sozialen Medien wird erwartet, dass man immer zu allem und jedem eine Meinung hat, was tatsächlich aber nahezu unmöglich ist. Es gibt so viele Themen und Ereignisse und jeden Tag werden es mehr. So ist es einfach unmöglich, über immer über alles informiert zu sein und gleich eine Meinung parat zu haben.

Sehr interessant waren auch die Kostüme. Die dicken Kleidungsstücke und großen Perücken wirkten wie Schutzanzüge, die das Innere der Figur vor der Außenwelt und die Außenwelt vor ihr schützen sollten. Ebenso spannend fand ich, dass die Figuren, nachdem sie einen Teil ihres Kostüms abgelegt hatten, ihre Meinung – also ihr Inneres – preisgegeben haben. Besonders stark in Erinnerung geblieben ist mir dabei die Figur Conni, unter derer Fusseljacke schließlich ein schillernder Regenbogen zum Vorschein kam.

Alles in allem hat mir das Stück, so bizarr es auch anmuten ließ, sehr gut gefallen.

Feedback von Louis Ligocki, 9l

‚Trollwut‘ war ein verrücktes Theaterstück im LOT-Theater. Die ganzen bunten Kostüme und die vielen Gesangseinlagen wirkten am Anfang sehr komisch und ungewohnt. Jedoch regte die wichtige Botschaft des Stücks zum Nachdenken an und ein Besuch der Aufführung ist deshalb lohnenswert.

Es folgen Meinungen aus der Klasse 8d:

Connor hat das Theaterstück sehr gut gefallen, weil es anders aufgebaut war und ablief als andere Theaterstücke, weil sie nicht einfach nur stumpf einen Text vorspielten, sondern auf eine lustige Art und Weise zwischen Erklärungen, Singen und Tanzen und normalem Theaterspiel wechselten. Das macht es besonders kreativ und abwechslungsreich. Man konnte sich gut in die Lage der Charaktere versetzen. Schön war auch, dass es sehr amüsant war.

Insgesamt war das Stück nicht schlecht und man hat auch gemerkt, dass sie sich Mühe gegeben haben. Allerdings gab es nicht viele lustige Momente und wenn es welche gab, musste man nur schmunzeln. (Paul)

Ich fand das Theater eher nicht so gut, weil es keine richtigen Sitzplätze gab und das Stück für mich ganz schön durcheinander war. (Lena)

Amy urteilt: Mir hat das Theaterstück sehr gut gefallen, weil es sehr ausgefallen und amüsant war. Man konnte sich gut in die Situationen reinversetzen.

Das Theaterstück war meiner Meinung sehr gut dargestellt, den ständigen Neuanfang fand ich jedoch ein bisschen nervig. (Lasse)

Ich fand das Stück nicht so toll, teilweise war es auch richtig langweilig. Und wie eine von den Praktikantinnen schon gesagt hat, weiß man nicht genau, was der Name ,,Trollwut‘‘ mit dem Stück zu tun hat. Das einzig Positive war, dass am Ende eine Fragerunde gemacht wurde. (Sude)

Felix meint: Das Theaterstück war meiner Meinung nach ganz gut, aber ich finde, dass im Stück ein bisschen viel gesungen wurde.

Ich fand, dass das Theater nur an manchen Stellen lustig war und sonst nur langweilig. Außerdem war die Wartezeit vorher ein bisschen zu lang. (Annika)

Eda hat das Theaterstück sehr gut gefallen, weil es anders war. Man konnte sich gut in die Lage der Schauspieler versetzen. Hinzu kommt, dass es einige lustige Stellen gab.

Mir hat das Theaterstück gut gefallen, weil es ein bisschen anders war. Aber trotzdem war es meiner Meinung nach nicht ganz für unsere Altersklasse geeignet. (Jamie)

Das Theaterstück war interessant, aber auch teilweise leicht verwirrend. Ich vermute, dass das für die Jüngeren noch schlimmer war, da diese sich ständig panisch umgedreht haben. (Luis)

Ich fand die Geschichte gut, aber man muss noch an der Umsetzung arbeiten. (Ilka)

Das Theaterstück hat mir nicht ganz so dolle gefallen. Es war blöd, dass es keine richtigen Sitze gab und ich habe auch den Titel im Stück nicht wirklich wiedergefunden. Die Schauspieler haben das Stück mit ihren ständigen "Neuanfängen" manchmal ins Lächerliche gezogen. Sie haben aber auch gut die Rollen nachgespielt. (Lilly)

Jasper urteilt: Das Theaterstück war meines Erachtens sehr gut, da die Schauspieler ein sehr ernstes Thema lustig und ansehnlich dargestellt haben.

Meiner Meinung nach war das Theaterstück nicht besonders ansprechend, weil es nicht unserem Alter entsprach und die Ausstattung nicht gut war, weil es nicht mal Stühle gab, aber man musste ein paar Mal schmunzeln. (Sami)

Franziska meint: Das Theaterstück war für mich nicht sehr leicht zu verstehen, da ich nicht verstand, was die Personen rüberbringen wollten. Durch die anschließende Fragerunde konnte ich das Stück allerdings besser verstehen. Außerdem sind Jugendstücke normalerweise so gemacht, dass die Schüler etwas daraus lernen können, dieses traf hier nicht zu.

 

Eine Produktion von pulk fiktion in Koproduktion mit Freies Werkstatt Theater Köln, FFT Düsseldorf, LOT- Theater Braunschweig und Junges Nationaltheater Mannheim | Regie: Hannah Biedermann | Performance: Norman Grotegut, Manuela Neudegger, Nicolas Schneider, Conni Trieder | Musik: Nicolas Schneider, Conni Trieder | Choreografie: Elisa Hofmann | Ausstattung: Ria Papadopoulou | Technik, Licht: Peter Behle | Produktionsleitung: Esther Schneider